Читать книгу Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов - Страница 40

Оглавление
Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, 24. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]

41 Ausfertigungen, [Zahl fehlt] Ausfertigung

Ereignismeldung UdSSR Nr. 32

I) Politische Übersicht:

a) Im Reich: Es liegen keine Meldungen vor.

b) Aus den besetzten Gebieten:

1) Dänemark:

Der Beauftragte für die innere Verwaltung beim Bevollmächtigten des Deutschen Reiches in Dänemark meldet: Aus der Sichtung des am 22. 6. 41 sichergestellten kommunistischen Materials ergibt sich, daß die Arbeit der kommunistischen Partei in Dänemark nicht sehr intensiv war. Es existierten in Dänemark keine kommunistischen Kampforganisationen. Den Auftrieb und eine schärfere Einstellung auf die Ziele der Komintern erhielt die dänische kommunistische Partei erst unter dem Einfluß der zahlreichen nach Dänemark geflüchteten deutschen Kommunisten. Andererseits ist aus den vorgefundenen Unterlagen wieder zu erkennen, daß die dänische kommunistische Partei seit dem 9.4.40 mit Maßnahmen gegen ihre Existenz und Tätigkeit gerechnet und daher vor Zugriff weitgehend für Vernichtung kompromittierenden Materials gesorgt hat. Bei den sichergestellten Schriften handelt es sich vorwiegend um kommunistisches Informationsund Propagandamaterial, von dem ein großer Teil nachweislich aus Moskau geliefert wurde. Eine Verbindung mit Moskau hat bestanden. Ein Schriftwechsel von politischer Bedeutung ist nicht mehr vorgefunden worden. Die Schriftsachen des Vorsitzenden der dänischen kommunistischen Partei Axel Larsen deuten auf eine kommunistische Spionageund Sabotagetätigkeit in Dänemark hin. 2) Jugoslawien: Der Chef der Einsatzgruppe der Sipo u. d. SD Belgrad meldet: Nach einer vertraulichen Meldung aus Split sind in der Nacht zum 21.7.41 bei der Station Dugaresa 3 Bomben aufgefunden worden, von denen eine kurz vor Passieren eines Zuges explodierte. Das Geleis wurde aufgerissen, jedoch ist der Schaden nicht bedeutend. Ebenfalls entgleiste an der Strecke Split–Labin, 5 km vor Perkovice ein Personenzug. Von unbekannten Tätern waren die Verschraubungen an den Schienenschwellen entfernt worden. Es scheint daher, daß nunmehr auch systematische Sabotageversuche in größerer Zahl in den von Italienern besetzten Gebieten durchgeführt werden.

II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

Der Höhere SS-und Polizeiführer Mitte meldet, daß russische Fallschirmjäger mit Funkgerät und Sprengstoff bei Bereza-Kartuscha festgenommen wurden. Zwei andere Fallschirmjäger tödlich verunglückt, da Fallschirm sich nicht geöffnet. Sowjetrusse sagt aus, daß Flugzeug nachts von Flughafen Nähe Kiew gestartet. Sein Auftrag war, Verkehr auf Rollbahn 1 lahm zu legen.

Der Kommandeur der Sipo u. d. SD Lemberg1 meldet:

Ukrainische Stellungnahme zur beabsichtigten Eingliederung Ostgaliziens ins Generalgouvernement: Der mit Unterstützung der Wehrmacht (Prof. Koch) ins Leben gerufene Seniorenrat2 des Metropoliten Szepticky hat nach Auftauchen der „Gerüchte“ über Eingliederung Ostgaliziens ins Generalgouvernement am 22. auf 23.7. eine mehrstündige nächtliche Sitzung abgehalten und nachstehende Stellungnahme abgegeben: „Die Bevölkerung der Westukrainischen Gebiete ist äusserst bestürzt durch die Gerüchte, daß die westlichen Gebiete der Ukraine an das Generalgouvernement angegliedert werden sollen. Sollte es wahr sein, so würde es die herzliche Sympathie und das volle Vertrauen der Ukrainer zur deutschen Wehrmacht und Regierung erschüttern, denn die Westukrainer, welche bereits das polnische Joch und den bolschewistischen Terror überlebt haben, würden keine Opfer scheuen, dem entgegenzusteuern. Andererseits würden die Ostukrainer, welche mit den Westukrainern bei der Neuordnung ihren Rückhalt bekämen, panslawistische und russophile Ziele annehmen und von der Wahrheit der russischen Behauptung überzeugt werden, daß die Deutschen ohne Ausnahme alle Slawen unterjochen wollten. Eher würden die Ukrainer das deutsche Protektorat über die ganze vereinigte Ukraine annehmen und mit größter Hingabe unterstützen als den Wiederaufbau Polens, zum Nachteil der Ukrainer. Die letzten Gerüchte werden als Intrige des polnischen Adels im Generalgouvernement aufgefaßt. Es ist kaum glaubwürdig, daß die Ukrainer, welche zweifellos die aufrichtigsten und herzlichsten Freunde des deutschen Volkes sind, zum Opferbock der Polen oder Russen gemacht werden.“

Von der Einsatzgruppe A3 liegen keine Meldungen vor.

