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Kapitel 13

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Carter fand Arslanians Geschäft in einer engen Seitenstraße im armenischen Viertel. Das Metallgitter, das die Tür sicherte, war nach oben gerollt. Der Eingang war überladen mit handgefertigten Sabbath Tabletts, Kerzenhaltern, in lebhaften Farben dekorierten Tellern und anderer Keramik, Blumen und Tieren.

Der Laden erstreckte sich von der Straße durch den gesamten Häuserblock. Entlang der Wände reihten sich Waren auf. Im Innern wirkte es beim Betreten beinahe dunkel. Durch eine leicht geöffnete Tür am hinteren Ende fiel ein schmaler Streifen Tageslicht.

Etwa in der Mitte des Ladens saß jemand auf einem hölzernen Drehstuhl an einem mit Papieren und Töpfen überladenen Tisch. Der Stuhl war vom Eingang abgewandt und die Figur bewegte sich nicht.

Carters Ohr begann zu jucken. Die Dunkelheit des Ladens fühlte sich nicht richtig an. Er zog seine Pistole und hielt sie nach unten gerichtet an seiner rechten Seite. Er bewegte sich weg vom Licht im Eingangsbereich und zu der Figur auf dem Stuhl, während er die Schatten absuchte.

Er erreichte den Tisch und drehte den Stuhl herum. Arslanians Körper sackte zusammen und glitt zu Boden. Etwas fiel aus seiner rechten Hand.

Es war ein kleines Loch in seiner Stirn und Blut rann aus seinem Ohr in seinen Bart. Seine Augen waren geöffnet. Sie besagten nichts über die Person, die ihn getötet hatte. Die einzige Botschaft, die Carter je in den Augen der Toten hatte erkennen können, war die Erinnerung an seine eigene Sterblichkeit.

Arslanians Wange war warm, das Blut noch nicht getrocknet. Der Mörder war vor wenigen Minuten hier gewesen. Vermutlich gleich nachdem Arslanian den Laden geöffnet hatte.

Nick bückte sich, um aufzuheben, was immer Arslanians toten Fingern entglitten war. Ein gedämpfter Klang, wie ein Niesen, kam von irgendwo aus der Dunkelheit des Ladens. Ein stechender Wind passierte seinen Hinterkopf und eine Vase explodierte hinter ihm. Er duckte sich und feuerte drei schnelle Schüsse über den Tisch nach hinten.

Keramik zerbarst an den Wänden, wo seine Schüsse einschlugen. Die 45er klang wie Kanonenfeuer in den beengten Räumlichkeiten des Ladens. Eine schnelle Salve schallgedämpfter Schüsse ließ zerbrochene Teller auf ihn herabregnen. Es gab einen Lichtschwall und der Klang der zuschlagenden Hintertür war zu vernehmen. Nick richtete sich auf und rannte nach hinten. Er stand auf der Seite und riss die Tür auf.

Dahinter lag ein ummauerter Garten. Ein kleiner Brunnen plätscherte unter einem Baum, der seinen Schatten auf einen klapprigen Tisch und zwei Stühle warf. Es stand ein Aschenbecher auf dem Tisch. In einer Vase welkten rote Blumen. In der Wand am anderen Ende befand sich ein geschlossenes Holztor.

Nick rannte durch den Garten und schwang das Tor auf. Er lugte in die Straße auf der anderen Seite der Mauer. Zwei armenische Priester liefen in Richtung des Eingangs des Viertels und der St. James Kathedrale. Ein anderer Priester in einem eigenartigen Hut und einer knöchellangen Robe lief in die entgegengesetzte Richtung. Auf der anderen Seite der Straße betrachtete ein beleibtes Paar Postkarten. Da waren Ladenbesitzer, Essensverkäufer, Spaziergänger. Alles schien normal. Unmöglich, den Assassinen zu identifizieren.

Er holsterte seine 45er, schloss das Tor und verriegelte es. Dann ging er zurück in den Laden und schloss die Hintertür. Vor dem Laden bildete sich langsam eine durch die Schüsse angelockte Menschenmenge.

Rivka Stern, Nicks Shin Bet Beobachterin, kam durch den Eingang herein. Sie hielt eine gezogene Baby Eagle neun Millimeter an ihrer Seite. Ihr dunkles, dichtes Haar wurde von einem blass-gelben Tuch zusammengehalten. Sie trug einen olivgrünen Rock, der bis zu ihren Knien reichte, stabile Sandalen, deren Riemen um ihre Knöchel gebunden waren und ein weites braunes Baumwollhemd unter einer braunen Jacke. Sie hatte breite Hüften und volle Brüste, welche sie unter ihrem Hemd dicht an den Körper gebunden hatte. Die dunkle Haut zeigte ihr Erbe des Nahen Ostens. Eine Sonnenbrille verbarg ihre Augen.

»Was ist geschehen?« Ihre Stimme war leise und angespannt.

»Ich habe Arslanian tot vorgefunden. Jemand hat auf mich geschossen. Ich habe zurückgeschossen. Er konnte nach hinten entkommen.«

Rivka holte ihr Telefon heraus und begann zu sprechen. Nick schaute, was aus Arslanians Hand gefallen war. Es handelte sich um einen USB-Stick. Er ließ ihn in seiner Jackentasche verschwinden.

Er schaute auf seine Uhr. Es war erst halb drei morgens in Washington, aber Harker musste informiert werden.

»Ja, Nick.« Ihre Stimme klang verschlafen. Sie räusperte sich. »Was ist los?« Sie hustete.

»Arslanian ist tot. Jemand hat einen Killer auf ihn angesetzt, bevor wir uns treffen konnten. Der Schütze hatte auf mich gewartet, aber er hat mich verfehlt. Er ist entkommen.«

»Sind Sie sicher, dass er es auch auf Sie abgesehen hatte?«

»Ziemlich. Arslanian war erst seit ein paar Minuten tot. Der Laden war für alle offen zugängig und der Mörder hielt sich immer noch dort auf. Als er mich verfehlt hatte, ist er schnellstens verschwunden.«

»Wer wusste, dass Sie heute Morgen dort hingehen würden?«

»Nur Sie und Shin Bet.«

»Das ist eine überschaubare Liste.«

Es war für einen Moment still, während Harker darüber nachdachte.

»Was ist Ihr Plan?« Sie hustete.

»Ich habe keinen. Herzog wird schon was einfallen. Ich halte mich im Moment an seine Vorgaben.«

»Seien Sie lieber vorsichtig. In Ordnung, ich werde mal sehen, was ich von hier aus herausfinden kann.«

»Ich werde Ihnen etwas senden.« Er tastete nach dem USB-Stick in seiner Tasche.

»Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Sie beendete das Gespräch.

Rivka stand in der Nähe. Er nahm ihren Geruch wahr. Eine unaufdringliche Kombination von Moschus und jüdischen Blumen.

»Ein Anruf bei Ihrer Mutter?«

»Ja. Jemand wusste, dass ich kommen würde. Das Timing ist ein zu großer Zufall.«

»Sie könnten recht haben. Wir werden das mit Ari besprechen.«

Die Polizei kam und sperrte den Laden ab. Zwei weitere Shin Bet Agenten tauchten auf. Carter sah sich noch einmal um. Er wusste, dass die Polizisten eher etwas Brauchbares finden würden als er. Sie brachen auf, um sich mit Ari zu treffen.

DIE LANZE (Project 2)

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