Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 23
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ОглавлениеAuf dem Weg zur Bank war Corinna Rademann dann doch ein wenig unruhig. Sie ertappte sich dabei, wie sie nach dem schwarzen Mann Ausschau hielt, und sie fühlte sich erst wohler, nachdem sie die Tageseinnahmen im Nachttresor deponiert hatte.
„Bärbel, Bärbel“, murmelte sie, als sie in ihren Wagen stieg. „Du kannst einem mit deiner ‘Schwarzseherei’ ganz schön zu schaffen machen.“
Sie fuhr nach Hause und verbrachte einen einsamen Abend. Bis vor kurzem war sie noch zuversichtlich gewesen, dass Ralf bald wieder mehr Zeit für sie haben würde. Deshalb hatte sie ihm ja auch abgeraten, sich einen anderen Job zu suchen. Inzwischen glaubte sie, dass das ein Fehler gewesen war.
Wenn Ralf weiter Leiter dieses Baumarkts blieb, würden sie bald nur noch per Telefon oder mit kleinen Zettelchen kommunizieren.
Der Mann aus Hamburg hatte die Leistungsschraube so stark angezogen, dass eine Beschäftigung in dieser Filiale immer familienfeindlicher wurde.
Okay, Ralf verdiente gut, aber wenn der Preis dafür eine kaputte Ehe war, dann sollte die Firma sich ihr Geld an den Hut – oder sonst wohin – stecken.
Corinna schaltete das Fernsehgerät ein, um das unangenehme Gefühl der Einsamkeit zu verscheuchen. Sie nahm jedoch nur bruchstückhaft wahr, was über den Bildschirm flimmerte, weil ihre Gedanken sich immer mehr mit Dr. Jordan beschäftigten. „Ein reizender Mensch“, hatte ihre Mutter von ihm geschwärmt, und das war er in der Tat.
Seit Corinna verheiratet war, hatte sie sich von keinem Mann mehr so stark angesprochen gefühlt. Im Fernsehen begann ein Werbeblock.
Sie schaltete den Ton ab, lehnte sich zurück, entspannte sich und schloss die Augen. Da war auf einmal Jan Jordans gut geschnittenes Gesicht.
Er sah sie an. In seinem Blick war unendlich viel Wärme, und sein Lächeln ließ ihr Herz rascher schlagen. Leise seufzend genoss sie diesen verbotenen Traum. Sie fühlte sich unbeschreiblich wohl in Jan Jordans imaginärer Gesellschaft. So wohl, dass sie an Ralf überhaupt nicht dachte.
Jetzt war es ihr unangenehm, dass sie so ruppig zu Dr. Jordan gewesen war, nachdem er ihre Mutter so neugierig ausgehorcht hatte. Eigentlich hätte es ihr schmeicheln müssen, dass Jan so viel über sie wissen wollte. Sie gestand sich ein, dass sie auch gern mehr von ihm gewusst hätte, aber wer war bereit, mit der Offenheit ihrer geschwätzigen Mutter alles über ihn auszuplaudern?
Sie öffnete die Augen. Der Werbeblock war längst zu Ende. Corinna schaltete den Fernsehton wieder ein und versuchte sich auf das Gezeigte zu konzentrieren, aber es gelang ihr nur sehr mangelhaft.