Einsatzgruppe B: Standort Orscha, meldet:

1) Polizeiliche Tätigkeit: Ausser Berichten aus Brest-Litowsk, Minsk, Bialystok, Baranowicze und Slonim gingen Meldungen über die Tätigkeit der EK’s aus Nowogrodek, Brazianka, Lizejka, Wsielub, Niechnierwicze, Korelicze, Stankiewicze, Zdzienezl, Lida und Lachowicze ein. Es gelang, 67 NKWD-Agenten und Funktionäre, darunter 3 rote Kommissare, in diesen kleineren Orten festzunehmen und zu liquidieren. Das in Baranowicze stationierte Kommando des EK 8 arbeitet besonders erfolgreich zusammen mit den zuständigen Dienststellen der Wehrmacht. Gemeinsam mit den Feld-und Ortskommandanturen wurde die Bildung von Judenräten, die Registrierung und wohnliche Zusammenlegung der Juden sowie die Neuaufstellung der Einwohnermeldelisten durchgeführt. Unter Heranziehung GFP, der Abwehrtrupps und der Feldgendarmerie wurden die laufenden Aktionen gegen bolschewistische Agenten, politische Kommissare, NKWD-Angehörige usw. fortgesetzt. So wurden in Baranowicze weitere 381 Personen liquidiert. Es handelte sich dabei um jüdische Aktivisten, Funktionäre und Plünderer. Ungefähr 25000 Rubel Bargeld wurden beschlagnahmt und eingezogen.4 Das nach Slonim abgeordnete Teilkommando hat in Zusammenwirken mit der Ordnungspolizei eine Großaktion gegen Juden und andere kommunistisch belastete Elemente zur Durchführung gebracht, wobei ca. 2000 Personen wegen kommunistischer Umtriebe und Plünderns festgenommen wurden. Von ihnen sind am gleichen Tag 1075 Personen liquidiert worden. Durch das Kommando allein wurden noch weitere 84 Personen in Slonim liquidiert.5 In Lachowicze konnten neben der Durchführung einer Liquidierungsaktion 323 russische Infanteriegewehre, Maschinengewehre und Maschinenpistolen sichergestellt und der Ortskommandantur übergeben werden. In Brest-Litowsk hat die Ordnungspolizei mit Unterstützung des dortigen Einsatztrupps 4435 Personen liquidiert.6 Es befanden sich darunter 408 Groß-und Weißrussen. Eine ganze Anzahl von NKWD-Gebäuden wurde nach politischem Material durchsucht. Mehrere Karteien, Listen usw. konnten sichergestellt werden. In Minsk ist nunmehr die gesamte jüdische Intelligenzschicht (Lehrer, Professoren, Rechtsanwälte usw. mit Ausnahme der Mediziner) liquidiert worden.7 Zur Aufrechterhaltung der Ordnung in dem neugebildeten jüdischen Wohnbezirk wurde ein jüdischer Ordnungsdienst gebildet. Der jüdische Ordnungsdienst steht dem jüdischen Ältestenrat zur Unterstützung bei Durchführung der von deutschen Dienststellen und der Stadtverwaltung Minsk gegebenen Anordnungen zur Verfügung. Zur Verhinderung des Ausbruchs von Seuchen in dem jüdischen Wohnbezirk wurde eine jüdische Gesundheitsstelle errichtet. Diese untersteht dem Gesundheitsamt der Stadt. In Bialystok wird nunmehr die Mitarbeit an der Liquidierung des bolschewistischen Systems von seiten der Bevölkerung immer reger, vor allem erfolgen stets Meldungen über Auftreten von Partisanengruppen in der Umgebung von Bialystok, so daß in Zusammenarbeit mit der Wehrmacht die erforderlichen Aktionen veranlaßt werden konnten. Auf Anforderung der 162. Infant.Div. wurde eine sicherheitspolizeiliche Aktion gegen die in einem kleinen Orte in der Nähe von Bialystok wohnenden ehemaligen kommunistischen Funktionäre durchgeführt. 17 kommunistische Funktionäre wurden liquidiert. In Bialystok selbst wurden noch weitere 59 Zubringer und Spitzel des NKWD zur Exekution gebracht.

