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1.3.1 Innere Konflikte Eine unerwartete Entdeckung: »Denk-Knoten« im professionellen Handeln

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Die Entwicklung der TSI begann mit einer überraschenden Entdeckung. Ziel des damaligen DFG-Forschungsprojekts unter der Leitung der Verfasserin war es, Strategien professionellen Handelns zu untersuchen, und zwar mit Hilfe der von uns


Abb. 1.2: Übersicht über das Forschungsprogramm »Mentale Selbstregulation«

damals entwickelten Methode des Nachträglichen Lauten Denkens (Wagner, 1981b, 1986; Wagner, Uttendorfer-Marek & Weidle, 1977, 1979; Weidle & Wagner, 1982). Dabei sollten die Befragten anhand einer Videoaufzeichnung ihres eigenen Handelns berichten, was ihnen in dem jeweiligen Moment »durch den Kopf gegangen« war. Diese Interviewdaten wurden auf der Grundlage des TOTE-Modells (Miller, Galanter & Pribram, 1960) Satz-für-Satz nach Zielen, Strategien und Testkriterien untersucht (Wagner, Uttendorfer-Marek & Weidle, 1977; Wagner, Uttendorfer-Marek et al., 1982). Zu unserer Überraschung zeigte sich, dass sich die Gedanken dabei relativ häufig verwirrten, im Kreis drehten und sich »verknoteten« (Wagner et al., 1984), verbunden mit einem Gefühl der Ausweglosigkeit und oft mit deutlichen Emotionen, z. B. Angst, Ärger oder Depression. Solche »Denk-Knoten«, wie wir das damals nannten, fanden sich etwa in jedem dritten Interviewabschnitt – und das bei professionellen Handlungen von Expertinnen und Experten, die wegen ihrer besonderen Kompetenzen für diese Studie ausgewählt worden waren. Spätere Untersuchungen zeigten, dass das Phänomen solcher »Denk-Knoten« nicht nur bei Lehrern und Schülern, sondern auch bei vielen anderen Personen- und Berufsgruppen (Klos & Singer, 1981; Singer, 1988; vgl. auch Klinger, 1990; Singer, 1974; s. dazu auch weiter unten) auftritt.

Gelassenheit durch Auflösung innerer Konflikte

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