Читать книгу Sklavin Hexe - Franziska von Drachenburg - Страница 9

Оглавление

(Der nächste Tag)

In der Nacht konnte sie kaum schlafen. Immer wieder musste sie an die zwei düsteren Typen in den langen Umhängen denken. Mehrmals griff sie nach dem Umschlag, entnahm die Vorladung, wieder und wieder las sie die bedrohlichen Worte, die ihre Lust dabei erneut entfachten.

Welcher Taten werde ich beschuldigt ... was wird man mit mir machen ... Ihre Gedanken spielten verrückt.

An nächsten Tag stand sie, gegen Mittag stand wieder brav und adrett gekleidet im Verkaufsraum des Kaufhauses. Wie beinahe jeden Tag, kamen die Kunden auf sie zu, nervten mit den üblichen Kleinigkeiten, zehrten an ihren Nerven. Doch heute waren ihre Gedanken ganz woanders.

Vor ihr stand eine junge Mutter, die für ihr kleines Kind einen großen Teddybären suchte. Lilith hatte gerade einen mittelgroßen Teddy in ihren Armen. Doch plötzlich erschrak sie, der Bär fiel zu Boden und sie wurde beinahe kreidebleich. Ihr Atem stockte und sie stand bewegungslos in der großen Verkaufshalle.

»Ist mit Ihnen alles in Ordnung?« Fragte die Mutter besorgt.

Lilith antwortete nicht. Ihr Blick richtete sich auf die große Fensterfront, die nur ein paar Meter entfernt war. Für einen kurzen Moment dachte sie, die beiden Männer von gestern Abend gesehen zu haben. Ohne ein Wort rannte sie nach draußen, drückte den Teddy in den Arm der Kundin und schaute sich vor dem Laden aufgeregt um. Doch in der Menschenmasse war niemand mehr zu erkennen. Sie atmete auf. Die Fantasie war mit ihr durchgegangen. Noch viel zu sehr saß der Schreck von gestern in ihren Gliedern.

Erst als sie wieder reingehen wollte, dass ganze als Einbildung abtat, fiel ihr Blick erneut zu der großen Schaufensterscheibe. Sie zitterte und zauderte ... Dort lag ein schwarzes Stoffstück. Aber nicht ein Stück Stoff.

Mit näherem Blick erkannte sie, dass es sich um einen schwarzen Umhang handelte. Wieder blickte sie sich ängstlich in der Gegend um, doch niemand war zu erkennen. Ihr Blick wirkte irritiert, ängstlich, ein wenig verstört. Sie wusste, dass sie sich nicht geirrt hatte. Die beiden, die aussehen wie Dämonen, waren hier. Der Umhang war ein Zeichen dafür, dass die beiden da waren, hier, direkt vor ihrer Arbeitsstelle. Sie spürte eine leichte Angst, die beklemmend wirkte, gleichzeitig aber auch ein richtig geiles Kribbeln, das durch ihren Körper fuhr. Sie hätte sich gerne diesen Gedanken hingegeben, wenn nicht plötzlich ihre Chefin vor ihr gestanden hätte.

»Nina? Nina? Ist alles in Ordnung. Was ist los mit Dir?«

»... ohhh, nichts. Entschuldigung. Mit war nur für einen Moment schlecht. Ich dachte ... ich ... mir war einfach übel.«

Mit schweren Beinen ging sie zurück in das Geschäft, wobei in den nächsten Stunden ihr Blick immer wieder unruhig durch die Gegend schweifte. Die Angst kam wieder stoßweise hervor. Dabei mischte sich die Furcht mit einem lustvollen Kribbeln. Lilith konnte den Termin kaum erwarten, wenngleich ihre Beine bei dem Gedanken daran auch richtig schwer wurden.

Gelegentlich versuchte sie, ihren Freund anzurufen. Doch Niklas hatte sein Handy abgestellt. Sie wusste, dass er mit ihr spielte. Er konnte sehr dominant sein, aber auch in seiner ganzen Art sehr perfide. Alle Rollenspiele plante er bis ins kleinste Detail, um die Begegnung bis in die tiefste Faser auskosten zu können. Lilith konnte also nur erahnen, was er vorhatte. Doch erst am übernächsten Tag sollte sie erfahren, was sie tatsächlich erwarten würde.

Sklavin Hexe

Подняться наверх