2) Lebensgebietliche Tätigkeit: a) Katholische Kirche und Polentum: Im ehemals polnischen Gebiet wurde festgestellt, daß das polnische Priestertum anscheinend maßgeblichen Einfluß in der Polenfrage zu erlangen versucht. Die Geistlichkeit beginnt langsam wieder, sich zu sammeln und politisch zu betätigen und zwar z. T. vorwiegend legal über die noch bestehenden polnischen Verwaltungsapparate (so in Baranowicze und Slonim). Die Zusammenarbeit zwischen Geistlichkeit und Verwaltung ist fast überall eine sehr enge. In Slonim ließ z. B. der katholische Pfarrer in einem von der Stadtverwaltung übernommenen Waisenkindergarten alle Kinder katholisch taufen, obwohl die Eltern z. T. orthodox und Weißruthenen waren. Auf diese Weise wird auch der Volkstumskampf zwischen Weißruthenen und Polen erheblich zu Ungunsten der Weißruthenen, die auch im dortigen Gebiet zum großen Teil griechisch-orthodox sind, beeinflußt. Seitens der katholischen Kirche hofft man, daß die Unterschiede zwischen orthodox und katholisch durch Missionarstätigkeit überhaupt ausgeglichen werden. Der Bolschewismus habe hier gute Vorarbeit geleistet. Anti-deutsche Einstellung ist in der Geistlichkeit mit wenigen Ausnahmen nicht wahrgenommen worden. Es darf aber angenommen werden, daß sich die Einstellung der polnischen Geistlichkeit mit der der polnischen Intelligenz, die immer noch auf irgendein Wiedererstehen des Polenreiches hofft, deckt. b) Lage in Minsk: Ernährungslage weiterhin katastrophal, durch Kolchosen nur geringe Belieferung. Scheitert z. T. auch an Fahrzeugen. Kommissarische Stadtverwaltung ohne ausreichendes Organisationstalent. Errichtung einer Bank und einer städtischen Finanzkasse vorgesehen. Finanzabteilung bei der Stadtverwaltung bereits eröffnet. c) Lage in Wilna: In Auseinandersetzung zwischen Polen und Litauern hat Anschlag der deutschen Kommandobehörde in Wilna, wonach Litauer, Weißrussen und Polen das gleiche Recht haben, ihre Muttersprache zu sprechen, stimmungsmäßig erhebliches Aufsehen erregt. Litauer sehen darin Maßnahmen, den Litauisierungsbestrebungen Einhalt zu gebieten. Von Polen wurde schadenfrohe Zustimmung gehört, da sie nun nicht den litauischen Anordnungen über das Erlernen der litauischen Sprache Folge zu leisten brauchen.8 Hoffnung, daß ihr Volkstum erhalten bleiben darf. Allgemein anlässlich dieser Plakatierung Haß zwischen Litauern und Polen erneut feststellbar gewesen. Bei einem Teil der litauischen Intelligenz, vornehmlich Studentenkreise, ist Einsicht erkennbar, daß das 3-Millionen-Volk der Litauer nur in Anlehnung an die Großmacht Deutschland existieren kann. Hinsichtlich der Tätigkeit der litauischen Staatsanwaltschaft ist den Vorstellungen der E-Gruppe insofern Rechnung getragen worden, als die Verfolgung von Plünderungen und Brandstiftungen der Zuständigkeit der örtlichen Strafgerichte entzogen wurde. Diese Vergehen werden von deutschen Behörden standrechtlich geahndet. d) Jüdische und polnische Prostitution: In Baranowicze festgestellt. Z. Zt. ohne Kontrolle.

3) Aus dem Bezirk Witebsk wird vom Sonderkommando 7a noch gemeldet, daß die Kolchosen zum großen Teil nicht arbeiten, weil sie auf Anweisungen und Befehle warten. Falls Aufklärung der Bauern und Anweisungen nicht beschleunigt ergehen, besteht Gefahr, daß die Ernte zum großen Teil verlorengeht. Heeresgruppe ist dringend gebeten worden, daß Wirtschaftsbeauftragter beschleunigt Anordnungen und vor allem Flugblattaufklärung mit Flugzeugen einleitet.

Als Anlage ist ein Bericht der Einsatzgruppe B über die Judenfrage im weißruthenischen Siedlungsraum beigefügt.

Einsatzgruppe C: Standort Shitomir, meldet:

Agrarfragen, Entwicklung des ukrainischen Bauerntums: Sowohl für die Westukraine als auch für das Gebiet Shitomir-Berditschew-Proskurow kann einheitlich gesagt werden, daß die Ernteaussichten für Weizen und Roggen gut, Gerste schwächer, Kartoffeln und Zuckerrüben schwach sind. Kriegsschäden nur an den Kampfstraßen. Besprechung mit dem Landwirtschaftsbeauftragten Ukraine, SS-Brif. Körner, ergab: 1) Erfassung des Getreides soll zweigleisig erfolgen: Fortführung des Getreidetrusts und Ausbau der Genossenschaften. Einführung des Reichsnährstandssystems wie im Generalgouvernement würde 10 Monate Anlaufzeit erfordern, während in der Westukraine die ukrainischen Genossenschaften sofort mit großem Erfolg allgemein nach Entfernung der Juden arbeiten können. 2) Ukrainer drängen auf Bevorzugung des Genossenschaftssystems, da der Getreidetrust zur sowjetischen Zeit die Bauern durch minimalste Preise ruiniert hat. Der Trust soll außerdem wahrscheinlich die Preise zahlen, die früher die Genossenschaften zahlten. Ob im Osten Genossenschaftswesen funktionieren kann, ist bei dem festgestellten Mangel von brauchbaren Menschen unwahrscheinlich. 3) Getreidetrust hatte zur sowjetischen Zeit riesige Gewinne (indirekte Steuer), die der Rüstung zuflossen. Ein großer Teil der jetzigen, durch notwendige Preiserhöhung geringeren Gewinne soll für die Hebung der Landbevölkerung (bäuerliches Fortbildungswesen, Schulen, Sämereien und dgl.) Verwendung finden. 4) Im Höchstfall stehen 18000 Deutsche zur Verfügung. Bis zum Herbst 4000 greifbar. Großes Interesse für noch nicht bezw. nicht gut angesiedelte sprachkundige Umsiedler von Format. Es soll höchste Entscheidung darüber herbeigeführt werden, daß Kreislandwirte usw. ansässig werden dürfen und daß die Ukrainer auf die Dauer nicht durch häufig wechselnde Beamte zu führen sind. Erforderlich sind Deutsche, die sich hier verwurzeln und die Lenkung der ukrainischen Dinge als ihre Lebensaufgabe ansehen. 5) In der Westukraine sind überraschend große Getreidevorräte festgestellt, dagegen im Osten viel von der Roten Armee verbrannt worden. 6) Es wird schwierig sein, im Westgebiet das zahlreiche Vieh über den Winter zu bringen, da der Krieg die Heuernte vielfach unmöglich gemacht hat. Große Schlachtungen deshalb in Aussicht genommen. In bisher besetzter Ostukraine Vieh jeder Art sehr selten. 7) Die Propaganda unter den Bauern ist völlig ungenügend. Flugblätter hergestellt, die jedoch kaum zur Verteilung kommen. Diese Flugblätter berücksichtigen zu wenig das Moment der „Aufklärung“, die Bolschewiken haben sehr geschickt Befehle und gütliches Zureden kombiniert. Befehlston in Reinkultur war die Landbevölkerung nur beim NKWD gewohnt. Es wird sich empfehlen, alle Anweisungen in der Form klarer Befehle mit anschließenden aufklärenden Begründungen zu geben. 8) Wichtig für die Arbeit sei der Ausbau der Verwaltung, vor allem Ausbau der ukrainischen Selbstverwaltung vordringlich. Der gegenwärtige Zustand sei untragbar, da die ukrainische Selbstverwaltung in den Rayons und Dörfern wegen des Fehlens übergeordneter deutscher oder ukrainischer Organe nicht erreichbar sei.

