Читать книгу Und sie dreht sich doch! - Kurt Bangert - Страница 17

DER BIBLISCHE SCHÖPFUNGSBERICHT

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Bei der Betrachtung der bibhschen Schöpfungserzählung im Buch der Genesis, die das jüdisch-christliche Denken der letzten Jahrtausende mit geprägt und auch islamische Vorstellungen von der Weltentstehung maßgeblich beeinflusst hat, will ich zunächst die Frage stellen, ob der „Bericht“ wortwörtlich im Sinne einer naturwissenschaftlichen Theorie zu verstehen ist oder eher als eine mythologisch-theologische Weltschau. Dann werde ich den Schöpfungsbericht von Gen 1 mit dem zweiten Schöpfungsbericht von Gen 2 vergleichen und auf Unterschiede zwischen beiden hinweisen. Danach stelle ich diese biblischen Schöpfungsberichte den heute weithin anerkannten naturwissenschaftlichen Weltentstehungstheorien gegenüber. Anschließend versuche ich kurz, die theologischen Anliegen der biblischen Erzählung herauszuarbeiten, bevor ich zum Schluss zu einer mythologischpsychologischen Deutung der biblischen Weltentstehungsgeschichten im Sinne von Norbert Bischofs Mythentheorie komme. Aber vorab noch eine statistische Information:

Nach einer Umfrage4 glauben 46 Prozent der deutschen Bevölkerung, dass die Welt durch einen langen Evolutionsprozess im Sinne Darwins ohne ein Eingreifen Gottes entstanden ist. 20 Prozent glauben an einen von Gott gesteuerten längeren Entwicklungsprozess; 18 Prozent hingegen sind von Gottes Schöpfung innerhalb der letzten 10.000 Jahre überzeugt und gehen somit von einem eher wörtlich zu nehmenden biblischen Schöpfungsbericht aus. Die übrigen 16 Prozent haben noch eine andere oder gar keine Meinung zu diesem Thema.

Nimmt man die atheistischen und theistischen Befürworter der Evolutionstheorie zusammen, so machen diese „Evolutionisten“ immerhin zwei Drittel der deutschen Bevölkerung aus. Gruppiert man hingegen diejenigen, die an eine kurzfristige Schöpfung glauben, mit denen zusammen, die an einen langfristigen, aber durch Gott gesteuerten Evolutionsprozess glauben, so machen diese „Schöpfungsgläubigen“ immerhin noch ein gutes Drittel der deutschen Bevölkerung aus. In den USA hingegen dürfte der Anteil der Schöpfungsgläubigen an der Gesamtbevölkerung wesentlich höher liegen als in Deutschland, zumal in Amerika auch der Anteil der Anhänger einer wortwörtlichen Auslegung der Bibel weitaus höher ist.

Stellen wir uns angesichts dieser Umfragedaten also zunächst der alten Frage, ob der biblische Schöpfungsbericht wörtlich zu nehmen sei oder nicht.

Und sie dreht sich doch!

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