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Noch unabgenutz

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Wenn Yasmin geglaubt hat, nach der zweiten Begegnung würde der neue Freund sie nicht mehr treffen wollen, hat sie sich geirrt. Sie glaubt, sie wäre eine Niete für ihn, weil sie wie ein Brett im Bett gelegen hat, dessen ist sie sich bewusst. -

Heute ist ein erneutes Treffen von ihm angesagt. Hoffentlich kommt die Kleine, zugesagt hat sie, aber bei den jungen Mädchen kann man nie sicher sein, ob sie sich das überlegen.

Am Morgen, nach der denkwürdigen ersten Nacht, ist Yasmin zugeknöpft, macht ihm aber keine Vorwürfe, sie so ziemlich unvermittelt überfallen zu haben. Das ist meine eigene Schuld, warum habe ich immer weiter mit ihm geflirtet, Ich wusste doch, wo das hinführen würde, nämlich ins Bett. Das muss der Trieb sein. Ich scheine eine anziehende Wirkung auf Männer zu haben, eigentlich ist das doch gut. Meine zu kleine Brust scheint ihn weniger zu stören, als ich dachte. Soll ich hingehen oder nicht? Was passiert, wenn das auch so einer ist, der Frauen ansteckt. Das wird bei ihm nicht sein, er hat den Durchblick, welche Frauen noch unabgenutzt und clean zu sein scheinen.

Der Schönling Adrian weiß, er braucht eine Weile, Yasmin zu wecken, er muss ihr nur etwas Zeit geben. Sie darf sich nicht vor ihm ekeln, natürlich war sie wie ein Brett, aber, da war doch schon mal einer dran?...

Also ist heute sanftes Anpirschen angesagt, er muss seinen Jagdtrieb zügeln, entstanden durch ihre Kratzbürstigkeit, ihm ziemlich ironische Antworten zu geben und vieles, was er sagte, infrage zu stellen. Vor allem ist sie seinen zärtlichen Annäherungsversuchen ausgewichen, sie zu berühren, so gut es ging, das reizte ihn.

Sonst sind die Frauen verrückt nach mir, sie bieten sich mit freizügigen Ausschnitten an, die zum Zugreifen geeignete Oberweiten anbieten wie reife Äpfel in allen Größen auf dem Markt der Eitelkeiten.

Zunächst geht Adrian mit Yasmin in Berlin-Mitte in ein teures Restaurant, sie soll nicht denken, dass er sie nur benutzen will, (obgleich er das will, aber nicht so augenscheinlich) sie muss das Gefühl bekommen, ihm etwas wert zu sein. Sein italienisches Nobelparfüm; den Geruch kennt sie von ihrem Vater, hüllt sie ein, als er sie umarmt und raubt ihr fast den Atem. Sehr zuvorkommend behandelt er sie, hält ihr den Stuhl hin, damit sie sich setzen kann, ein Kavalier der alten Schule – was soll denn das, ist das nicht ein bisschen übertrieben? Ihre Alarmglocken läuten, natürlich lautlos für ihn.

„Du siehst einem Schauspieler sehr ähnlich“, meint sie und blickt nochmals in sein Gesicht.

„Ich habe ein Allerweltsgesicht, wem soll ich denn ähneln“, stellt er lakonisch fest.

Du siehst aus wie Adrien B...., weiß nicht mehr wie der heißt. Ihr könntet Brüder sein.“

„Soll ich mich darüber freuen – oder was“. Er kennt den weltbekannten, gerade angesagten Schauspieler nicht, meint aber, sicher sollte das hier ein Lob sein und geht nicht weiter darauf ein. Oberflächlichkeiten!

Adrian freut sich, sie versteht gepflegt zu speisen, das braucht er für seine Zwecke, weil er sie über kurz oder lang Freunden vorstellen will.

Nach dem Essen schlendern sie noch die Friedrichstraße entlang, mehrmals begegnen ihnen Hipster in angesagter Mode der jungen Generation sowie auch Gender, lachend und ungezwungen schwadronierend zwischen all den flanierenden Menschen. Yasmin bewundert die teuren Auslagen, von den Moden hier kann sie sich nichts leisten, aber Adrian fragt sie ganz gezielt, was ihr gefiele und merkt sich einige Teile, die sie zögerlich zeigt.

