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Sozial- und kulturgeschichtliche Aspekte im Religionsunterricht Aspekte der Lebenswelt

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Bereits in der Orientierungsstufe wird die Zeit und Umwelt Jesu thematisiert. Dieses Themengebiet soll die SuS nicht nur in die Beschäftigung mit dem geographischen, politischen und religiösen Kontext der neutestamentlichen Zeit (→ Art. Politische Geschichte und religiöser Kontext), sondern auch in sozialgeschichtliche und kulturanthropologische Fragestellungen der antiken Gesellschaft einführen. Hier spielt die Einordnung Jesu in das antike Judentum (Traditionen, |53|Lehren und Feste) und seine Verortung im Spektrum der religiösen Parteien eine bedeutende Rolle. Aber auch Aspekte des alltäglichen Lebens im Römischen Reich des 1. Jh.s n. Chr. sind zu beleuchten. Die SuS sollen erkennen, dass sich die gesellschaftlichen, sozialen und religiösen Gegebenheiten der Zeit im Leben Jesu und in den biblischen Texten widerspiegeln und dass die Kenntnis des historischen Kontexts zum Verstehen der biblischen Texte beiträgt.[10] Die Lehrpläne unterschiedlicher Bundesländer sehen vor, den „garstigen Graben“ zwischen dem historischen Jesus und dem geglaubten Christus zu thematisieren. Hier kann gerade die Darstellungsweise in den Evangelien eine Hilfe sein, deren Verfasser den historischen Jesus aus der Perspektive des Glaubens beschreiben, ihn aber dennoch im sozialen und historischen Kontext seiner Zeit verorten. Auch Paulus und die Entwicklung der frühen Gemeinden werden in der Sekundarstufe I behandelt. Im RU kann nach Aspekten des sozial- und kulturgeschichtlichen Kontexts der christlichen Missionare und der frühen Gemeinden im Römischen Reich gefragt werden, nach innergemeindlichen Konflikten und deren Auslösern, nach der Einbindung bzw. Abgrenzung der frühen Gemeinden gegenüber dem hellenistisch-römischen bzw. jüdischen Umfeld und der Herausbildung einer frühchristlichen Identität.

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