Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 30
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ОглавлениеZwei Tage nach diesem Zwischenfall erschien zum ersten Mal Dr. Jan Jordan in der Boutique. Corinna Rademann war ganz aus dem Häuschen.
Sie machte den Assistenzarzt mit ihrer Mitarbeiterin bekannt, und Bärbel deutete hinter Dr. Jordans Rücken, dass er in ihren Augen ganz große Klasse war.
Während sich Bärbel dann einer Kundin in mittleren Jahren widmete die korpulente Frau wollte partout nicht einsehen, dass ihr die erträumte Konfektionsgröße nicht mehr passte nahm sich Corinna Zeit für Jan.
„Sehen Sie“, sagte der gutaussehende Assistenzarzt lächelnd. „Ich habe mein Versprechen gehalten.“
„Das freut mich“, erwiderte Corinna mit heftig klopfendem Herzen.
Er sah sich um und nickte anerkennend. „Hübsches Geschäft.“
„Danke.“
„Teure Einrichtung.“
„Das meiste war schon drin“, gab Corinna ehrlich zu. Sie hob lächelnd die Schultern. „Nun sehen Sie mal, wo ich arbeite. Haben Sie es sich in etwa so vorgestellt?“
„Ja“, nickte er. „Ja, ich glaube schon.“
Corinna war ein wenig gehemmt. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, und je angestrengter sie nachdachte, wie sie die Unterhaltung fortsetzen sollte, desto weniger fiel ihr ein. Sie quälte sich ein verlegenes Lächeln ab und kam sich reichlich blöd vor. Himmel noch mal, warum machte Jan Jordan sie so nervös? Wieso war es ihr nicht möglich, sich frei und ungezwungen mit ihm zu unterhalten?
„Ich bin natürlich nicht nur hier, um Sie zu sehen“, sagte der junge Arzt.
„Ach, nein?“
„Nein, ich möchte auch etwas kaufen“, erklärte Jan Jordan.
„Das brauchen Sie nicht.“
Dr. Jordan lächelte. „Darf ich Ihren Warenumsatz nicht ein wenig ankurbeln?“
„Das ist nicht nötig“, sagte Corinna. „Die Einnahmen sind zufriedenstellend.“
Jan zog die Augenbrauen zusammen und fragte mit finsterem Blick: „Ist mein Geld nicht gut genug für Sie?“
Corinna erschrak. „O Himmel, das dürfen Sie nicht denken, Jan. Ich meine nur, Sie brauchen sich nicht verpflichtet zu fühlen, mir irgendetwas, das Sie eigentlich gar nicht haben wollen, abzukaufen.“
Die Realität kippte plötzlich. Es war verrückt. Während Corinna mit Dr. Jordan sprach, lief nebenher so etwas wie ein Film ab – mit Jan und ihr in der Hauptrolle. Corinna sah sich mit Jan bei ihm zu Hause. Sie war noch nie da gewesen, aber sie stellte sich vor, dass er so wohnte. Sehr gemütlich, sehr stilvoll. Es war ein Wachtraum, ja, sie träumte mit offenen Augen, während sie weiter ganz normal mit Jan sprechen konnte. Sie hatte so etwas Irres noch nie erlebt ...
Jans Blick wanderte über die Regale. „Ich bin auf der Suche nach einem hübschen Freizeithemd. Würden Sie mir vorlegen, was Sie haben?“
Corinna holte einige Hemden, die, wie sie meinte, zu seinem Typ passten.
Im Film, auf der großen, unsichtbaren Leinwand, lächelte Jan sie verführerisch an ...
„Wenn Sie eines für mich auswählen sollten – für welches würden Sie sich entscheiden?“, fragte Dr. Jordan.
In ihrem knisternden Traum nahm Jan sie in die Arme ...
„Ich würde das Dunkelblaue mit den roten Querstreifen nehmen“, antwortete Corinna spontan.
„Das gefällt auch mir am besten.“
Jan drückte sie fest an sich, und sie bot ihm ihre Lippen zum Kuss ...
Corinna lächelte. „Scheint so, als hätten wir den gleichen Geschmack.“
„O ja“, nickte der sympathische Assistenzarzt, „wir stimmen in vielen Dingen überein.“
Einmal mehr stieg Wärme in Corinnas Wangen. Verflixt, dachte sie ärgerlich. Ich hatte gehofft, dass ich das inzwischen hinter mir habe.
Jan Jordan küsste sie leidenschaftlich. Sie presste sich verlangend an ihn ...
Jan legte das Hemd beiseite und sagte, er wolle einen Pullover dazu haben. Es fand sich auch schnell der passende, aber nicht in Jans Größe.
„Oh“, sagte Jan enttäuscht. „Das ist aber schade.“
„Tut mir leid.“
Jan hob sie hoch und trug sie auf seinen Armen ins Schlafzimmer. Sie legte voll Vertrauen den Kopf auf seine Schulter ...
„Was machen wir denn nun?“, fragte der Assistenzarzt.
„Ich kann den Pullover für Sie besorgen“, sagte Corinna.
Jan legte sie auf ein großes Bett, und sie begannen sich gegenseitig mit fliegenden Fingern auszuziehen. Was für ein Traum. Was für ein heißer, sündiger Traum ...
„Das wäre sehr nett“, sagte Dr. Jordan.
„Wird aber ein paar Tage dauern, bis ich ihn hier habe“, sagte Corinna.
„Das macht nichts“, erklärte Dr. Jordan lächelnd. „Dann habe ich wenigstens einen Grund, wiederzukommen.“
Ein Sturm wunderbarster, einmaliger Gefühle brauste über Corinna hinweg – und im selben Moment riss der Film. Sie erwachte aus ihrem Tagtraum und wusste nicht, ob sie sich dafür schämen oder ob sie es bedauern sollte, dass er so jäh zu Ende gegangen war ...
Dr. Jordan bezahlte das Hemd, und als er sich verabschiedete, hatte Corinna das unangenehme Gefühl, ihren Mann zum ersten Mal betrogen zu haben.