Читать книгу Athen und Sparta - Raimund Schulz - Страница 24

|11|E

Оглавление

Kimon (ca. 510–449) Politiker und Stratege Athens, Sohn des Marathonsiegers Miltiades. Er vertrat eine spartafreundliche Außenpolitik und führte Athen in die Offensive gegen die Perser seit 478. Höhepunkt seiner Erfolge war der Sieg am Eurymedon 466/5. Zwei Jahre später folgte er dem Hilferuf der Spartaner gegen die Heloten mit einer Hoplitenarmee, wurde aber von den Spartanern zurückgeschickt, musste sich den Reformen des Ephialtes beugen und wurde 461 durch das Scherbengericht verbannt („Sturz Kimons“). Nach seiner Rückkehr 457 führte Kimon ein letztes Mal eine große Flotte siegreich nach Zypern und starb bei der Belagerung von Kition.

Schlacht am Eurymedon

Den Auftakt der Offensive bildete die Eroberung von Eion an der thrakischen Küste (am Mündungsgebiet des Strymon), eine der letzten persischen Bastionen, die den Zugriff auf die Gold- und Silberminen des Pangeiongebirges versperrte. 476–466 führte Kimon die Flotte bis nach Karien und Lykien. Hier konnte er in einer Doppelschlacht zu Wasser und zu Lande an der Mündung des Eurymedon (in Pamphylien) das persische Schiffslager und 200 Kriegsschiffe vernichten. Athen war binnen 15 Jahren zur ersten Seemacht des ostmediterranen Raumes aufgestiegen.

Ausbau des athenischen Einflusses in der Ägäis

Parallel zu den Unternehmungen gegen die Perser begannen die Athener ihren Einfluss in der Ägäis auszubauen. Kimon eroberte 475 die östlich von Euböa gelegene Insel Skyros. Fünf Jahre später zwangen die Athener die im Süden Euböas gelegene Stadt Karystos in den Seebund. Diese Aktionen dienten allein athenischen Machtinteressen und sollten die für die Athener Bevölkerung so wichtigen Getreidehandelswege aus dem Schwarzmeergebiet – auch gegen die Piraten – sichern. 467 versuchte sich Naxos aus dem Seebund zu lösen, weil man die eigene Handlungsfreiheit durch die Athener bedroht sah (Thukydides 1,98,4). Zwei Jahre später fielen die Thasier ab, „die wegen ihrer Handelsplätze und der von ihnen betriebenen Bergwerke im gegenüberliegenden Thrakien mit Athen in Streit geraten waren“ (Thukydides 1,100). Thasos war Zwischenlieferant für das thrakische Bauholz, das für die stetig wachsende Flotte der Athener – Kimon soll 200 Trieren auf der Eurymedonexpedition mit sich geführt haben – eine zentrale Bedeutung gewann. Beide Bündner gehörten zu den wohlhabendsten Poleis des Seebundes und wurden nach langen Kämpfen mit der Erhöhung der Tribute, der Schleifung der Mauern und der Auslieferung ihrer Flotte bestraft.

Thukydides sieht in diesen Maßnahmen den untrüglichen Beweis für das wachsende Machtstreben Athens. Ein moderner Kenner der Materie wie R. Meiggs kommt zu dem Schluss, Athen habe mit der Niederschlagung der Rebellion von Thasos „the first unambiguous sign of tyranny“ gegeben. Jede unvoreingenommene Beurteilung muss aber die veränderten Rahmenbedingungen und die sich hieraus ergebenden Ziele der ägäischen Poleis berücksichtigen. Schon die antiken Quellen betonen, dass sich viele Bündner angesichts der nachlassenden Persergefahr damit abfanden, Athen die Initiative zu überlassen, und dazu übergegangen waren, anstelle von Schiffen Tribute zu zahlen (s. Quelle). Nach wie vor lag aber eine persische Gegenoffensive im Bereich des Möglichen, und nur der Ausbau und Unterhalt einer stehenden Flotte unter einem zentralen Kommando konnten den nötigen Schutz gewähren. Wer wollte es den Athenern verdenken, dass sie die von den Bündnern freiwillig übertragenen Kompetenzen und Ressourcen |12|getreu den Zielen des Seebundes zum Ausbau ihrer Flotte nutzten? Eine einheitliche, nach athenischen Richtlinien aufgestellte Flotte war zudem schlagkräftiger als zusammengewürfelte Einheiten unterschiedlicher Herkunft. Je mehr sich aber das militärische Potential und die außenpolitische Initiative in Athen konzentrierten, desto stärker musste sich die Stadt bemühen, die Kontrolle über die Verschiffungshäfen von Holz und Getreide (für den Unterhalt der Flotte) zu gewinnen und Abfallsbestrebungen zu unterdrücken.

Athen und Sparta

Подняться наверх