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DIE REZIPROKE SPANNUNGSMEMBRAN

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Mein nächster Vortrag besteht aus zwei Teilen. Im ersten geht es um die Reziproke Spannungsmembran, mit Betonung auf Spannung. Im zweiten Teil geht es um das Fulkrum. Die Funktion dieser beiden stellt das zweite Prinzip im Primären Atemmechanismus dar. Nachdem es keine muskuläre Unterstützung gibt, die eine Bewegung zwischen den Schädelknochen an den Suturen begründen könnte, muss es eine andere Erklärung dafür geben. Die knochenverbindende Struktur ist die intrakraniale beziehungsweise Dura spinalis.

Der verstorbene Ray G. Hulburt D.O.13, Herausgeber des J.A.O.A., war so freundlich und las sich die Kapitel des Buches Die Schädelsphäre vor ihrer Drucklegung durch. Er machte wertvolle Vorschläge, und nach einigen Diskussionen verstand er wie einfach die Terminologie ist, die diese Funktion beschreibt. Als Beispiel wählten wir das Tauziehen mit einer Gruppe an jedem Ende des Seils. Das Seil sollte die Reziproke Spannungsmembran darstellen.

Sie können das Seil hierhin ziehen, Sie können es dahin ziehen, egal – es bleibt kontinuierlich unter Spannung. Dann kommen die Gruppen vielleicht an einen Punkt der Balance, zu einem Punkt der Stille. Dies entspräche dem Fulkrum einer Waage. Nicht einem Hebel. Ein Hebel bewegt sich über ein Fulkrum, zurück und nach vorn.

Das Fulkrum stellt in der Aktivität der Reziproken Spannungsmembran im membranösen Gelenkmechanismus des lebendigen menschlichen Schädels einen Punkt der Stille dar, um den oder über den die ständig angespannte Membran die Pole der Befestigung am Knochen bewegt.

Sie werden bemerken, dass ich die Stellen der Befestigung der Reziproken Spannungsmembran schematisch dargestellt habe – als Anheftung der Falx cerebri und des Tentorium cerebelli: Ich habe einen hinteren Pol (Os occipitale), zwei seitliche Pole (Kanten der Partes petrosae), einen vorderen oberen Pol (Crista galli) und einen vorderen unteren Pol (Proc. clinoidei) bestimmt (Zeichnung I–4).

Beachten Sie einen weiteren, durch diesen Mechanismus bewegten Gelenkpol am Sakrum. Ich habe die Betonung auf die Anspannung, also den Zug der Reziproken Spannungsmembran zwischen den Polen der Knochenansätze im Mechanismus des Schädels gelegt. Diese schematischen Namen dienen allein dazu, zu zeigen, dass alle Knochen des Neurocranium mit jenem Mechanismus verbunden sind, der sie in Bewegung bringt. Sie können die Aktion spüren, wenn Sie kraniale membranöse artikuläre Strainmuster lösen. Es ist das gleiche mechanische Prinzip wie an der Wirbelsäule, wenn Sie dort ein ligamentäres Strainmuster der Gelenke lösen. Sie können dort die Aktivität der Bänder spüren, die ein Gelenk zwischen den Wirbeln zusammenhalten und dessen Bewegungsradius zulassen.

Das große Sutherland-Kompendium

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