Von der Einsatzgruppe D liegen keine Meldungen vor.

Militärische Ereignisse:

Heeresgruppe Süd:

Feind: Feindwiderstand im allgemeinen schwächer als an den Vortagen. In Gegend südlich Krasnoje noch zäher Widerstand der Nachhuten. Südlich des Dnjestr ist der Raum um Kischinew und südostw. davon gesäubert, Tighina besetzt. Angriffsgruppe der rum. Armee nördl. des Dnjestr erreichte Majstkowka–Roshnjatowka–südl. Dshurin. Rechter Flügel der anschliessenden Armee erreichte in der Verfolgung Dshurin. Panzergruppe: Bewegungen durch schlechtes Wetter, schwieriges Gelände und wolkenbruchartigen Regen stark erschwert. Es wurden erreicht: Wachnowka-Pogrebischtsche. Kampf an der Bahnlinie südl. Monastyrischtsche und nördl. Uman. Teile der Panzergruppe in Fastow eingedrungen. Im Vorgehen gegen Korosten wurden erreicht: Irsa südl. Malin–Irsa 10 km nordostw. Goroschni.

Heeresgruppe Mitte:

Feind: Vorführen neuer Kräfte in Richtung Now. Bychow. Weitere Entlastungsangriffe gegen Flügel und Flanken der Panzerarmee aus Richtung Roslawl nach Nordwesten, gegen Jelnja, gegen Smolensk aus Jarzewo. Der Raum um Mogilew wird zäh verteidigt. Rechte Armee: Wiederholte Feindangriffe aus Rogatschew abgewiesen. Panzerarmee: Angriff aus Roslawl bei St. Waßkowe und Chmara. Smolensk gegen feindl. Angriffe gehalten. Teile der Armee aus Linie Gorodno–Peretschistoje–Tarnajewa nach Nordosten eingesetzt. Linke Armee: Mit Teilen im Angriff beiderseits der Straße Liosno–Smolensk gegen starken Feind bei St. Golynki-Wydra. Vorausabteilungen bei Surash.

Heeresgruppe Nord:

Feind: Vor rechter Armee Widerstand mit einzelnen Kampfgruppen. Durchbruchsversuche des westl. Newel eingeschlossenen Feindes abgewiesen. In Estland Feindwiderstand verstärkt. Rechte Armee: Gegend beiderseits Skokovo erreicht. 10 km nordostw. Rogozo starker Feindwiderstand. Panzergruppe: Soltzy, Saborowje und Zvad erreicht. Linke Armee: Feindl. Vorstoß 6 km ostw. Kergu (30 km nordostw. Pernau) abgewehrt.

Finnland:

Südostfront: Westl. Jänisjärvi Feindwiderstand. Es wurden erreicht 5 km westl. Rushialla, Harlu, Salmi, Wedlosero. Ostfront: Finnische Truppen erreichten den Raum ostw. des Pischta-Flusses und des Sora-Abschnitts. Norden: Nordostw. Liza-Bucht wurde ein feindl. Angriff abgeschlagen.

Verteiler:

RFSS und Chef der Deutschen Polizei

Chef der Sicherheitspolizei und des SD

Chef der Ordnungspolizei

OK W-Führungsstab–Oberstleutnant Tippelskirch

Alle Amtschefs

Gruppe II D

Gruppe II A

II A 1

Gruppe II B

II B 2

Gruppe III B

Gruppe III D

Gruppe IV C

Gruppe VI C

IV A 2

IV A 4

IV B 4

IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

IV E,IV E 5

Einsatznachrichtenführer–RR Paeffgen

Pol.Rat Pommerening

IV-GSt.

