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Fall 12: Trapezius-Triggerpunkte

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In meiner Anfangszeit als Migränetherapeut kam ein 11-jähriges Mädchen mit seiner Mutter in meine Praxis. Damals arbeitete ich bei Migräne nur mit Akupunktur und Laserakupunktur und hatte die anderen Säulen erfolgreicher Migränetherapie noch nicht für mich und meine Patienten entdeckt. In dieser Zeit konnte ich noch nicht in 75% der Fälle, sondern nur etwa in 20%, die Migräne dauerhaft ausheilen. Das Kind litt schon seit dem sechsten Lebensjahr an Migräneanfällen, die etwa alle zwei bis drei Wochen auftraten.


Da das Mädchen Nadelangst hatte, blieb nur Laserakupunktur zur Behandlung. Ich behandelte nach der traditionell chinesischen Anamnese Leber- und Gallenblasenmeridian mit dem Laserakupunkturgerät. Zusätzlich behandelte ich mit Laserakupunktur versuchsweise die Triggerpunkte im Bereich der verhärteten Muskelstränge der Schulter insbesondere des Trapeziusmuskels und des Schulterblatthebermuskels. Triggerpunkte sind verhärtete, tastbare Knoten in punktuell zusammengezogenen Muskelfasern, die ein ausgeprägtes Spannungsgefühl im Muskel vermitteln. Man kann die Punkte entweder manuell einzeln plattdrücken, was sehr schmerzhaft ist, oder aber mit einer längeren Akupunkturnadel „auseinanderzucken“ lassen, als schnellere, elegantere und vollständigere Methode. Dabei sind für den Behandelnden und für den Patienten Muskelzuckungen spürbar. Zu meiner Überraschung konnte ich bei dem Mädchen auch ohne Nadel, nur mit dem Laserstrahl und leichtem Druck auf den Triggerpunkten, das typische Zucken auslösen. In der Regel ist das meist nur mit einer Nadel möglich. Ich behandelte das Mädchen zehn Mal innerhalb von drei Monaten. Nach den ersten vier Behandlungen traten keine weiteren Migräneanfälle auf.


Schade ist, dass ich nie herausfinden werde, wie es gewesen wäre, wenn ich als Therapieansatz nur die chinesischen Energiemeridiane gelasert hätte oder aber nur die Triggerpunkte behandelt hätte. Die Kombination von Therapiemethoden ist letztlich ein wissenschaftliches Problem, das ich heute, bei weitaus profunderem Wissen über Migräne, noch in stärkerem Maße habe als damals. Da ich heute meistens mehrere Therapiemethoden miteinander verbinde, um möglichst schnell zum Therapieerfolg zu gelangen, bevor dem Patienten die Geduld ausgeht, kann ich oftmals im Nachhinein nicht eindeutig sagen, welche Methode nun eigentlich den größten Teil des Erfolges ausgemacht hat.

Der Migräne-Detektiv

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