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1.10 W3: Die Jungfrauengeburt Jesu

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Das erste Wunder, von dem wir im Neuen Testament lesen, ist die Jungfrauengeburt Jesu. Wir zitieren hierzu die beiden Texte aus Matthäus 1,18-25 und Lukas 1,26-38.

Matthäus 1,18-25:

18. Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem heiligen Geist.

19. Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.

20. Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem heiligen Geist.

21. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.

22. Das ist alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14):

23. »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.

24. Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

25. Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.

Lukas 1,26-38:

26. Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,

27. zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.

28. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!

29. Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?

30. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.

31. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.

32. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,

33. und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.

34. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?

35. Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.

36. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.

37. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.

38. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

In einer schier endlosen Kette von Verheißungen kündigt Gott im Alten Testament den Retter an. Die erste Verheißung gibt Gott gleich unmittelbar nach dem Sündenfall (1Mo 3,15). Mit dem Sündenfall Adams fiel die gesamte Menschheit unter den Fluch und Bann der Sünde: »Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben« (Röm 5,12). Die Sünde hat somit alle Menschen erfasst; davon gibt es in der ganzen Menschheitsgeschichte nicht eine einzige Ausnahme: »Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer!« (Hiob 14,4).

Der Retter musste drei Bedingungen erfüllen, um uns erlösen zu können:

1. Er musste Mensch sein. Die Sünde kam in Adams Fleisch, und darum musste der Erlöser auch Adams Fleisch annehmen: »Er musste unter das Gesetz getan werden, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste« (Gal 4,4-5). Der Erlöser musste darum Mensch werden und auch, genau wie wir, der Macht der Sünde ausgesetzt sein. Er musste stellvertretend Gottes Verurteilung über die Sünde auf sich nehmen: »Gott sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches … und verdammte die Sünde im Fleisch« (Röm 8,3).

2. Er musste Gott sein. Der Erlöser musste gleichzeitig auch ewiger Gott sein, weil Sünde gegen den heiligen Gott ewige Verdammnis nach sich zieht: »Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg Kains und fallen in den Irrtum Bileams … sie sind wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, umherirrende Sterne; deren Los ist die dunkelste Finsternis in Ewigkeit« (Judas 11.13).

3. Er musste sündlos sein. Als Sünder können wir uns nicht selbst von der Sünde befreien. Der Erlöser musste darum selbst ohne Sünde sein.

Wie ist es möglich, diesen drei schwierigen Anforderungen gleichzeitig zu entsprechen? Kein Mensch könnte diese Aufgabe lösen, aber Gott als der Allmächtige kann es: »Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich« (Lk 1,37). Wie sieht die göttliche Lösung aus?

1. Der Erlöser als Mensch: Wenn der Erlöser Mensch sein soll, dann muss er konsequenterweise von einer Frau geboren werden. Genau das lesen wir in Galater 4,4: »Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau.« Die von Gott für diese Aufgabe ausgewählte Frau war Maria. Sie war gewiss eine ganz besondere Frau, die in völligem Gehorsam gegenüber Gott lebte. Das bezeugen die wenigen biblischen Texte über Maria: »Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast« (Lk 1,38), »Meine Seele erhebt den Herrn« (Lk 1,46), »Was er euch sagt, das tut« (Joh 2,5). Während die meisten Jünger flohen, als Jesus gekreuzigt wurde, blieb Maria in seiner Nähe. Jesus setzt sie über Johannes mit den Worten: »Siehe, das ist deine Mutter!« (Joh 19,27).

2. Der Erlöser als Gott: Das Neue Testament beschreibt uns das Geheimnis, wie Menschliches und Göttliches zusammenkam: »Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden« (Lk 1,35). Jesus war somit der Einzige, der eine menschliche Mutter, aber keinen menschlichen Vater hatte; er war Mensch und Gott zugleich. Der Philipperbrief bringt diese Menschwerdung Gottes anschaulich zum Ausdruck: »Er, der in göttlicher Gestalt war … entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als ein Mensch erkannt« (Phil 2,6-7). Jesus war während seiner Zeit auf der Erde wahrer Mensch und wahrer Gott. Er war der Menschensohn und damit wahrer Mensch:

 Er wurde müde nach einem anstrengenden Tag.

 Ihn hungerte und dürstete.

 Sein Geist konnte betrübt sein.

 Er musste die Füße vom Staub reinigen.

 Er benutzte einen Esel zum Reiten.

Gleichzeitig war er Gottes Sohn und hatte Vollmacht über alle Naturgewalten, er konnte Tote auferwecken, alle Krankheiten heilen und Dämonen austreiben. Nur er konnte sagen: »Wer mich sieht, der sieht den Vater!« (Joh 14,9) und »Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden« (Mt 28,18).