IV A l d (5 Reserve)

Anlage: Die Judenfrage im weißruthenischen Siedlungsraum9:

In einem verhältnismäßig schmalen Streifen Ostmitteleuropas zu beiden Seiten der Linie Riga –Bukarest, dem sogenannten Judenviertel Europas, lebt mehr als die Hälfte des gesamten Weltjudentums. Hier ist das Menschenreservoir des westlichen Judentums zu suchen, das sich aus sich selbst heraus nicht ergänzen kann und auf ständige Blutzufuhr aus dem Osten angewiesen ist. Es ist schlechterdings unmöglich, in der Ahnenreihe einer führenden Persönlichkeit des Weltjudentums weit zurückzugehen, ohne ein oder mehrere Male im Ghetto einer ostmitteleuropäischen Stadt zu landen. Die Juden kamen in diese Gebiete, uralten Völkerstraßen folgend, aus dem Süden und Südosten, zu einem geringen Teil auch aus Deutschland, und wurden hier gestaut, da ihnen im zaristischen Rußland die weiter östlich liegenden russischen Kerngebiete bis zum Weltkrieg offiziell durch Gesetz verschlossen waren. Die den Juden offenstehende Siedlungszone im zaristischen Rußland umfaßte die Gouvernements Kowno, Grodno, Wilna, Wolhynien, Podolien, Minsk, Witebsk, Mogilew, Kiew (ohne die Stadt Kiew), Tschernigow, Poltawa, Jekaterinoslaw, Taurien (ohne die Städte Nikolajew und Sewastopol und die kaiserliche Sommerresidenz Jalta), Bessarabien und die zehn Gouvernements des Zarentums Polen. Den in Kurland und Livland eingesessenen Juden wurde die Aufenthaltsberechtigung weiterhin gewährt. Die Verbotszone ist von den Juden zwar vielfach durchgebrochen worden, was bei der Bestechlichkeit der russischen Polizei nicht einmal sehr schwer war; auch einige gesetzliche Möglichkeiten dazu waren gegeben, da Akademiker und Kaufleute erster und zweiter Gilde auch offiziell außerhalb der jüdischen Ansiedlungszone wohnen durften; naturgemäß handelte es sich in beiden Fällen aber nur um verhältnismäßig geringe Zahlen. Die Februarrevolution 1917 hob die jüdische Siedlungsgemarkung auf, die russischen Kernlande standen nun auch de jure den Juden offen. Diese strömten denn auch, besonders unter dem ein halbes Jahr später zur Macht gelangenden Bolschewismus, in immer größerer Zahl nach dem russischen Osten, insbesondere in die Großstädte. Diese Entwicklung ist aber bis heute noch zu kurz gewesen, um eine merkbare Entjudung des ostmitteleuropäischen Raums herbeizuführen. Lediglich der sehr große natürliche Bevölkerungsüberschuß der Ostjuden ist abgegeben worden.

In das Gebiet der größten Judendichte fällt auch der gesamte weißruthenische Siedlungsraum. Nach der sowjetischen Zählung von 1926 lebten in der damaligen Weißruthenischen Sozialistischen Sowjetrepublik (BSSR) über 400000 Juden. Die westlichen, zum ehemaligen Polen gehörenden Gebiete, die hauptsächlich von Weißruthenen besiedelt sind, also die Wojewodschaften Bialystok, Nowogrodek, Polesien und Wilna, wiesen bei der letzten polnischen Volkszählung 1931 mehr als eine halbe Million Juden aus. Damit ist aber nur ein Bruchteil der hier siedelnden Juden erfaßt, da bei den Volkszählungen nur der als Jude eingetragen wurde, der sich selbst dazu bekannte. Bei der polnischen Volkszählung ist z. B. festzustellen, daß in den meisten Zählbezirken die Zahl der Bekenner des mosaischen Glaubens höher ist als die Zahl derjenigen, die sich zum Judentum bekannten. Getaufte Juden und Judenmischlinge wurden natürlich erst recht nicht als Juden gezählt. Ähnlich liegen die Dinge in der Sowjetunion. Hier wurde zwar nach dem Religionsbekenntnis nicht gefragt, dagegen gaben in sehr zahlreichen Fällen mehr Menschen das Jiddische als Muttersprache an, als es angeblich in dem gleichen Zählbezirk Juden gab. Man greift eher zu niedrig als zu hoch, wenn man die tatsächliche Zahl der Juden im weißruthenischen Siedlungsraum mit anderthalb Millionen ansetzt. Diese Juden lebten früher über das ganze Land zerstreut mit besonderer Vorliebe in kleineren Landstädtchen, von denen auch heute noch manche fast rein jüdisch bestimmt sind, da ihre Einwohnerschaft bis zu 80 und 90 v. H. aus Juden besteht. Um die Jahrhundertwende, besonders nach dem Weltkriege aber setzt unter dem Ostjudentum ein Vergroßstädterungs-Prozeß ein, der bis in die letzten Tage anhielt. Mehr als die Hälfte der Juden im weißruthenischen Siedlungsraum lebt zur Zeit bereits in den größeren Städten, in Grodno, Bialystok, Brest, Baranowicze, Pinsk, Mosyr, Gomel, Bobruisk, Mogilew und besonders in Minsk, wo es 1939 unter 238 Tausend Einwohnern 100–120 000 Juden gab.

