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Wissen und Ethik

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Die Begriffe, die dann in der Ethik die wesentliche Rolle spielten, lösten sich nach und nach aus dem alltäglichen Verständnis und Bewusstsein heraus. Sie nahmen immer mehr einen wissenschaftlichen Charakter an. Sie wurden immer mehr mit Wissen verbunden.

Schon Platon hat die Ethik sehr eng mit dem Wissen verbunden. Aristoteles meinte sogar, dass für die Ethik ein ganz besonderes praktisches Wissen erforderlich sei. Auch diese großen „Köpfe“ der Ethik haben also schon sehr früh gewusst, dass Wissen und Ethik sehr eng miteinander zusammenhängen. Platon meinte sogar, dass man für die Ethik, um gut handeln zu können, sogar technisches Wissen, also Wissen, das zum Beispiel auch ein Handwerker einsetzt.

Die Moderne hat diese Auseinanderentwicklung von Sitte und Ethik sehr stark forciert, weil mit der Moderne, also nach dem 15./16. Jahrhundert, vor allem aber im 18. Jahrhundert Staaten, Staatswesen entstanden, die immer mehr ethische Probleme nicht nur hatten, sondern auch erzeugten. Ethische Probleme, die deswegen Probleme waren, weil in dieser Zeit das entstand, was wir heute Individualismus nennen. Also Rechtsansprüche von einzelnen Personen, nicht mehr nur einfach von Gruppen – Priestern, Politikern, Adligen – sondern von einzelnen Menschen. In diesen Gesellschaften entstand ganz sprunghaft und rasch ein Interesse an Ethik und mit dieser Entwicklung löste sich das Vokabular und auch das Problemverständnis der Ethik immer mehr von der Sitte ab.

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