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Was ist eine Webdoku?

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Es gibt viele Bezeichnungen, die einem begegnen können, wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt. Von Webdoku über Webdokumentation, Web-Special, Multimedia-Reportage bis zu Webdokumentationsfilm, Webdoc, interaktiver Film und I-Doc ist alles zu finden (Barth, 2011).

Doch ohne Erklärung helfen die vielen Begriffe nicht dabei, herauszufinden, was eine Webdoku eigentlich genau ist.

Anhand der folgenden Symbole sollten die Studierenden sich selbst erklären, was eine Webdoku ist. Viele Merkmale waren relativ offensichtlich und wurden auch direkt genannt, andere schienen jedoch erst nach längerem Nachdenken sinnvoll zu sein. Alles in allem lässt sich die Webdoku relativ gut wie folgt beschreiben:



Abb. 1 Das Buch

Das Buch ist ein klassisches Symbol für das Geschichtenerzählen, also das Storytelling. Jede Webdoku erzählt eine Geschichte und ist somit auch eine journalistische Form des Erzählens (Barth, 2011a).


Abb. 2 Das Internet

Das @-Zeichen steht für das Internet, repräsentiert also quasi das Medium, über das die journalistische Erzählform verbreitet und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird (Barth, 2011a).



Abb. 3 Die Kamera

Des Weiteren soll das Kamera-Symbol die Multimedialität der Webdoku bzw. der Multimedia-Reportage veranschaulichen. Die Webdoku vereint alle Mediaformen der digitalen Welt. Sie besteht aus vielen digitalen Darstellungsformen, wie z.B. Videos, Fotogalerien, Texten, Infografiken, Karten oder Interviews (Sturm, 2013: 118).



Abb. 4 Das Headset

Das Headset und die Sprechblasen stehen für die Interaktivität einer Webdoku, was auch von den Studierenden genannt wurde. Der User kann aktiv an der Geschichte teilnehmen und ihren Ablauf beeinflussen. Darüber, wie viel Interaktivität in einer Webdoku die richtige Dosis darstellt, herrschen in der Branche geteilte Meinungen. Simon Bouisson formuliert es so: „Besser ist es, wenn der eher faule Zuschauer die Möglichkeit hat, die ganze Geschichte mit wenigen Klicks zu erfassen, während die eher Aktiveren mit dem Inhalt und der Geschichte spielen können. Aber nur, weil wir im Internet sind, müssen wir nicht auf Teufel komm raus die Geschichte zerhacken und alles anwählbar machen, denn dann verliert der Zuschauer den roten Faden.“ (Jour de vote, 2012).

Eine weitere Form der Interaktivität besteht darin, dass der Zuschauer an der Webdoku teilnimmt. Die User können u.a. in Chats mitdiskutieren, Bilder posten oder kurze Audiospuren hochladen, wie z.B. in Bear 71 (Barth, 2013). Es gibt also Kommunikation in Webdokus, und somit ist die Kommunikation dort keine Einbahnstraße mehr wie in den herkömmlichen Medien. Der User sowie die Autoren können direkt auf Kommentare der anderen Nutzer reagieren und ihre Meinungen dazu äußern (Figl, 2015: 68).



Abb. 5 Die Pfeile

Das Icon mit den vielen Pfeilen, die in unterschiedlichste Richtungen zeigen, verdeutlicht den non-linearen Ablauf einer Webdoku. Die Webseite webdoku.de beschreibt die Nonlinearität einer Multimedia-Reportage so: „Wenn der klassische Dokumentarfilm ein Stamm ist, dann ist die Webdoku ein Baum mit vielen verschiedenen Ästen. Der Zuschauer kann selbst entscheiden, ob er eine Abzweigung nimmt, oder bei dem Hauptstrang der Erzählung bleibt.“ (Barth, 2011a) (Figl, 2015: 64).


Abb. 6 Die Weltkugel

Als letzter Punkt steht die Weltkugel an. Sie soll verdeutlichen, dass eine Webdokumentation dank des Mediums Internet immer verfügbar ist. Dadurch geht sie über Länder- und Regionalcodes hinaus und kann somit überall auf der Welt durch 24/7 abgerufen werden (Figl, 2015: 64).

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