3. Der Erlöser ohne Sünde: Wie sind diese beiden Forderungen zusammenzubringen, dass der Erlöser von einer Frau geboren wird und dabei dennoch sündlos bleibt? Eine zunächst denkbare Möglichkeit wäre, dass auch Maria sündlos war.

a) War Maria sündlos? Dann wären wir bei der katholischen Lehrauffassung, nach der Maria die absolut Reine und Makellose war. Diese Annahme verschiebt aber das eigentliche Problem zunächst nur um eine Generation. Dann müssten auch die Eltern der Maria sündlos sein. Diese aber könnten nur dann sündlos sein, wenn auch ihre Eltern wiederum sündlos wären. Das bedeutet schließlich, dass alle Glieder des Stammbaumes Jesu sündlos sein müssten. Das kann aber nicht sein: Wie auch sonst alle Menschen Sünder sind, befinden sich auch im Stammbaum Jesu ausschließlich Sünder. Ihre Sünden werden keineswegs verschwiegen: Die Hure Rahab (Mt 1,5) befindet sich ebenso in der Heilslinie wie David mit seinem Ehebruch und Mord (2Sam 11,3-17) und Salomo mit seinem Götzendienst (1Kö 11,1-13). Der Stammbaum Jesu geht nach Lukas 3 sogar bis auf Adam zurück (V. 38), und er ist ja gerade derjenige, durch den alle Menschen mit der Sünde infiziert wurden. Es bleibt bei dem, was wir z. B. im Römerbrief so unmissverständlich lesen und was auf alle Menschen zutrifft: »Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allesamt Sünder« (Röm 3,22-23). Die katholische Lehrauffassung von der sündlosen Maria ist darum aus der Sicht der Bibel nicht nachvollziehbar.

b) Wenn Möglichkeit a) aus Gründen zentraler biblischer Aussagen ausscheidet, wie wird dann das Problem gelöst? Nach biblischer Lehre ist das Blut der Sitz des Lebens: »Denn des Leibes Leben ist in seinem Blut« (3Mo 17,14). Als Adam sündigte, geschah damit etwas Gravierendes mit seinem Blut. Der Sünde Lohn ist der Tod. Als nun der Tod auf Adam kam (geistlicher Tod und als Folge dessen auch der leibliche Tod), gelangte sein Blut und damit auch sein Leben unter den Einfluss des Todes. Alle Nachkommen Adams haben ihr Blut von Adam und sind darum durch sein sündiges Wesen alle infiziert. Aus diesem Grund müssen wir auch alle sterben. Der Todeskeim geht auf alle Menschen über. Niemand ist davon ausgenommen: kein Volk, keine Nation, keine Sprachgruppe. Die Volksgruppen dieser Erde haben oft weitreichende Unterschiede. Bezüglich der Hautfarbe unterscheiden wir Schwarze und Weiße, Rote und Gelbe und alle Schattierungen. In Gestalt und Größe, Haarfarbe und Form der Augen, Nasen und Ohren gibt es weiterhin unzählige Unterschiede. Und doch gibt es ein Merkmal, in dem wir alle gleich6 sind, und das ist das Blut:

»Und er hat aus einem Blute7 jede Nation der Menschen gemacht, um auf dem ganzen Erdboden zu wohnen« (Apg 17,26; Unrevidierte Elberfelder).

Wie sonst überall, ist auch hier die Bibel wissenschaftlich korrekt. Das Blut eines Norwegers unterscheidet sich nicht von dem Blut eines afrikanischen Buschmanns, das eines Juden nicht von einem Nichtjuden, das Blut eines Navajo-Indianers nicht von dem eines Russen, und das Blut eines Aborigines aus Australien nicht von dem Blut eines Chinesen. Das Blut des Angehörigen irgendeiner Nation kann zur Transfusion für jemanden aus einer völlig anderen Volksgruppe verwendet werden, vorausgesetzt man beachtet die medizinischen Regeln bezüglich der Blutgruppen.

Während der Embryonalentwicklung findet keine Blutübertragung aus dem Kreislauf der Mutter in den Blutkreislauf des »Kindes« statt und umgekehrt. Das Blut des werdenden Kindes wird im Kind selbst ohne Zutat der Mutter produziert. Alle Menschen haben Adams »sündenkrankes « Blut ererbt. Erlösung ist aber nur durch sündloses Blut möglich, das dem Blut Adams entgegenwirkt. Das sündige Blut Adams durfte nicht in den Adern des Erlösers fließen. Das geschah durch das Wunder der Jungfrauengeburt.8 Kein Tropfen Blut von dem Leib der Jungfrau Maria trat in den Leib des noch ungeborenen Jesuskindes. Maria versorgte das Kind zwar mit allen nötigen Nährstoffen zur leiblichen Entwicklung, aber aufgrund des göttlichen Blutes, das seinen Ursprung in der Empfängnis durch den heiligen Geist hatte, hatte Jesus sündloses Blut.

Am Kreuz wurde das unschuldige Blut Jesu Christi vergossen. Nur dieses Blut ist das »Gegengift« gegen die Sünde: »Das Blut Jesu macht uns rein von aller Sünde« (1Joh 1,7). Dass die Erlösung nur durch das vergossene Blut des Erlösers möglich ist und uns die Gewissheit der Rettung bringt, lesen wir in 1.Petrus 1,18-19: »Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel …, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.«

Das Wunder der Jungfrauengeburt haben wir so ausführlich behandelt, weil es uns die wunderbare Menschwerdung Gottes in Jesus erklärt und weil es die Grundlage dafür ist, dass wir einmal den Himmel erreichen. Es hätte fatale Folgen, würden wir auch nur das geringste Detail von diesem außergewöhnlichen Handeln Gottes auf der Opferstätte unseres Verstandes preisgeben.

Wunder und Wunderbares

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