Читать книгу Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei - Werner Rosenzweig - Страница 18
11. Wienerle
ОглавлениеDes Wienerle, des kennt a jeder,
net länger als an achtl Meter.
A dünne Wurscht is, recht schee schlank,
gibts meist als Päärla, Gott sei Dank.
Hast großn Hunger, isst sie kalt,
wennsd Zeit hast, na dann wärmst sie halt.
Im haßn Wasser, des soll net kochen,
sunst is die Haut gleich aufgebrochn.
Hast du Bodaggn aa daham,
dann misch dir an Salat halt zam.
Hast ka Bodaggn in deim Keller,
dann werf a Weggla auf dein Teller.
Haust Senf und Kätschap aa mit drauf
und isst die Wurscht unds Weggla auf.
Beim Kaua kumma dir Gedankn,
des is amol a su in Franken.
„Wo kommt des Werschtla eigentlich her?
Kummt des aus Wien? Wer waß do mehr?“
Du frägst dein Nachbern, frägst dein Freind,
weils der vielleicht zu wissen scheint.
A jeder zuckt nur, waß net weiter,
die andern Leit sen aa net gscheiter.
Dann schaust du in dein Läptop nei,
ob „Wienerle“ zu finden sei.
Der Läptop fängt an zu rotiern,
tut die Ergebnisse summiern.
Dann machts PING und PLING und PIEP,
viel hundert Treffer, mehr als lieb.
Wirst schließlich fündich nach ner Stund
und dei Computer tut dir kund:
Aus Oberfranken der Johann Lahner,
is eh kloar, des waß doch kaner,
hats Wienerle allaa entdeckt,
die dünne Wurscht, die jedem schmeckt.
Da siehgst, was eben dann und wann,
so a schlauer Franke alles kann.
Und die Moral vo der Geschicht:
Unterschätz die Franken nicht.