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Neunundfünfzigster Brief.
Herr von Orbe an Julie.

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Inhaltsverzeichnis

Ich beeile mich, Mademoiselle, Ihrem Befehle gemäß, Ihnen Bericht zu erstatten über den Erfolg des Geschäftes, das Sie mir übertragen hatten. Ich komme von Milord Eduard, den ich noch an seiner Verrenkung leidend und unfähig gefunden habe, anders als mit Hülfe eines Stockes in seinem Zimmer auf und nieder zu gehen. Ich stellte ihm Ihren Brief zu, den er hastig öffnete: er schien mir bewegt, indem er ihn las: er sann einige Zeit nach; dann las er ihn zum zweiten Male in noch sichtbarerer Aufregung. Als er zu Ende war, sagte er mir folgende Worte: „Sie wissen, mein Herr, daß Ehrensachen ihre Regeln haben, von denen man nicht abgehen kann: Sie haben gesehen, was bei der gegenwärtigen sich zugetragen hat; sie muß in aller Form erledigt werden. Nehmen Sie zwei Freunde und bemühen Sie sich mit denselben morgen früh wieder zu mir her; Sie werden alsdann meinen Entschluß erfahren." Ich stellte ihm vor, daß es besser sein würde, da die Sache nur unter uns vorgegangen war, daß sie ebenso beendet würde. „Ich weiß, was sich gehört," antwortete er kurz, „und werde thun, was sein muß. Bringen Sie mir zwei Ihrer Freunde oder ich habe Ihnen nichts weiter zu sagen." Damit bin ich hinweg gegangen, und habe mir vergeblich den Kopf darüber zerbrochen, was dieser Sonderling für eine Absicht haben mag. Was es auch sei, ich werde heute Abend die Ehre haben, Sie zu sehen, und morgen thun, was Sie mir vorschreiben werden. Wenn Sie es angemessen finden, daß ich mich mit dem verlangten Geleite zu Milord Eduard begebe, so werde ich Personen wählen, deren ich für alle Fälle gewiß sein kann.

Jean Jacques Rousseau: Romane, Philosophische Werke, Essays & Autobiografie (Deutsche Ausgabe)

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