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2.3 Beziehungen zwischen Zeicheninhalten

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2.3/1 Hyponymhyponym/Hyponym

ZeichenZeichen, das inhaltlich den UnterbegriffUnterbegriff eines anderen bildet. Es steht zum OberbegriffOberbegriff = zum Hyperonymhyperonym/Hyperonym = zum Supernymsupernym/Supernym (▶ Nr. 2.3/2) im Verhältnis der HyponymieHyponymie.

Beispiele:

schreiten – gehen

Rose – Blume

dunkelrot – rot

Zeichen, die gemeinsam Hyponyme eines anderen sind, sind Kohyponymkohyponym/Kohyponyme, z. B.:

Rose, Tulpe, Nelke – Blume

schreiten, trippeln, marschieren – gehen

das Hyponym, des Hyponyms, die Hyponyme (Betonung auf -ny(m-), Trennung: Hyp-onym oder Hy-po-nym)

die Hyponymie, der Hyponymie (Plural ungebräuchlich, Betonung auf -mie)

Adjektiv: hyponym

das Kohyponym, des Kohyponyms, die Kohyponyme

die Kohyponymie, der Kohyponymie (Plural ungebräuchlich)

Adjektiv: kohyponymkohyponym/Kohyponym

Der Inhalt des Zeichens/Das Zeichen) spazieren ist hyponym zu (zum Inhalt des Zeichens/zum Zeichen) gehen. (Das Zeichen) spazieren ist (ein) Hyponym von/zu (dem Zeichen) gehen. (Die Zeichen) spazieren und gehen stehen im Verhältnis der Hyponymie zueinander.

2.3/2 Hyperonymhyperonym/Hyperonym = Supernymsupernym/Supernym

ZeichenZeichen, das inhaltlich den OberbegriffOberbegriff eines anderen bildet. Es steht zum UnterbegriffUnterbegriff = zum Hyponymhyponym/Hyponym (▶ Nr. 2.3/1) im Verhältnis der HyperonymieHyperonymie = der SupernymieSupernymie.

Beispiele:

gehen – schreiten

Blume – Rose

rot – dunkelrot

das Hyperonym, des Hyperonyms, die Hyperonyme (Betonung auf -ny(m)-, Trennung: Hy-per-onym oder Hy-pe-ro-nym)

die Hyperonymie, der Hyperonymie (Plural ungebräuchlich, Betonung auf -mie)

Adjektiv: hyperonym

das Supernym, des Supernyms, die Supernyme (Betonung auf -ny(m)-, Trennung: Su-per-nym)

die Supernymie, der Supernymie (Plural ungebräuchlich, Betonung auf -mie)

Adjektiv: supernym

(Der Inhalt des Zeichens/das Zeichen) gehen ist hyperonym/supernym zu (zum Inhalt des Zeichens/zum Zeichen) spazieren. (Das Zeichen) gehen ist (ein) Hyperonym/Supernym von/zu (dem Zeichen) spazieren. (Die Zeichen) gehen und spazieren stehen im Verhältnis der Hyperonymie/Supernymie zueinander.

2.3/3 Antonymantonym/Antonym

ZeichenZeichen, das inhaltlich den GegenbegriffGegenbegriff eines anderen darstellt. Es steht zum Gegenbegriff im Verhältnis der AntonymieAntonymie.

Hauptfälle:

 allgemeiner konträrer GegensatzGegensatzkonträrerkonträrer Gegensatz (‘nicht zugleich A und B’), z. B.:Dreieck – Kreis (‘etwas ist nicht zugleich Dreieck und Kreis’)sitzen – stehengrün – rot

 kontradiktorisch-konträrer = komplementärer GegensatzGegensatzkontradiktorisch-konträrerkontradiktorisch-konträrer GegensatzGegensatzkomplementärerkomplementärer Gegensatz (‘nicht zugleich A und B, nicht-A ist B’), z. B.:wahr – falsch (‘etwas ist nicht zugleich wahr und falsch, und was nicht wahr ist, ist falsch’)sinnvoll – sinnlosmännlich – weiblichLeben – Tod

 polar-konträrer GegensatzGegensatzpolar-konträrerpolar-konträrer Gegensatz (‘nicht zugleich A und B, A und B als Enden einer Skala’), z. B.:jung – altneu – altdick – dünnwachen – schlafen

 KonverseKonversen, z. B.:kaufen – verkaufenborgen – leihengeben – nehmen

Beispiel:

X kauft von Y, Y verkauft an X

das Antonymantonym/Antonym, des Antonyms, die Antonyme (Betonung auf –ny(m)-, Trennung: Ant-onym oder An-to-nym)

die Antonymie, der AntonymieAntonymie (Plural ungebräuchlich, Betonung auf -mie)

Adjektiv: antonym

die Konverse, der Konverse, die KonverseKonversen

(…) jung ist antonym zu (…) alt. (…) alt ist antonym zu (…) jung. (…) jung ist (ein) Antonym zu/von (…) alt. (…) jung und alt sind Antonyme (voneinander) …

2.3/4 WortfeldWortfeld

Menge von inhaltsverwandten Wörtern, die einen bestimmten begrifflichen oder sachlichen Bereich abdecken.

Beispiele:

WortfeldWortfeld ‘Pferd’: Schimmel, Rappe, Fuchs, Falbe, Stute, Hengst, Wallach, Fohlen, Füllen, Pferd usw.

Wortfeld ‘sich fortbewegen’: gehen, laufen, spazieren, stolzieren, kriechen, krabbeln usw.

2.3/5 WortfamilieWortfamilie

Menge von inhaltsverwandten Wörtern mit gleicher oder ähnlicher BasisBasis.

Beispiele:

binden, Band, Binde, Gebinde, Bund, bündeln, bündig, Binder

fangen, Fang, Fänge, Fänger, einfangen – aber nicht auchanfangen, da -fang- in an-fang(-en) bedeutungsmäßig nicht mit dem StammmorphemMorphemStamm-Stammmorphem fang- der Wortfamilie verwandt ist. Verwandtschaft besteht lediglich auf der Ausdrucksseite, auch bei der Formenbildung: fäng-st – anfäng-st, fing – anfing. So auch bei kommen, ankommen, Ankunft, Niederkunft, die eine Wortfamilie bilden, allerdings ohne bekommen, das zwar ebenfalls das Stammelement -komm- aufweist, aber wiederum ohne Bedeutungsverwandtschaft mit dem Stammmorphem komm- der Wortfamilie. – Wörter wie anfang(en), bekommen usw. sind lexikalisierte BildungenBildunglexikalisiertelexikalisierte Bildung, Nr. 5.5/13.

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