Die soziologische Struktur im Westen und im Osten des Gebietes ist unter den Juden nicht die gleiche. Gemeinsam ist beiden Gebieten, daß natürlich nur ein geringer Teil der Juden zu den führenden Schichten gezählt werden kann, wenn auch dieser Anteil im Verhältnis zu dem des Gastvolkes ganz außerordentlich hoch ist. Die Mehrzahl der Juden lebt sehr ärmlich und beschäftigt sich mit Klein-und Hausgewerbe und vor allem mit Kleinhandel und mit kleinen Kommissionsgeschäften. Dagegen gibt es unter den armen Juden verhältnismäßig wenig Arbeiter und noch weniger Bauern. Die führenden Schichten des Judentums halten sowohl im ehemals polnischen, als auch im ehemals sowjetischen Teil Weißrutheniens zunächst einmal fast alle Schlüsselstellungen des geistigen und kulturellen Lebens besetzt. Hier wie da waren die Universitäten und Schulen, die Presse und die Theater durchaus jüdisch bestimmt. Unter den Ärzten und Rechtsanwälten bildeten die Juden eine überwältigende Mehrheit. Auf politischem Gebiet dagegen ging der Einfluß der Juden in den ehemals polnischen Gebieten hauptsächlich über ihre sehr starke wirtschaftliche Position.10 Direkten Einfluß auf das politische Leben im ehemaligen Polen nahmen in der Hauptsache nur getarnte Juden und Judenstämmlinge, diese in besonders großer Zahl, da es unter der polnischen Intelligenz außerordentlich viele – polnische und jüdische Schätzungen bewegen sich um 2 Millionen – Judenmischlinge aller Grade gibt. In der Sowjetunion spielte die wirtschaftliche Machtstellung der Juden in ihrer politischen Position eine geringere Rolle, wenn sie es auch da sehr rasch verstanden hatten, in der verstaatlichten Wirtschaft die führenden und wirtschaftlich einträglichsten Posten zu erobern. Ihr Hauptstreben aber ging dahin, im Staatsapparat selbst und in der kommunistischen Partei, besonders in den eigentlichen Machtzentren, dem Zentralkomitee der KP(B)SU und im Politbüro, die entscheidenden Stellungen zu besetzen. Wie schnell und mit welchem Erfolg ihnen dies gelang, beweist die Tatsache, daß die Juden im Durchschnitt der Leninzeit bei einem Anteil von 1,77% der Gesamtbevölkerung in der kommunistischen Partei zu 5,2 %, im Zentralkomitee der Partei zu 25,7 % und im Politbüro zu 36,8% vertreten waren. Am Schluß der Leninzeit betrug ihr Anteil am Politbüro sogar 42,9%. In den Gebieten mit großer Judendichte, also auch in Weißruthenien, erhöhte sich dieser Anteil entsprechend. Auch diese Angaben spiegeln die tatsächlichen Zustände nicht wahrheitsgetreu wieder.

Im russischen Volk waren und sind starke antisemitische Strömungen, wenn zur Zeit auch latent, vorhanden. Wenn in der Sowjetunion Antisemitismus auch unter Todesstrafe gestellt war, so fanden es die Juden darum doch für richtig, sich so weit als möglich zu tarnen. Das häufigste Mittel dazu war die NamensÄnderung, die in der Sowjetunion sehr leicht gemacht ist, da eine Anmeldung vor der zuständigen Verwaltungsstelle genügte. In früheren Jahren wurden diese NamensÄnderungen im Regierungsorgan angezeigt, so daß der Umfang einigermaßen genau abgeschätzt werden kann. In letzter Zeit unterblieben diese Veröffentlichungen; es ist aber sicher, daß die NamensÄnderungen eher zu-als abgenommen haben, da die Juden nach der politischen Krise 1936 und 1937 in der Tarnung so weit gingen, daß sie vielfach die gar zu sichtbaren Posten aufgaben und sich dafür auf die in der Öffentlichkeit weniger hervortretenden und repräsentativen, machtpolitisch aber umso bedeutenderen Stellungen konzentrierten, in denen sich die Einflüsse von Partei und Staat kreuzen. An erster Stelle stehen hier die Politbüros. In der äußeren Haltung der Juden in West-und Ostweißruthenien ist ein grundsätzlicher Unterschied festzustellen gewesen. Während der Jude im ehemaligen Polen offiziell keine Rolle spielte und als Jude keinen besonderen Schutz genoss, fühlte er sich in der Sowjetunion unbedingt als Angehöriger der herrschenden Schicht. Der polnische Jude mußte stets mit judenfeindlichen Kundgebungen der Bevölkerung rechnen; wo er nicht klar in der Überzahl war, hielt er es darum für richtig, zurückhaltend und scheu aufzutreten. Den Sowjetjuden dagegen hatte ein Vierteljahrhundert jüdisch-bolschewistischer Herrschaft dermaßen in seinem Selbstbewußtsein gestärkt, daß er auch noch beim Einzug der deutschen Truppen vielfach nicht nur selbstbewußt, sondern arrogant auftrat. Die von der EGr. B vorgenommenen Judenliquidierungen haben hierin nach außen einen raschen Wandel herbeigeführt. Trotzdem bleibt der Jude in diesem Gebiet ein nicht ungefährliches feindliches Element; auf Grund seiner Erziehung und Tradition ist er durchaus geeignet und in den meisten Fällen wohl auch willens, auch als aktiver Schädling zu wirken.

