Читать книгу Spezial Krimi Koffer Juli 2021 - 9 Thriller auf 1500 Seiten - A. F. Morland - Страница 29
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Wir brauchten länger als geplant in der Wohnung der Azizis. Anschließend kehrten wir zum Präsidium zurück. Es lag in Zusammenarbeit mit unseren Innendienstlern noch einiges an Recherchen am Bildschirm vor uns. Ausgangspunkt waren die verwendeten Wanzen.
Es hatte sich in Azizis Büro tatsächlich ein Zahlungsbeleg jener Firma gefunden, die die Reparatur an den Telefonleitungen durchgeführt hatte. Allerdings stellte sich heraus, dass Name und Adresse dieser Firma falsch waren.
Das konnte nur heißen, dass wir auf der richtigen Spur waren.
Jarmila Azizi hatte uns eine Beschreibung der beiden Männer gegeben, die diese Reparaturen durchgeführt hatten. Mit Hilfe seines Laptop und einer leistungsstarken Software war es unserem Zeichner Kommissar Prewitt möglich gewesen, daraus einigermaßen aussagekräftige Phantombilder zu machen.
Um mit diesen Bildern jedoch Vergleichsabfragen in den über unser Datenverbundsystem erreichbaren Bilddateien durchzuführen, waren die Phantombilder nicht spezifisch genug. Die Zahl der Treffer war jeweils so hoch, dass man nicht wirklich von einem brauchbaren Suchergebnis sprechen konnte.
Wir mussten die Merkmale so weit es ging einschränken, dass wir zu verwertbaren Ergebnissen kamen.
Wir fragten zunächst die Daten aller Kriminellen ab, von denen bekannt war, dass sie sich mit Abhörtechnik auskannten. Dann sortierten wir alle Suchergebnisse aus, die gegenwärtig Haftstrafen verbüßten.
Anschließend legten wir einen weiteren Filter an den vor uns liegenden Datenberg an.
Das Merkmal, nach dem wir suchten, waren Verbindungen zur Balkan-Connection oder der Organisation von Abdullah Al-Khalili. Schließlich sahen wir uns die Schnittmenge an.
Nur ein einziger Name blieb übrig.
Sonny Avakovitsch, 37 Jahre alt, mehrfach vorbestraft wegen Körperverletzung und ehemaliger Türsteher in einem Club, der unter direkter Kontrolle von Darko Grusic, dem Statthalter der Balkan-Connection stand, den viele als einen der Hintermänner bei der Mordserie unter den Bossen des Al-Khalili-Syndikats ansahen. In seinem Strafregister fand sich auch eine Verurteilung wegen gemeinschaftlicher Erpressung. Er hatte für einen Zuhälter dafür gesorgt, dass die Gespräche zwischen den Prostituierten und ihren Freiern aufgenommen wurde. Daneben waren auch Videoaufzeichnungen angefertigt worden. Beides hatten Avakovitsch und sein Partner daraufhin durchforstet, ob irgendetwas dabei war, was sich für eine Erpressung nutzen ließ.
„Bingo!“, meinte unser Innendienstler Kommissar Max Herter.
Er hatte das bei der letzten Verurteilung aufgenommene Foto von Avakovitsch auf den Schirm geholt.
Es glich einem der Phantombilder ziemlich.
Es war auch eine Adresse angegeben.
„Nichts wie hin“, meinte Rudi.