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1.8 Wo aber ist da noch Platz für Wunder?

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Aus dem bisher Gesagten ist deutlich geworden, dass die Naturgesetze einen erfahrungsgemäß gleich bleibenden Rahmen bilden, innerhalb dessen alle Vorgänge, Geschehnisse und Prozesse ablaufen. Normalerweise sind immer mehrere Naturgesetze an einem Ablauf beteiligt.

In der Praxis haben die Naturgesetze die Wirkung eines »Obersten Gerichtshofes«, der entscheidet, ob ein Vorgang in unserer Welt erlaubt ist oder nicht. So verbietet es ein Naturgesetz zum Beispiel, dass ein Kupferstab von 50 °C von alleine seine Wärme so aufteilt, dass die Temperatur der einen Hälfte 0 °C und die der anderen 100 °C beträgt. Das würde zwar nicht den Energiesatz verletzen, wohl aber ein anderes Naturgesetz, den Entropiesatz. Gemessen an unserer obigen Definition für Wunder sind viele in der Schöpfung ablaufende Vorgänge staunenswert und für den Menschen unnachahmlich. Sie treten für uns aber nicht unerwartet oder unberechenbar auf. Darum zählen wir auch die komplexesten und noch unverstandenen Dinge in unserer Welt nicht zu den Wundern. Nach diesen Überlegungen können wir nun eine präzisere Definition für Wunder geben:

Definition D2: Wunder sind solche Ereignisse in Raum und Zeit, die außerhalb des Rahmens unserer Naturgesetze ablaufen.

Kein Physiker oder Chemiker ist in der Lage, irgendein Naturgesetz auch nur für eine Tausendstelsekunde außer Kraft zu setzen. Wir Menschen können nichts tun, um Naturgesetze zu umgehen. Wunder sind damit von Menschen nicht machbar. Die Bibel berichtet uns von zahlreichen Situationen, in denen Gott oder Jesus Wunder gewirkt haben, wie z. B.:

 der Durchzug des Volkes Israel durchs Rote Meer (2Mo 14,16-22)

 der lange Tag bei Josua (Jos 10,12-14)

 die Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-12)

 die Stillung des Sturmes (Mk 4,35-41)

 Jesus wandelt auf dem Meer (Joh 6,16-21)

 die Heilung des Blindgeborenen (Joh 9,1-7)

 die Speisung der 5000 (Joh 6,1-15)

 die Auferweckung des Lazarus (Joh 11,32-45).

Hinweis: Wenn Menschen gelegentlich dennoch Dinge tun können, die außerhalb des naturgesetzlichen Rahmens liegen, dann handeln sie im Namen anderer Mächte. Entweder sind es Jünger Jesu, die von ihrem Herrn bevollmächtigt sind (z. B. Petrus geht auf dem Wasser [Mt 14,29], Petrus heilt im Namen Jesu den Lahmen vor der Tempeltür [Apg 3,1-9]), oder aber es sind Zauberer und Gurus, die durch dämonische Mächte gesteuert werden (z. B. die Zauberer des ägyptischen Pharaos [2Mo 7,11-12]).

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