Langsam geht die Abendsonne hinter den Häusern unter, und er schlägt nun vor, noch zu ihm zu gehen, er hätte einen Nachtisch vorbereitet, wobei er nicht sagt, sie solle die Krönung werden.

Heute ist das Zimmer aufgeräumt, alle Kleidungsstücke weggepackt, es sieht anheimelnd aus. Die Wohnung insgesamt scheint teuer zu sein, mit wertvollen Möbeln bestückt. Ein riesiger Fernseher im Wohnbereich ergänzt die Einrichtung. Auch im Schlafraum mit dem großen, runden Couchbett gibt es einen kleineren. Teure tunesische Teppiche krönen das Ganze, die sie aus Urlauben mit der Familie in Hotels bewunderte. In der Nobelküche; sie sieht nicht aus, als würde hier gekocht, sucht Yasmin vergeblich nach dem angekündigten Nachtisch. Wahrscheinlich ist der noch im Kühlschrank.

Aus den riesigen Fenstern des großen Raums kann man weit über Berlins Stadtteile sehen, wo langsam die Lichter als kleine Pünktchen zu erkennen sind. Adrian stellt sich hinter sie und streichelt ihre Schultern, weiter geht er zunächst nicht.

Ein wohliges Gefühl fährt ihr durch die Glieder, ganz anders, als in der besagten Nacht, in der er wenig einfühlsam gleich zur Sache gekommen war.

Er küsst ihr den Nacken, den Hals, und sie denkt dabei, wie kitschig, das machen alle Lover in sämtlichen Liebesfilmen.

Aber dabei kann es nicht bleiben, Adrian vergisst nun wieder, er hat einen Nachtisch vorbereitet und fasst ihr sanft aber fordernd in die Bluse, um ihre spitzen Brüste sanft zu massieren. Alles noch sanft, wie er sich das vorgenommen hat.

„Wolltest du mir nicht etwas anbieten?“, fragt Yasmin und entwindet sich seinen Händen.

Da ist es wieder, sie versagt sich und reizt mich dadurch, dass ich mich fast nicht mehr halten kann. Warum begehre ich sie so stark, ich habe bombastischere Weiber an der Hand, da wären wir jetzt schon im Bett gelandet und es ginge die Post ab, überlegt er ärgerlich.

„Rumtopf, selbst eingelegt“, lockt er freundlich, sie soll denken, er hätte auch die hausfraulichen Fähigkeiten eines Ehemanns, um sie in Sicherheit zu wiegen, nicht einem Hallodri aufgesessen zu sein.

Das scheint gewirkt zu haben, sie umarmt ihn ganz von selbst und fühlt sein Geschlecht durch den dünnen Stoff seiner Tuchhose pulsieren. Wieder zuckt sie zurück, peinlich berührt, es bemerkt zu haben.

Tatsächlich holt Adrian einen Nachtisch aus dem riesigen Kühlschrank, in dem, wie sie beim kurzen Öffnen sieht, überwiegend nur Flaschen lagern, dicht bei dicht.

Sie essen nun von dem Rumtopf und Yasmin wundert sich, sie kenne das nicht, da sei wohl reichlich Alkohol drin.-

„Ja, man legt den ganzen Sommer alle Früchte in Alkohol ein, köstlich, nicht?“

„Mir ist schon ganz schwummerig, ich glaube, mehr geht nicht“, entzieht sich Yasmin wieder und steht auf, eigentlich will sie jetzt so schnell wie möglich weg hier.

„Komm her Süße“, säuselt er aufgebracht, er zieht sie zu sich und erklärt ihr, sie sei jetzt die Krönung nach dem Rumtopf.

Einerseits stößt sie sein Verhalten ab, andererseits stärkt es ihr EGO, begehrt zu werden. Sie bleibt stehen und lässt sich von ihm streicheln, was sie nicht ausstehen kann, weil sie nicht berührt werden will, nicht nur von ihm nicht. Wahrscheinlich habe ich eine Macke, kann sie noch denken, aber ohne angefasst zu werden, geht es auch nicht. Kaum hat sie je einer in der Kindheit berührt, selten.

