Читать книгу Blinddate in the Night - Ahjan Suchy - Страница 16
Robert, der Schwerennöter
ОглавлениеRobert ist unzufrieden, er hat sich eine neue Liebespuppe geholt. Eine bessere Ausführung und viel teurer. So jung bin ich nicht mehr, dass ich 'notgeil' auf die ständig draufspringen muss.
Wenn ich das Geld hätte, würde ich mir eine Frau aus dem Ausland holen. Allerdings ist so eine Puppe oft viel teurer, als eine Reise kosten würde. Einziger Vorteil, sie ist passiv, und ich kann sie immer nehmen, wenn ich sie nicht wieder zerdrücke.
Viele seiner Kumpels haben schon Reisen, zum Beispiel nach Odessa gemacht. Da sollen die Frauen billig sein und froh, wenn sie deutsche Männer bekommen, die sie mit ins gelobte, reiche Land nehmen, wo Milch und Honig auf der Straße fließen sollen.
Odessa, die ukrainische Hafenstadt mit dem Charme alter, verfallener Häuser, am schwarzen Meer gelegen, soll Berichten nach die Aids-Metropole Europas sein. Nirgends seien die Mädchen so verdorben, was ihrer leidenschaftlichen Natur entspräche, erzählt man sich an verschiedenen Heiratsbörsen, die Ware sozusagen auch in Nachtclubs und Woman-Datingclubs suchen, in denen sich Frauen zwischen zwanzig bis fünfzig Jahren anbieten.
Männer aller Nationalitäten sollen durch die Clubs geführt werden, und ihnen im zwanzig-Minutentakt massenweise Frauen vorgeführt und angeboten werden.
Die Frauen und Mädchen sprechen kaum Englisch, eine Verständigung kann vermutlich dann nur handgreiflich und im Bett ausprobiert werden. Lässt sich die Frau darauf ein, und ist sie sozusagen ein sexueller Knaller, hat sie Chancen gegen hohe Renditen verscherbelt zu werden, wie es in Zuhälterkreisen heißt.
Mancher soll sich schon für tausende von Dollars für ungefähr einen halben Monat eine Frau gekauft haben, mit der er in dieser Zeit die sogenannte horizontale Liebe – und vielleicht auch mehr, ausprobieren kann. Natürlich sind ein Flug, Essen, sowie Geschenke für die Schöne nicht inbegriffen... Selten kommen solche Arrangements für alle befriedigend zustande.
Einen Haken hat die Sache aber noch, dort in der Ukraine herrscht seit geraumer Zeit Krieg, in die Krisenregionen kann Robert sowieso nicht reisen, um bei dort ansässigen Partnerbörsen zu suchen, ihm fehlt das Geld.
Nach neuesten Informationen, die er aus dem Fernsehen hat, will der russische Präsident Putin sogar dort eine ethnische Säuberung vornehmen lassen...
Auf die Idee war er gekommen, weil es im TV eine Sendung über sogenanntes Woman Dating gegeben hat.
Ich könnte ja mit Werner nach Thailand reisen, das ist zwar weiter, die Mädchen dort sollen aber billig und willig sein. Bloß, wo nehme ich die Kohle her, überlegt er angestrengt. Muttern ist inzwischen fast neunzig, die soll mal was 'rausrücken', sie braucht es doch eh nicht mehr.
Wenn Werner, sein alter Freund, mitkäme, könnte das klappen.
In der Vorfreude, eine Möglichkeit gefunden zu haben, seine alte Mutter werde sicher Geld herausrücken, genehmigt er sich schnell noch ein Stößchen mit Lilli Nummer zwei und denkt dabei intensiv an ein imaginäres Thaimädchen und deren bereitliegende Schenkel. Ganz gelingt ihm die Vorstellung nicht, denn Lilli, die dumme Pute macht die Gummibeine kaum auseinander, der kahle Kopf der Billigausführung ärgert ihn, und sie grinst dämlich wie alle Frauenzimmer der horizontalen Gattung.
„Na, Hauptsache, ich habe den Druck aus meinem Schwengel raus“, murmelt er.