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Einleitung

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Wie schnell doch die Jahre vergehen, sagen wir umso öfter, je älter wir werden. Auch das 20. Jahrhundert haben wir bereits hinter uns gelassen. Im privaten Bereich bleiben jedem von uns persönliche Erinnerungen, aber auch bahnbrechende Erkenntnisse und Erfolge in Wissenschaft und Technik sind nicht vergessen. Nur einige wollen wir hier nennen:

1938 wurde von dem deutschen Erfinder Konrad Zuse (1910-1995) der weltweit erste programmgesteuerte Rechner gebaut. Computer haben inzwischen alle Zweige der Wissenschaft und Wirtschaft erobert, und an das Internet sind heute (2007) mit stark steigender Tendenz weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer angeschlossen.

Am 3. Dezember 1967 gelang dem südafrikanischen Arzt Christiaan Barnard zum ersten Mal die erfolgreiche Transplantation eines menschlichen Herzens. Inzwischen sind weltweit über 50 000 Herzen transplantiert worden.

Am 21. Juli 1969 setzte ein Mensch erstmals seinen Fuß auf den Mond. Der Astronaut Neil Armstrong rief uns voller Stolz vom Erdtrabanten den Satz zu: »Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein Riesenschritt für die Menschheit.«

Der schottische Embryologe Ian Wilmut klonte 1996 das Schaf Dolly. Erstmals gelang es, eine normale Körperzelle so zu manipulieren, dass sie sich wie eine befruchtete Eizelle zu teilen begann und sich zu einem normalen Embryo entwickelte.

Diese wenigen Beispiele könnten den Eindruck vermitteln, als seien dem Menschen kaum noch Grenzen gesetzt. Dem Verstand scheint alles möglich. Bei all dieser Wissenschaftsgläubigkeit haben viele unserer Zeitgenossen Probleme mit der Bibel. Sie machen den Einwand geltend, dass in der Bibel so viele wissenschaftlich nicht nachvollziehbare Dinge geschrieben stehen wie z. B.:

 die Jungfrauengeburt

 die Auferstehung Toter

 Blinde werden sehend, Lahme können plötzlich gehen

 der Sonne wird befohlen: »Stehe still!«

Wir werden hier mit einem Phänomen konfrontiert, das über unseren Verstand hinausgeht: das Wunder. Auch in der Alltagssprache und der Dichtung taucht dieser Begriff häufig auf.

Johann Wolfgang von Goethe sagt im Faust, dem bekannten Drama, nicht unkritisch: »Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.«

Friedrich von Schiller sagt in seinem Schauspiel »Die Jungfrau von Orleans«: »Die Wunder ruhn, der Himmel ist verschlossen.«

In dem bekannten Film »Die große Liebe« (1942) sang der gefeierte Ufa-Star des deutschen Musikfilms Zarah Leander (1907-1981) mit ihrer dunklen, rauchigen Stimme das Lied: »Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn.«

Als Drohung hören wir manchmal den Satz: »Du wirst noch dein blaues Wunder erleben.«

Der deutsche Dichter Christian F. Gellert (1715-1769) schreibt in seinem Lied »Dies ist der Tag«: »Wenn ich dies Wunder fassen will, so steht mein Geist vor Ehrfurcht still.«

In einem französischen Spruch heißt es einschränkend: »Wunder erleben nur diejenigen, die daran glauben.«

Wenn wir mit unseren realen Möglichkeiten am Ende sind, verwenden wir die Redensart: »Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen!«

Ist es nicht so, dass manchmal Menschen auf ein Wunder warten? Ist es dann eingetreten, versuchen sie es mit dem Verstand zu erklären und nehmen dem Besonderen damit das Wunderbare. Die Skepsis des französischen Philosophen Voltaire (1694-1778) gipfelt in der Feststellung: »Wenn in Paris auf dem Marktplatz tausend Leute und auch ich ein Wunder sehen würden, dann würde ich den zweitausend Augenpaaren einschließlich meinen eigenen misstrauen.« Wie kommt er zu einer so skeptischen Haltung?

Wunder sind Tatsachen – unbestritten. Was aber ist ein Wunder? Anhand von sieben ausgewählten Beispielen W1 bis W7 wollen wir uns nachfolgend ausgiebig mit biblisch bezeugten Wundern beschäftigen.

Wunder und Wunderbares

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