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5. Der Sturz Kimons und die Reformen des Ephialtes

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Dass die Beziehungen Athens zu Sparta dennoch bis in die Mitte der 460er Jahre stabil blieben, war auch ein Verdienst Kimons. Ein erfolgreicher Seekrieg gegen Persien setzte – so seine Überzeugung – ein gutes Einvernehmen mit Sparta voraus: Athen könne nicht „allein in dem für zwei bestimmten Joch gehen“, so verkündete er seinen Mitbürgern, und die Erfolge gegen die Perser gaben ihm Recht. Sie verschafften ihm zudem die Zustimmung des Volkes, das er durch großzügige Gesten öffentlicher Freigiebigkeit auf seine Seite zu ziehen wusste.

Kimon und der Areopag

Die adligen Familien unterstützen Kimons Politik. Denn viele der aus ihren Reihen stammenden Feldherren (Strategen) sahen in der Ausweitung der maritimen Operationen die Chance, persönlichen Ruhm zu ernten sowie ihr Amt zur Bereicherung und innenpolitischen Machtpositionierung zu nutzen. Ferner verlangte die neue außenpolitische Lage schnelle Entscheidungen, die ohne die zeitaufwendige Mitwirkung des Volkes im Kreise der adligen Familien und ehemaliger Beamter im Areopag getroffen wurden. Obwohl der Areopag das Gesamtwohl des Volkes im Blick hatte und keine aristokratische Institution war, so gewann er doch im Zuge der maritimen Erfolge und der Konzentrierung der Entscheidungsprozesse auf die adlige Führungsschicht eine Machtstellung, die im Widerspruch zur isonomen, d.h. die politische und rechtliche Gleichheit aller Bürger betonenden Entwicklung stand: Aristoteles (Athenaion politeia 23) hat später gesagt, der Areopag habe nach den Perserkriegen an Macht gewonnen und die Polis verwaltet, ohne seine Vorherrschaft einem Beschluss zu verdanken. Da der Areopag die Beamten kontrollierte, konnte sich ein einflussreicher Mann wie Kimon im Areopag eine Interessenvertretung schaffen, die seine Politik und etwaige Verfehlungen deckte.

Athen und Sparta

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