Читать книгу Der Migräne-Detektiv - Dr. medic Roland Pfeiffer - Страница 11

Fall 6: Flüssigkeitsmangel

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Auf die folgende Migräneursache bin ich durch einen 45-jährigen Patienten gestoßen, der wegen Rückenschmerzen zu mir in Behandlung kam. Routinemäßig fragte ich nach, ob er auch an Kopfschmerz oder Migräne leide. Er hatte bis vor 15 Jahren Migräne gehabt. Seither nicht mehr. Auf meine Frage, wie er seine Migräne losgeworden sei, antwortete er, dass er gleich morgens nach dem Aufstehen einen halben Liter Wasser trinke. Diesen Tipp hätte ihm ein Freund gegeben und bei ihm habe es geholfen. Seither hatte er nie wieder Migräne.


Diesen Fall hatte ich bei einer meiner Patientinnen im Hinterkopf. Ich hatte die 31-jährige Betriebswirtin mit unauffälligen Laborwerten zehnmal osteopathisch und neuraltherapeutisch behandelt und dennoch traten bei ihr wöchentliche Migräneanfälle auf.


Die Patientin musste für drei Monate beruflich nach China reisen. Ich war etwas unglücklich über die Unterbrechung der Behandlung, da ich den Aufbaueffekt gefährdet sah. Wir vereinbarten, die Behandlung nach ihrer Rückkehr fortzusetzen. Ich gab ihr den Tipp, dass sie bei ihrem Gewicht von fünfzig Kilogramm darauf achten solle, mindestens zwei Liter Wasser über den Tag verteilt zu trinken. Einen halben Liter Wasser empfahl ich ihr gleich morgens nach dem Aufstehen zu sich zu nehmen. Nach den drei Monaten kam sie strahlend zum vereinbarten Termin und berichtete, dass sie den Ratschlag mit dem Wasser experimentell erprobt habe. Im ersten Monat habe sie sich manchmal daran gehalten und manchmal auch nicht. In dem von ihr geführten Migränetagebuch konnte sie feststellen, dass die Migräneanfälle ausschließlich an den Tagen auftraten, an denen sie wenig getrunken hatte. Daraufhin trank sie ab dem zweiten Monat konsequent jeden Tag nach Anweisung ausreichend Wasser. Seither habe sie keinerlei Spur von Migräne oder Kopfschmerz mehr gehabt. Nicht einmal bei Wetterwechsel, bei dem es sonst besonders schlimm gewesen sei.


Im Hirnstamm gibt es eine Messstation, die Alarm schlägt, wenn grundlegende, lebenswichtige Körperfunktionen in Gefahr sind. Fällt nun im Blut entweder der Flüssigkeitsspiegel, der Sauerstoffgehalt oder der Blutzuckerspiegel, so scheint dies bei Menschen, die entweder genetisch dafür prädisponiert sind oder deren Ursachenfass mit anderen Belastungen weitgehend gefüllt ist, eine Aktivierung des Migränegenerators auszulösen.

Der Migräne-Detektiv

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