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Der Buddha im Gespräch mit Kindern

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Wie wir gesehen haben, war der Buddha von seinem Wesen her ein introvertierter Mensch. Nach seiner Erleuchtung, d. h. seinen tiefen Einsichten, musste er zunehmend Verwaltungsaufgaben übernehmen, um seine Gemeinschaft von Anhängern und Mönchen zusammenzuhalten. Er war eine öffentliche Person geworden. Als introvertierter Mensch musste er jetzt überwiegend extravertierte Aktivitäten wahrnehmen. Er war ein hervorragender Redner, indem er oft Symbole, Gleichnisse und logische Argumente geschickt einbaute, um seine Zuhörer zu überzeugen. Da er im Rahmen seiner Erziehung Gerichtsverhandlungen und Ratsversammlungen mit seinem Vater beigewohnt hatte, hatte er mit Sicherheit gelernt, wie er andere Menschen überzeugen und überreden konnte. Das Vorbild des Vaters, der Dispute regeln und Gesetze umsetzen musste, war für den Buddha mit Sicherheit in seiner Tätigkeit leitend (Schumann 2016, S. 31). Er war ein Pragmatiker durch und durch, der metaphysische Spekulation vermied. Als Person war er freundlich, gütig, liebevoll, ruhig und emotional ausgeglichen und lebte einen bedingungslosen, kompromisslosen Pazifismus.

In seiner Rolle als Lehrer sprach er mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber nicht mit Kindern. Christopher Titmuss (2015b) hat eine Reihe von Lehrreden des Buddha mit jungen Menschen zusammengestellt. In vielen der Lehrreden ist das exakte Alter nicht dokumentiert, sodass man nicht weiß, ob es sich um Jugendliche oder Erwachsene gehandelt hat. Als wahrer Humanist spürte der Buddha damals die tiefe Sehnsucht junger Menschen nach spiritueller Erfahrung, vergleichbar mit der Suche von Kindern und Jugendlichen heutzutage. Man kann nachvollziehen, dass er die Fragen Jugendlicher ernst nahm, sie in Debatten verwickelte und sie üblicherweise durch gute Argumente und Überzeugung, nicht jedoch durch Dogmen, für sich gewinnen konnte. In diesem Zusammenhang wird nur eine Auswahl der wichtigen Gespräche mit jungen Menschen wiedergegeben.

Buddhismus und kindliche Spiritualität

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