Eine Lösung der Judenfrage während des Krieges erscheint in diesem Raum undurchführbar, da sie bei der übergroßen Zahl der Juden nur durch Aussiedlung erreicht werden kann. Um aber für die nächste Zeit eine tragbare Basis zu schaffen, sind von der EGr. B überall, wo sie bisher ihre Arbeit aufnahm, folgende Maßnahmen getroffen worden: In jeder Stadt wurde ein kommissarischer Vorsitzender eingesetzt und mit der Bildung eines kommissarischen Judenrates aus drei bis zehn Personen beauftragt. Der Judenrat trägt geschlossen die Verantwortung für die Haltung der jüdischen Bevölkerung. Außerdem mußte er unverzüglich mit der Registrierung der in dem gegebenen Ort wohnhaften Juden beginnen. Darüber hinaus hat der Judenrat Arbeitsgruppen aus sämtlichen männlichen Juden ins Alter von 15 bis 55 Jahren zusammenzustellen, die Aufräumungsarbeiten und Arbeitsleistungen für deutsche Behörden und Truppen zu verrichten haben. In den gleichen Altersgrenzen sind auch einige weibliche Arbeitsgruppen aufzustellen. Da der deutsche Soldat nicht immer ohne weiteres in der Lage ist, den Juden von der ortsansässigen nichtjüdischen Bevölkerung zu unterscheiden, und es deswegen zu mancherlei Unzuträglichkeiten kam, ist überall angeordnet worden, daß alle männlichen und weiblichen Juden über 10 Jahren sofort auf Brust und Rücken den gelben Judenfleck zu tragen haben. Der Judenrat untersteht den vorläufigen Stadtkommissaren. Die Posten eines Stadtkommissars wurden mit zuverlässigen Weißruthenen besetzt, die die Eins.Kdos. ausgesucht und vorgeschlagen haben. Als vordringliche und angesichts der großen Zahl der Juden besonders schwierige Aufgabe erscheint ihr Unterbringen im Ghetto. Die Durchführung dieser Aufgabe ist im Gange, überall sind bereits geeignete Stadtbezirke im Zusammenwirken mit den Feld-und Ortskommandanten ausgesucht worden. Zusammenfassend ist festzustellen: Im weißruthenischen Siedlungsgebiet leben mindestens anderthalb Millionen Juden; ihre soziologische Struktur ist in den ehemals polnischen und den ehemals sowjetischen Teilen uneinheitlich. Zur Lösung der Judenfrage sind Sofortmaßnahmen getroffen worden, indem Judenräte eingesetzt, alle Juden über 10 Jahre gekennzeichnet, Arbeitskolonnen sämtlicher Juden von 15 bis 55 Jahren aufgestellt und die Ghettobildung weitgehend vorbereitet und zum Teil bereits durchgeführt wurden.

Aus:BAB, R 58/215


1 Keine Erwähnung findet hier Himmlers Aufenthalt in Lemberg am 21.7.1941, bei dem er mit dem Berück Süd konferierte u. wahrscheinlich auch die EG z.b.V. besuchte; Das Diensttagebuch Heinrich Himmlers 1941/42, S. 186.

2 Der Ukrainische Nationalausschuß – auch als Senioren-oder Ältestenrat bezeichnet – war in Lemberg kurz vor der Verhaftung Stezkos gegründet worden u. wurde von deutscher Seite als gesellschaftliche Repräsentanz der Ukrainer bis zum Febr. 1942 toleriert. Politisch stand ihm der frühere Parlamentarier Kost Levytsky vor, dem als geistlicher Würdenträger Szepticky beigegeben war. Danach wurde das galizische Komitee als regionaler Ableger dem Ukrainischen Zentralkomitee in Krakau unterstellt, während es im RKU aus taktischen Erwägungen zwar bei einer geduldeten regionalen Vertretung in Wolhynien blieb, die Existenz des Seniorenrates jedoch unterbunden wurde; Wolodymyr Kosak: The Third Reich and the Ukraine, New York u.a. 1993, S. 159ff.

3 Zu diesem Zeitpunkt wurde Stahleckers Verbleib an der Spitze der EG A anscheinend intensiv diskutiert. Daluege jedenfalls übermittelte Heydrich am 24.7.1941 folgendes Fernschreiben: „Nach Rücksprache mit Prützmann bitte ich, Brigadeführer Dr. Stahlecker weiterzubelassen, zum mindestens bis Petersburg besetzt u. bereinigt ist. Verhältnis von Dr. Stahlecker zur Wehrmacht ist so gut, dass Ablösung bestimmt Nachteile bringt“, NAK, HW 16/31.

4 Zu den ersten Liquidierungen: Yehuda Bauer: Jewish Baranowicze in the Holocaust, in: YVS 21(2003), S. 95–151; Brakel: Unter Rotem Stern und Hakenkreuz, S. 96ff. Auch dort kollaborierte die EG B eng mit der Wehrmacht: „Das in Baranowicze stationierte Kommando des EK 8 arbeitet besonders erfolgreich zusammen mit den zuständigen Dienststellen der Wehrmacht. […] Unter Heranziehung der GFP, der Abwehrtrupps u. der Feldgendarmerie wurden die laufenden Aktionen gegen bolschewistische Agenten, politische Kommissare, NKWD-Angehörige usw. fortgesetzt“, Notiz EG B v. 22.7.1941 für HGr. Mitte, NARB, 655–1–3.

