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(5) „Post hoc, ergo propter hoc“-Argumentation

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„Post hoc, ergo propter hoc“ ist lateinisch und bedeutet „danach, also deswegen“. Viele Leute schlussfolgern automatisch, dass Variable (A) Variable (B) verursachen muss, weil Variable (A) der Variablen (B) vorausgeht. Viele Ereignisse geschehen aber vor anderen Ereignissen und verursachen diese deshalb noch lange nicht. Zum Beispiel bedeutet die Tatsache, dass viele Serienmörder in ihrer Kindheit Müsli essen, nicht, dass das Müsli-Essen während der Kindheit die Gefahr in sich birgt, im Erwachsenenalter zum Serienmörder zu werden. Auch die Tatsache, dass es vielen niedergeschlagenen Menschen besser geht, nachdem sie ein pflanzliches Arzneimittel zu sich genommen haben, heißt nicht notwendigerweise, dass dieses pflanzliche Medikament zu der Verbesserung etwas beigesteuert oder diese gar verursacht hat. Der Zustand dieser Menschen hätte sich genauso gut ohne die Arznei auf pflanzlicher Basis verbessern können oder sie hätten andere effektive Interventionsmöglichkeiten ausfindig machen können (etwa mit einem Therapeuten oder einem guten Freund zu sprechen). Möglicherweise hat das Einnehmen des pflanzlichen Arzneimittels in ihnen auch eine Hoffnung erzeugt, die den sogenannten Placeboeffekt zur Folge hatte: Es ist eine Verbesserung eingetreten, weil der Betroffene eine Verbesserung erwartet hat.

Selbst erfahrene Wissenschaftler können der Schlussfolgerung post hoc, ergo propter hoc zum Opfer fallen. In der Zeitschrift Medical Hypothesis stellte Flensmark (2004) fest, dass dem ersten Tragen von Schuhen in der westlichen Welt vor etwa 1000 Jahren die ersten bekannten Fälle von Schizophrenie auf dem Fuße folgten. Aus diesen Untersuchungsergebnissen schloss er, dass das Tragen von Schuhen Bestandteil eines Auslösers für Schizophrenie sein kann. Das Aufkommen des Tragens von Schuhen könnte auch lediglich zufällig mit anderen Veränderungen zusammengetroffen sein, beispielsweise mit der Zunahme der Modernisierung oder der Verstärkung von stressigen Lebensbedingungen, was möglicherweise in einem größeren Ausmaß zu dem Aufkommen von Schizophrenieerkrankungen beigetragen haben könnte.

Warum Mozart Babys nicht schlauer macht

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