Читать книгу Sklavin Hexe - Franziska von Drachenburg - Страница 12

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(Wenige Stunden später nach der Arbeit)

Die Beine waren schwer, der Wind sauste an ihren Haaren mit eisiger Kälte vorbei. Lilith stand mitten im Nirgendwo. Die Adresse führte sie viele Kilometer weit aus der Stadt heraus. Mitten in den Wald. Nur mit Mühe war dieser Ort zu finden. Vor ihr war ein zweistöckiges, uraltes Haus zu erkennen. Als sie vor dem Haus stand, wirkte alles wie in einem düsteren Horrorfilm. Das kleine Herz schlug wie verrückt, immer noch war sie unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Die Knie waren butterweich vor Angst und dennoch hatte sie so wahnsinnige Lust ...

Pünktlich um 17 Uhr stand sie hier, genau wie in der Vorladung erwartet. Eigentlich schien trotz der eisigen Kälte die Sonne schon den ganzen Tag. Doch durch die dichten und alten Bäume reichte der warme Schein nicht bis zum Boden.

Dicht und eintönig standen die uralten Bäume verteilt. Schon auf kurzer Distanz wurde die Orientierung getrübt. Eine ganz unbeschreibliche Stille lag mitten im Wald. Beinahe wirkte alles wie ein unheimlicher Ort, der immer wieder seltsame Erscheinungen von sich gab. Internet oder gar Handyempfang gab es hier nicht. Lilith war vollkommen auf sich gestellt, abgeschnitten von der modernen Welt. Ausgeliefert einem perfiden Spiel, das sie nicht einmal im Ansatz erahnen konnte.

Die Dunkelheit war längst in den Wald gezogen. Mit ihr die Kälte. Die Sträucher und Bäume zeichneten immer wieder angsteinflößende Schatten in ihren Kopf. Die Stille wirkte derart beklemmend, dass ihre Furcht dadurch verstärkt wurde. Selbst als sie ihren Atem anhielt, konnte sie nichts, absolut nichts hören. Keine knackenden Zweige, keine raschelnden Baumwipfel. Nur ihr Herz pochte dumpf und unentwegt.

Sie dachte an all die fürchterlichen Sachen, die aus den Märchen der Gebrüder Grimm kannte. Umso mehr sie in die tiefe Finsternis schaute, die sich in den Wald gelegt hatte, desto mehr wurde ihre Wahrnehmung getrübt. War es ihr naiver Leichtsinn, der sie in diese abgelegene Einsamkeit trieb ... in die Fänge von fremden Männern?

Letztlich hatte sie ja nur die leise Ahnung, dass Niklas dahinter steckte. Einen richtigen Beweis hatte sie jedoch nicht. Vielleicht hätte sie einfach wegrennen sollen ... aber dafür war es bereits zu spät.

Sklavin Hexe

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