Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 38
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ОглавлениеJans Pullover lag noch immer im Lager. Der Assistenzarzt hatte angerufen und gesagt, er habe keine Zeit, ihn sich zu holen.
„Macht nichts“, hatte Corinna erwidert. „Du musstest so lange auf das gute Stück warten, da kommt es auf ein paar weitere Tage auch nicht mehr an.“
„Du sagst es. Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt.“
„Ist irgendeine Epidemie ausgebrochen?“
Jan hatte gelacht. „Ja. Unter den Ärzten. Vier Kollegen wurden gleichzeitig krank, und da ist natürlich jeder gesunde verfügbare Arzt doppelt und dreifach gefordert.“
„Versuch dich trotzdem so gut wie möglich zu schonen.“
„Ich werde deinen Rat beherzigen.“ Dieses Gespräch hatte vor drei Tagen stattgefunden. Noch hatte Jan keine Zeit gehabt, in die Boutique zu kommen.
Um elf Uhr wäre in der Miniküche beinahe ein Brand ausgebrochen. Corinna war kurz weg gewesen. Sie hatte eine Retourware zur Post gebracht, und Bärbel Raffreither hatte sich indessen eine Weißwurst gebraten, die Pfanne auf dem E-Herd stehen lassen und diesen nicht abgeschaltet.
Corinna kam zurück und roch sofort den Rauch. Bärbel nahm ihn gleichzeitig mit ihr wahr. „Um Himmels willen!“, stieß sie bestürzt hervor und hastete in die Küche.
Corinna folgte ihr. Bärbel riss die Pfanne, aus der Flammen züngelten, vom Herd, ließ sie in die Spüle fallen und drehte das Wasser auf.
Unter lautem Zischen und Prasseln erlosch das Feuer. Corinna öffnete das Fenster zum Hinterhof, um den schweren Rauch hinauszulassen.
„So ein Mist!“, schluchzte Bärbel. „Mensch, was bin ich blöd! Wie konnte ich nur vergessen, den Herd abzudrehen. Tut mir leid, Corinna. Ehrlich. Ich würde mich am liebsten ohrfeigen.“
„Ist zum Glück ja nichts passiert.“
„Außer dass es hier stinkt wie in einer Räucherkammer“, sagte Bärbel Raffreither.
„Der Rauch wird bald draußen sein.“ Corinna öffnete auch die Hintertür, damit es kräftig Durchzug gab, und es war ihr ganz recht, dass bis zur Mittagspause niemand mehr in die Boutique kam. In eineinhalb Stunden würde im Geschäft nichts mehr zu riechen sein.
Punkt zwölf Uhr ließ sie Bärbel hinaus und schloss die Ladentür ab. Bärbel hatte inzwischen die Pfanne sauber geschrubbt und in den Schrank gestellt. Nun wollte sie sich mit einer Freundin treffen, und Corinna hatte die Absicht, ihrer Figur zuliebe lediglich einen Apfel zu essen und sich auf dem Sofa auszuruhen.
Der Durchzug ließ das Fenster klappern. Corinna fixierte es. Sie war froh, dass sie so rasch reagiert hatte. Mit etwas mehr Pech hätte die Boutique ausbrennen können.
Corinna hoffte, dass sich der Rauch noch nicht in die Ware gezogen hatte, sonst hätte sie sie nicht mehr zum regulären Preis anbieten können.
Sie roch an Jan Jordans Pullover. Na ja, dachte sie, ein bisschen was hat er schon abbekommen. Ach, Bärbel, du Unglückskind. Sie nahm einen Raumspray und sprühte das Lager mit Tannenduft voll.
Plötzlich nahm sie aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung wahr. Sie zog die Luft scharf ein, drehte sich erschrocken um und sah einen schwarz gekleideten Mann in der Hintertür stehen.
Den schwarzen Mann!