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Im Bett mit einem Borgia –
Die Liebschaften des Papstes Alexander VI.

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Welche Geheimnisse sich auch immer hinter den Mauern des heutigen Vatikans verbergen mögen, eines ist sicher: Ausgelassene Familienfeste mit Musik und Tanz finden hier garantiert nicht statt, von sinnlichen Vergnügungen ganz zu schweigen. Vor rund 500 Jahren aber sah das ganz anders aus. Die Renaissance-Päpste waren dem Weltlichen keineswegs abgeneigt und frönten einem Lebensgenuss, zu dem selbstverständlich auch die Anwesenheit schöner Frauen gehörte. Der Borgia-Papst Alexander VI. machte aus dem Vatikan sogar ein – mehr oder weniger – heimliches Liebesnest.

Kardinäle und Konkubinen, Priester und Prostituierte – schöne Zustände waren das! Sodom und Gomorrha, im Rom der Renaissance ging es drunter und drüber. Hatte denn noch niemand etwas vom Zölibat gehört? Nun, genau genommen hat keiner dieser geistlichen Herren gegen das Gebot des Zölibats (lat. caelebs = unvermählt) verstoßen, schließlich waren sie ja nicht verheiratet.

Die Einhaltung des Zölibats wurde vom römisch-katholischen Klerus schon seit dem 5. Jahrhundert verlangt. Theologisch basiert er auf der asketischen Überzeugung, dass die Ehelosigkeit „um des Himmelreichs willen“ (Mt.19,12) einen Zustand der Vollkommenheit und kultischen Reinheit darstellt. Dennoch vermochte sich der Zölibat nur langsam durchzusetzen. Erst auf dem Zweiten Laterankonzil 1139 wurde die Ehelosigkeit zur unabdingbaren Voraussetzung für die Priesterweihe gemacht. Trotzdem gab es immer wieder Versuche, diese Bestimmung aufzuheben, bis der Zölibat nach dem Konzil von Trient (1545–1563) schließlich voll zur Geltung kam. Wie wir sehen werden, hat Letzteres in gewisser Weise auch mit Papst Alexander VI. zu tun …

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