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Verbotene Liebe im Mittelalter –
Abaelard und Heloise

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Das mittelalterliche Paris war Schauplatz einer der wohl tragischsten Liebesgeschichten aller Zeiten, die ihre Protagonisten Abaelard und Heloise „unsterblich“ machte. Ein unseliges Gemisch aus Heimlichkeiten, Stolz, Ehrgeiz und Eitelkeit verhinderte ein versöhnliches Happy End und zerstörte das Leben der Liebenden auf unterschiedliche Weise.

Ganz so finster, wie mitunter angenommen wird, war das Mittelalter keineswegs. Die Menschen mochten damals vielleicht etwas frommer gewesen sein als heutzutage, doch was ihre Lüste und ihre Leidenschaften betraf, so unterschieden sie sich kaum von den Männern und Frauen der Moderne. Einige der mittelalterlichen Zeitgenossen hätten es sogar mit Leichtigkeit auf die Titelseiten der Boulevardpresse gebracht. Blicken wir daher zurück ins Paris zu Beginn des 12. Jahrhunderts …

Damals war Paris noch längst nicht die quirlige Metropole, wie wir sie heute kennen. Die Hauptstadt Frankreichs, das damals kaum mehr als das Pariser Becken umfasste, war gerade erst dabei, über die Île de la Cité hinauszuwachsen. Anders als heutzutage bevorzugten die Pariser aber nicht die rive gauche, das Viertel links der Seine, sondern ließen sich eher am rechten Ufer nieder, dort, wo die Schiffe der Kaufleute anlegten und wo sich überhaupt die wirtschaftlichen Aktivitäten abspielten.

Die Besiedlung des linken Seine-Ufers vollzog sich viel langsamer und war zudem für eine ganz spezielle Gruppe besonders attraktiv: Professoren und Studenten der Domschule von Notre Dame, die der drangvollen Enge entfliehen wollten, die inzwischen auf der Île de la Cité herrschte. Dort hatten sie bislang in jenen Häusern gelebt, die sich direkt an den Kreuzgang der Kathedrale anschlossen, weil hier auch der Unterricht stattfand.

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