5 Bezieht sich auf den „Blutigen Donnerstag“, den 17.7.1941. An diesem Tag wurden ca. 1200 Juden in einem Waldstück in Richtung des Dorfes Petralevici erschossen. Zu den Liquidierungen durch ein Teilkdo. des EK 8 u. das PB 316 teilte der HSSPF Rußland-Mitte dem RFSS am 18.7. mit: „Bei der gestrigen Säuberungsaktion in Slonim durch Pol.Rgt. Mitte wurden 1153 jüdische Plünderer erschossen“, NAK, HW 16/45. Die EG B berichtete am 22.7. in einer Notiz für HGr. Mitte: „Das nach Slonim abgeordnete Teilkommando hat sich an einer Großaktion des Höheren SS-u. Polizeiführers gegen Juden u. andere kommunistische Elemente u. Plünderer beteiligt“, NARB, 655–1–3; vgl. Urteil LG Köln v. 12.5.1964, BAL, B 162/14168; Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei, S. 532ff.; Nahum Albert: Destruction of Slonim Jewry. The Story of the Jews during the Holocaust, New York 1990, S. 45–49; Hans-Heinrich Nolte: Destruction and Resistance. The Jewish Shtetl of Slonim 1941–1944, in: Robert W. Thurston/Bernd Bonwetsch (Hrsg.): The People’s War. Responses to World War II in the Soviet Union, Urbana 2000, S. 29–53; ders.: Zur Zahl der jüdischen Opfer in Slonim 1941–1943, in: Marlis Buchholz/Claus Füllberg-Stolberg/ Hans-Dieter Schmid (Hrsg.): Nationalsozialismus und Region. Festschrift für Herbert Obenaus zum 65. Geburtstag, Bielefeld 1996, S. 79–84; als Überblick: ders.: Slonim 1941–1944, in: Ueberschär: Orte des Grauens, S. 237–247.

6 „Die Feld-Kdtr. 184 in Brest meldet, daß sie eine Komp. des in Brest untergebrachten Pol.Btl. 307 (mot) zur Hilfe bei der Säuberungsaktion in Brest herangezogen hat. Die Division bittet um nachträgliches Einverständnis hierfür“, fragte die Sich.Div. 221 am 7.7.1941 beim HSSPF Rußland-Mitte an. Erich von dem Bach-Zelewski antwortete am 8.7.: „Mit der Heranziehung von Teilen des Pol.Batl. 307 bei der Säuberungsaktion in Brest-Litowsk bin ich einverstanden“; beides BA-MA, RH 26–221/12a. Demnach stellte das PB 307 die Täter dieses Massakers, das unmittelbar zuvor stattgefunden haben muß. Die Information, daß das SK 7b es am 28./29.6.1941 verübte (EdH, Bd.1, S. 241), ist falsch; vgl. Klaus-Michael Mallmann: Der Einstieg in den Genozid. Das Lübecker Polizeibataillon 307 und das Massaker in Brest-Litowsk Anfang Juli 1941, in: Archiv für Polizeigeschichte 10(1999), S. 82–88; Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei, S. 569ff.; Grossman/Ehrenburg/Lustiger: Das Schwarzbuch, S. 346ff.; Christopher R. Browning: Deutsche Mörder – Befehle von oben, Initiativen von unten und der Ermessensspielraum der örtlichen Instanzen. Das Beispiel Brest-Litowsk, in: ders.: Judenmord. NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten der Täter, Frankfurt/M. 2000, S. 179–217; zur Verwicklung der Orpo in die Shoah: Heiner Lichtenstein: Himmlers grüne Helfer. Die Schutz-und Ordnungspolizei im „Dritten Reich“, Köln 1990; Christopher R. Browning: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die „Endlösung“ in Polen. Reinbek 1993; Klaus-Michael Mallmann: Vom Fußvolk der „Endlösung“. Ordnungspolizei, Ostkrieg und Judenmord, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 26(1997), S. 355–391; Jürgen Matthäus: An vorderster Front. Voraussetzungen für die Beteiligung der Ordnungspolizei an der Shoah, in: Paul: Die Täter der Shoah, S. 137–166; Edward B. Westermann: Hitler’s Police Battalions. Enforcing Racial War in the East, Lawrence 2005; als Nachschlagewerk: Klemp: Nicht ermittelt.

7 Allein zwischen 14. u. 16.7.1941 wurden dort 349 Angehörige der jüdischen Intelligenz erschossen; EGB/Abt. III an HGr. Mitte für 9.–16.7.1941, NARB, 655–1–3; vgl. Gerlach: Kalkulierte Morde, S. 549ff.

8 Nach der deutschen Wende hin zur Politik der Belorussifizierung durfte ab Ende 1941 nur noch Deutsch u. Weißrussisch als Amtssprache verwendet werden; Brakel: Unter Rotem Stern und Hakenkreuz, S. 128ff.

9 Gemeint ist der sog. Ansiedlungsrayon. Die folgende Darstellung vermengt traditionelle antisemitische Stereotypen, NS-Propagandamythen u. historische Halbwahrheiten zum Zweck der Legitimierung; vgl. Emanuil H. Ioffe: Die Juden Weißrußlands im 17. und 18. Jahrhundert, in: Dietrich Beyrau/Rainer Lindner (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Weißrußlands, Göttingen 2001, S. 377–391; Mikola Iwanou: Die jüdische Welt in Weißrußland vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Holocaust, ebd., S. 392–407; Shalom Cholawsky: The Jews of Belorussia during World War II, Amsterdam 1998.

10 Verklausulierte Umschreibung des Umstands, daß Juden im Vorkriegs-Polen gerade bei der Besetzung staatlicher Stellen stark benachteiligt wurden; vgl. Joseph Marcus: Social and Political History of the Jews in Poland 1919–1939, Berlin u. a. 1983; Emanuel Melzer: Antisemitism in the last years of the second Polish Republic, in: Israel Gutman (Hrsg.): The Jews of Poland Between the Two World Wars, Hanover 1989, S. 126–139; ders.: No Way Out. The Politics of Polish Jewy 1935–1939, Cincinnati 1997; Joshua D. Zimmerman: Poles, Jews and the Politics of Nationality, Madison 2004.

Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941

Подняться наверх