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U 9’s große Stunde - Von Otto Weddigen

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22. September 1914: Wind Nord 3, klar, Dünung. 6,12 Uhr vormittags. Eine kleine Gruppe von drei Panzerkreuzern gesichtet, getaucht, Angriff auf mittleres Schiff angesetzt.

7,20 Uhr vormittags: 2. Rohr 0 Grad auf mittelsten Kreuzer 500 Meter Fahrt 10 Seemeilen, 90 Grad Schneidungswinkel. — Treffer. Schiff krängte nach einigen Minuten stark und kenterte, während der Angriff auf den 2. Kreuzer angesetzt wurde.

7,55 Uhr vormittags: Doppelschüsse aus 1. und 2. Rohr. 5 Sekunden Intervall. 0 Grad Winkel auf östlichen Flügelkreuzer, der dem havarierten Schiff zu Hilfe kam und es mit Rettungsbooten unterstütze. Schiff lag fast still. Zielverteilung durch Drehen des Bootes. Schussentfernung etwa 350 Meter. Schneidungswinkel geschätzt 70 Grad, zwei Treffer, Schiff krängte und sank unbeobachtet, während der Anlauf auf das nächste Schiff angesetzt wurde. 8,20 Uhr vormittags: Doppelschuss aus 3. und 4. Rohr. 180 Grad Winkel auf das letzte Schiff, welches in der Nähe stoppte und sich ebenfalls an der Rettung zu beteiligen schien. Schiff lag fast still. Schussentfernung etwa 1000 Meter. Beide mit 5 Sekunden Intervall nacheinander im Ablaufen Mitte losgemacht. Vom Boot nur eine allerdings trotz der großen Entfernung sehr heftige Detonation gespürt. Es scheint nicht ausgeschlossen, dass der 2. Torpedo von der Detonation des ersten mit zur Explosion gebracht worden ist. Vom Sehrohr wurde die erste Wirkung am Ziel durch eine besonders große Sprengwolke gekennzeichnet. Beim ersten Zeigen des Sehrohrs, nach Verlauf von etwa 4 Minuten, konnte ich wohl eine veränderte Trimmlage des Schiffes feststellen, eine Schlagseite jedoch nicht, wegen der seitlichen Stellung zum Schiff. Um sicher Zu gehen, entschloss ich mich noch zum Abfeuern des letzten 6. Torpedos.

8,35 Uhr vormittags: 1. Rohr 0 Grad auf das stillliegende havarierte Schiff. Schussentfernung 500 Meter. Treffer. Bei der ersten Beobachtung, nach Verlauf von etwa 5 Minuten, lag das Schiff mit etwa 45 Grad Krängung da und legte sich, wie vom ablaufenden U-Boot gut beobachtet werden konnte, allmählich mehr und mehr auf die Seite, dann Kiel oben und verschwand schließlich gänzlich. Dazu brauchte das Schiff etwa 35 Minuten. In derselben Weise wird der Untergang der beiden ersten Schiffe erfolgt sein. Rückmarsch angetreten.

23. September 1914, 1,35 Uhr nachmittags: Helgoland.

20. Oktober 1914: Nordsee, Höhe von Stavanger Fjord. Entsinnst du dich, dass am 15. Oktober 60 Kilometer von Schottland ein alter englischer Kreuzer in den Grund gebohrt worden ist? Die armen Kerle im Wasser taten mir leid. Sie sind zum Teil nach einiger Zeit von einem Dampfer übernommen worden und werden in ihrer Heimat schon davon berichtet haben und von da wird die Kunde auch nach Deutschland gelangt sein. U 9 hat es gemacht. Der Erfolg ist mehr moralischer als praktischer Art. Der Kreuzer gehört wahrscheinlich der „Dido“-Klasse an, seinen Namen werdet ihr längst kennen. Ich weiß ihn noch nicht, erst in Helgoland werde ich ihn erfahren. Über 6 Stunden dauerte der Kampf; aber schließlich habe ich ihn doch noch zu fassen gekriegt. Nach 7 Minuten war er von der Bildfläche verschwunden.

23. Oktober 1914: Helgoland. Gesund eingetroffen. Diesmal war es nur der „Hawke“.

7. November 1914: Je mehr uns die Menschen ehren, umso bescheidener müssen wir werden.

15. Februar 1915. Nächstens fängt es an allen Ecken mächtig zu rauchen an. Wir erleben, davon sind wir alle überzeugt, einen Frühling, der alles Bisherige in den Schatten stellt. Es ist eine Lust zu leben!

6. März 1915. U 29 hat infolge eines belanglosen Maschinenschadens Ostende anlaufen müssen. Es hat sich mir bei dieser Gelegenheit als ein hervorragendes Seeboot gezeigt. Die Reparatur ist morgen Mittag beendet und ich werde am 8. in aller Frühe auslaufen, um zu sehen, was sich machen lässt. Das Boot kommt zurück, wenn es keine Torpedos mehr hat. — Von U 8 traf heute die Meldung ein, dass es abends in der Nähe von Dover angerannt und die Besatzung gerettet sei. Vielleicht traute Stoch seinem Glücksstern zu viel zu? Ich bin auch kein Pessimist. Im Vertrauen auf unseren Herrgott will ich aber kein Mittel unversucht lassen, das zur Erhaltung meines glücklichen Sternes beitragen könnte. Nach meiner Ansicht muss das sogenannte Glück immer wieder durch Vorsicht, Energie und Fleiß errungen werden. Vertrauensseligkeit kann zum Verhängnis werden.

8. März 1915: Es ist viel Wind draußen, aber wer weiß, wann das Wetter besser wird! Gleich um 11 Uhr geht’s in See. Wenn es draußen zu schlecht ist, komme ich gleich wieder zurück, Sage mir aber, je eher ich hinausgehe, umso eher bin ich wieder heim.

9. März 1915. Heute wegen stürmischen Wetters wieder nach Ostende geflüchtet. 10. März 1915. Gleich um 9 Uhr soll es nun wirklich losgehen. Ich will mir jetzt erst den Orden „Pour le mérite“ wirklich verdienen.

U-Boote am Feind

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