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Romantikengel 2

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Etwas, was sehr selten passieren würde, weil ich es hasse, in Deutschland einkaufen zu gehen. Es ist alles so eng und die Leute lieben es, auf Tuchfühlung zu gehen, ich aber nicht und von zehn Kassen nur zwei geöffnet sind. Wir nehmen jetzt einfach an, ich gehe an diesem Tag einkaufen, in einen x-beliebigen Supermarkt, es ist recht voll, ich bin fast an der Kasse. Hinter mir eine ellenlange Schlange, da nur eine Kasse besetzt ist. Vor mir eine hübsche Frau, ca. dreißig Jahre jung (das Alter ist eigentlich nebensächlich - wichtige Anmerkung des Verf.), vielleicht bald einunddreißig, mit tollen blondierten Haaren, in Echt eher dunkel; sie wirkt in Eile, gehetzt, kommt wahrscheinlich gerade aus dem Büro und schreibt permanent smsn. Sie hat ihre Sachen aufs Band gelegt, die Kassiererin hat schon alles eingescannt und ich höre wie sie sagt: „18 Euro 90“. Das Verhalten der jungen Lady verändert sich schlagartig. Sie kramt wie wild in ihrer coolen, braunen Lederhandtasche und murmelt, so dass wir es alle hören können: „Verdammt, ich finde meinen Geldbeutel nirgends!“ Während sie das sagt, errötet sie leicht, was ich bereits unwiderstehlich sympathisch finde, die Kassiererin und zwei Rentner hinter mir, jedoch überhaupt nicht. Die Kassiererin wittert die Gelegenheit, sich auch mal wichtig zu machen und meckert nun: „Hätten Sie sich nicht so mit ihrem Handy beschäftigt und lieber ihren Geldbeutel gesucht, dann hätten wir jetzt nicht dieses Problem!“ Die Rentner schimpfen: „Geht’s bald weiter?“ Es wird höchste Zeit für mich zu intervenieren, da Miss SMS mittlerweile sichtbar verlegen ist. „Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische“, lege ich los, „ich könnte Ihnen ja die 18 Euro 90 auslegen und Sie geben sie mir später wieder.“ (Romantikengel höchst aktiv!) Susanne – später erfuhr ich, dass Freunde sie Susi nennen – atmete erleichtert auf. Ihre Gesichtsfarbe normalisierte sich schlagartig und sie sagte: „Das würden Sie wirklich für mich tun? Oh! – Vielen Dank!“ Sowohl die Kassiererin, als auch die Rentner atmen erleichtert auf. Ihr langweiliges Leben konnte weitergehen. Und ich? Ich hatte Susannes kompletten Namen, Anschrift und Handynummer! Und: sie ist/war in/auf "Facebook". Wir konnten auf jeden Fall Freunde werden! Wir verabredeten uns für kommenden Samstagabend. Theoretisch, wenn was aus dieser Susanne und mir werden würde, wären da wieder diese kurzen Momente, an die wir uns für den Rest unseres Lebens rückblickend erinnern würden. Und da wollt ihr mir weiß machen, es gebe keinen Romantikengel? Zum Mitschreiben: „Amor“, ja genau, der mit seinem Pfeil, hat erst eine Chance auf echten Erfolg, wenn der „Romantikengel“ seine Vorarbeit leisten konnte! Chronologie: Erst Romantikengel, dann Amor!

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