Willenlos fühlt sie, wie er ihn zwischen die Beine fährt, sie hat nur einen kleinen Slip an, den er beiseite schiebt, um ihre Muschel zu erkunden. Ein Schauer läuft ihr über den Rücken, und sie stöhnt nun selber fast noch mehr als der Mann mit den kundigen Händen.

In dem runden, weich gepolsterten Bett kommt es zu einem Gewühle zwischen ihnen, als er in sie eindringt mit einem Schnaufen der Lust. Immer wieder nimmt er sie – und Yasmin hält sich hin, sie kann nicht mehr anders. Erschöpft bleiben sie nach einigen Gläsern Schampus den Rest der Nacht eng umarmt liegen, bis die Schatten der Nacht langsam verblassen.

Das 'Genommenwerden' von ihm wäre erregend, glaubt sie, aber, er darf nicht merken, dass ich darauf stehe.

Nach einem Kaffee, fährt er sie noch zur U-Bahn, jedoch nicht ganz nach Hause, das enttäuscht sie ein wenig.

Er hat Alkohol im Blut, eine reine Vorsichtsmaßnahme von ihm, denkt sie, bevor sie angeschlagen nach der anstrengenden Nacht bei den Eltern ankommt.

Zu Hause erklärt sie, sie sei bei einer Freundin gewesen, das scheint die Mutter zu glauben, jedenfalls tut sie so, die Tochter ist nun erwachsen, sie soll nur nicht ihr Studium vernachlässigen. Der Bruder ihres Vaters, der inzwischen als Mann den Vater ersetzt, Stütze der Mutter nach dem Ableben desselben, achtet im Allgemeinen auf Yasmin, solange sie noch nicht ganz flügge ist, ist jedoch in der Firma zu beschäftigt, um das Familienleben voll mitzubekommen.

Veränderungen

In Sachen dubioser Bars und Clubs ist auch Yasmins neuer Freund kompetent, aber, das wird sie erst sehr spät merken. Der schöne Adrian hat jetzt Yasmin am Haken, das spürt er. Ich werde sie etwas zappeln lassen, bevor ich sie anrufe, dann ist sie schneller zu einem Treffen bereit. Die letzte Nacht mit ihr hat gezeigt, sie wird eine gute Liebhaberin. Noch ist sie etwas verkrampft, will sich nicht aus der Hand geben, aber sie wird schon.

Ich werde noch an ihr arbeiten müssen, etwas mehr Oberweite wäre gut, sie wirkt dann noch reizvoller als ohnehin schon. Ihre langen Beine und die vollen Lippen sowie die wilden Locken sind genau das, was die meisten Männer anmacht. Will ich das überhaupt? Im Moment nicht, vielleicht würde ich sogar eifersüchtig.

Zunächst muss er ihr ein paar Geschenke machen, überlegt er. Vielleicht kann ich sie gefügiger machen, Frauen lieben das. Das Übliche, weiß er in seinen Kreisen, sind Goldanhänger an zarten, nicht zu prunkvollen Ketten. Klischeedenken der meisten Leute. Einige auffallende Oberteile, die den Busen etwas puschen sollen, wären auch gut sowie ein sehr kurzer Rock. Das sieht schon geil genug aus, um Männerblicke zu bekommen. Er kauft gleich bei einem Goldhändler am Kurfürstendamm eine Kette mit einem Bärchen, dreiunddreißiger Gold, nicht zu üppig und teuer, schön kitschig, aber sicher wirkungsvoll, um einen Knutscher von ihr zu bekommen. Die Kleidung, das solle sie sich selbst aussuchen, überlegt er. Spontan ruft Adrian sie nun doch an und muss sich anhören:

„Nicht jetzt, ich lerne gerade, kann jetzt nicht!“ Danach wird aufgelegt.

Na ja, eine dumme Gans ist sie nicht, sie studiert, das muss ich akzeptieren. Er ist enttäuscht, weil sie sich nicht sprechen lässt, sie weiß ja nicht, dass er für sie ein Geschenk hat, - hätte ich gleich sagen sollen. Er merkt spätestens jetzt, einfach wird es nicht mit ihr.

Um den Abend nicht allein zu verbringen, verabredet er sich mit Freunden, sie haben sowieso Geschäftliches zu besprechen, es geht um ziemlich viel 'Kohle', wie unter seinen Geschäftspartner die Rede geht.

Blinddate in the Night

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