Читать книгу Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband - Alfred Bekker - Страница 25

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Das weiche Licht eines Kerzenleuchters erhellte Marcus Cornelius' angestrengt wirkendes Gesicht.

Er starrte auf die Kristallkugel, die sich in der Mitte des runden, zierlich wirkenden und mit zahlreichen Verzierungen versehenen Tisches befand.

Ungefähr zwei Handbreit von der Kristallkugel entfernt lag jener grünlich schimmernde Stein, dessen geheimnisvolle Energie alles zu durchdringen schien.

Ein nadelfeiner Strahl aus giftgrün aufleuchtendem Licht bildete eine Verbindung zwischen dem seltsamen Stein und der Kristallkugel.

Auf der Oberfläche dieser Kugel waren Bilder zu sehen...

Bilder von zwei Männern, die die verwitterte Kirche von Ranby verließen. Knarrend fiel die Tür hinter ihnen zu.

"Ich habe dir immer gesagt, dass dieser Totengräber ein schwatzhafter Mann ist", sagte die Frau, die Cornelius gegenübersaß mit einem Lächeln auf den Lippen, das halb süßlich, halb teuflisch war.

Claudia warf das lange Haar in den Nacken.

Sie sah Marcus Cornelius forschend an.

Dieser deutete auf die Kugel. Seine Augen verengten sich dabei. Sein Blick bekam eine geradezu unheimliche Intensität.

"Dieser Rothaarige... Das ist unser Feind, geliebte Claudia!"

"Aber kann er uns denn gefährlich werden?"

"Er hat gewisse Kräfte..."

"Aber im Vergleich zu den Kräften Yramkyrrs...."

"Mag sein!", schnitt Marcus Cornelius ihr das Wort ab. "Dennoch... Diese Männer sind unsere Gegner. Und wir können uns jetzt nicht den geringsten Zwischenfall leisten... Die Zeit von Yramkyrrs Herrschaft steht kurz bevor, Claudia! Vergiss das nicht!"

"Wie könnte ich das!"

"So, wie er es angekündigt hat."

Sie reichte mit der Hand über den Tisch und ergriff die seine.

Sie fühlte sich kalt an. So kalt, dass sie erschrak.

"Wie wird es sein, wenn Yramkyrr die Herrschaft antritt?", fragte sie. "Was wird das für eine Welt sein? Werden wir in ihr noch unseren Platz haben, Marcus?"

"Nicht jetzt, Claudia! Nicht, jetzt..."

"All die Jahre hat diese Frage mich gequält, Marcus. All die langen Jahre - ja Zeitalter! -, die wir diesem Tag schon entgegensehen... Ich habe Angst!"

Er bedachte sie mit einem Blick, der sehr ernst war. Ein nach innen gewandter Blick...

Dann flüsterte er: "Deine Seele gehört Yramkyrr, Claudia. Seit jener, längst untergegangenen Zeit..."

"So wie die deine ihm auch gehört", erinnerte sie ihn mit vibrierender Stimme.

"Ich weiß..."

Er drückte ihre Hand.

Ihre Blicke verschmolzen miteinander.

"Wir haben keine Wahl, nicht wahr, Marcus?" fragte sie.

"Das ist nicht wahr, Claudia. Nicht wirklich."

"So?" Sie hob die Augenbrauen.

Marcus Cornelius' Stimme klirrte wie Eis, als er antwortete.

"Wir hatten unsere Wahl, geliebte Claudia! Und wir haben sie vor langer Zeit getroffen. Unabänderlich! Vor mehr als 1700 Jahren!" Sein Blick glitt seitwärts, zur Kugel und den Bildern, die sie zeigte. Bilder, die jetzt unscharf wurden und schließlich in einem Chaos der Farben und Formen versanken. Die grünliche Strahlenverbindung zwischen dem leuchtenden Stein und der Kristallkugel brach ab. "Unsere Feinde werden nicht weit kommen", sagte er kalt.

"Was hast du vor, Marcus?"

Cornelius lachte. "Ich?", echote er. Er schüttelte den Kopf. "Nein, Yramkyrr war es, der vorgesorgt hat und ihnen jemanden entgegen schickte... ER kennt ihren Weg!"

Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband

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