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Auseinandersetzung mit soziokulturellen und kulturanthropologischen Modellen

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Das NT nennt häufig Menschen am unteren Ende der Sozialpyramide:[19] Fischer (Mt 4,18Mt 4,18), Hirten (Lk 2,8Lk 2,8; Joh 10Joh 10), Tagelöhner (Mt 20,1–16Mt 20,10096>16), Bettler (Lk 18,35Lk 18,35; |55|Joh 9,8Joh 9,8) und Witwen (Lk 21,2f.) figurieren sowohl in den Wundern als auch in der Bildwelt der Verkündigung Jesu an prominenterer Stelle als Reiche wie z.B. Landbesitzer (Lk 12,16f.), Weinbergbesitzer (Mt 20,1–16Mt 20,10096>16), Sklavenbesitzer (Mt 24,45–51Mt 24,450096>51; PhlmPhlm) oder reiche Gemeindeglieder (Jak 2,1–9Jak 2,10096>9).[20] Neben den sozialen Bezügen in der Familie, im Haus oder Dorf, sind die religiösen und politischen Gruppierungen und Machtstrukturen in den Blick zu nehmen. Im Rahmen der Thematisierung sozialer Schichten[21] in der Gesellschaft ist auch die Bedeutung Kranker und Behinderter – der Ausgestoßenen der Gesellschaft – besonders in den Wundern Jesu hervorzuheben. Drei Ebenen sozialer Relationen können beispielhaft vertieft thematisiert werden:

1 Die Rolle der Frauen: Die Diskussion der Rolle der Frau (z.B. 1 Kor 111 Kor 11.141 Kor 14; Pastoralbriefe) verweist darauf, dass die positive Einstellung bei Jesus und Paulus zur Mitarbeit der Frauen einerseits und der traditionelle Kontext der antiken Umwelt andererseits den Umgang mit traditionellen Rollenmodellen in den Gemeinden problematisch machte.

2 Die Stellung der Sklaven: Sklaven bedienen häufig den bildspendenden Bereich der Gleichnisse (z.B. Lk 12,41–48Lk 12,410096>48), jedoch wird auch konkret ihre Unterordnung in der Hierarchie bestärkt (vgl. Mt 10,24f.; aber auch PhlmPhlm; 1 Kor 7,20–231 Kor 7,200096>23).[22]

3 Wohltäter und Patrone: Röm 16,1f. nennt die in der Hafenstadt Kenchreä wohnende Phoebe, der wahrscheinlich ein Hauswesen unterstand und die als Patronin der Gemeinde (Gastgeberin, Unterstützerin, Bürgin etc.) gedeutet werden kann. In diesem Themenfeld kommt es v.a. darauf an, dass die SuS die Bildwelt der Verkündigung Jesu und die soziale Struktur der Jesusbewegung und der frühen Gemeinden kennen lernen, um so – in Auseinandersetzung mit den kulturellen und religiösen Verhaltenskonventionen und Denkmustern der antiken Welt[23] – zu einem vertieften Verständnis der ethischen Argumentation |56|der ntl. Texte zu gelangen. Die Art und Weise, in der die Jesusbewegung und die ntl. Schriften die in der Welt des 1. Jh.s üblichen kulturanthropologischen Modelle übernahmen bzw. variierten ist von den SuS in Hinsicht auf die Interpretation und Wirkungsgeschichte der Texte zu berücksichtigen.

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