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U 20 versenkt die „Lusitania“ - Von Walter Schwieger

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Am 30. April 1915 war U 20 von Emden aus in See gegangen, um laut Befehl große englische Truppentransporte an der Einfahrt von Liverpool abzufangen. Wir sollten auf kürzestem Weg um Schottland unsere Station aufsuchen und so lange aushalten, wie es unsere Vorräte gestatteten. Leider konnten wir keinen Truppentransport fassen. Nur ein englisches Segelschiff konnten wir am 5. Mai, zwei englische Dampfer am 6. Mai versenken. Am Mittag dieses Tages trafen wir einen großen Passagierdampfer der White Star-Linie, ohne dass ein Torpedoschuss wegen des zu großen Abstands möglich gewesen wäre. Dicker Nebel hinderte das Arbeiten. Als der Ölvorrat zur Neige ging und nur noch zwei Torpedos vorhanden waren, wurde die Heimreise angetreten. Am 7. Mai fuhren wir daher mit nördlichem Kurs bei dickem Nebel und rauer See unter Wasser. Einmal hörten wir Schraubengeräusch über uns, zu stark für Zerstörer. Ich fuhr das Sehrohr aus. Ein großer Panzerkreuzer war über uns weggefahren und bei seiner hohen Geschwindigkeit nicht mehr einzuholen. Wir haben nicht schlecht geflucht. Als der Nebel sich lichtete, tauchten wir auf. Um 2,20 Uhr nachmittags sichteten wir genau rechts voraus an der irischen Südküste Schornsteine und Masten, scheinbar von mehreren Schiffen. Es war ein Dampfer mit vier Schornsteinen und vielen Masten. Er kreuzte unseren Kurs senkrecht, kam aus Südsüdwest und steuerte Holley Head an. Um 2,25 Uhr drehte ich nach Steuerbord ab in der Hoffnung, dass der Dampfer an der irischen Küste entlang laufen würde, und tauchte. Um 2,35 Uhr drehte der Dampfer und nahm Kurs auf Queenstown. Dadurch kam er auf Schussentfernung an uns heran. Wir liefen höchste Fahrt, um auf Position zu kommen. Um 3,10 Uhr Torpedoschuss, Bugtorpedo, 700 Meter Entfernung, 90 Grad Schneidungswinkel, geschätzte Fahrt 22 Seemeilen, alter Bronze-Torpedo auf drei Meter Tiefgang eingestellt. Treffer Steuerbord Hinterkante Brücke. Ungewöhnlich starke Detonation, gefolgt von ungeheurer Rauchwolke. Trümmermassen flogen bis in Schornsteinhöhe. Es folgte eine zweite Explosion, als wäre Munition in die Luft gegangen. Die Brücke und die Stelle der Bordwand, wo der Torpedo traf, waren weit aufgerissen. Es brannte. Das Schiff stoppte und legte sich sehr schnell nach Steuerbord über. Gleichzeitig sank es über den Bug. Der neben mir stehende Kriegslotse, ein alter erfahrener Dampferkapitän, blickte durch das Sehrohr und erkannte in dem Dampfer die „Lusitania“. Jetzt war auch am Bug des Schiffes der Name „Lusitania“ in goldenen Buchstaben zu lesen. Die Schornsteine waren schwarz gemalt, die Reedereiabzeichen überstrichen, eine Flagge nicht gesetzt. Das Schiff sank sehr schnell. Auf den Decks herrschte größte Panik, überfüllte Rettungsboote flogen kopfüber ins Wasser und zerschellten zwischen ertrinkenden Menschen. Verzweifelte rannten hin und her, andere rangen schon mit den Wellen, versuchten sich an kielobentreibenden Booten hochzuziehen. Der Dampfer sank immer mehr. Ich hätte es nicht fertiggebracht, in die Massen von Passagieren, die sich zu retten versuchten, einen zweiten Torpedo zu schießen. Da der Dampfer sicher um Hilfe gerufen hatte, mussten Hilfsschiffe und Bewacher bald eintreffen. Ich lief deshalb auf 20 Meter Tiefe ab.

U-Boote am Feind

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