Читать книгу DIE SIEBTE SÄULE (Project 3) - Alex Lukeman - Страница 6
Kapitel 1
ОглавлениеZwölf stand reglos da, unsichtbar in einer Welt in stummem Grau. Der dichte Londoner Nebel umgab ihn wie das Flüstern aus einem Grab. Der Nebel roch nach alten, unreinen Dingen, denn der verseuchte Flusslauf der Themse war nicht weit entfernt. Sein Körper vibrierte vor unbändiger Energie. Jeder Tropfen Feuchtigkeit auf seiner Haut war fiebrige Erwartung, jedes Geräusch erschien ihm zehnmal so laut. Er hörte die sich nähernden Schritte. Ein Mann mit einem dunklen Mantel und Hut war gleich einem Gespenst aus dem grauen Vorhang des Nebels getreten. Ein Regenschirm schwang locker an seiner Seite. Zwei Leibwächter gingen wie gewöhnlich direkt hinter ihm. Dieser Mann war niemals allein unterwegs. Der Attentäter zog einen uralten Dolch aus seinem Ärmel, als der Mann an ihm vorbeischritt. Er trat aus den Nebelschwaden und stieß die Klinge tief in die Mulde direkt an der Schädelbasis seines Zielobjekts, wandte sich mit geübter Leichtigkeit um und brach der ersten Wache das Genick. Ein blitzschneller Schlag auf den Kehlkopf schickte den zweiten auf die Knie, ein toter Mann, der noch zu atmen versuchte. Zwölf bückte sich und wischte mit dem teuren Mantel des Toten das Blut von seinem Dolch. Er nahm einen kleinen Gegenstand aus der Tasche und platzierte ihn bei der Leiche. Dieser trug eine ungewöhnliche Inschrift.
Die Inschrift wies den Weg, führte aber ins Nichts. Es sollte jene verwirren, die nach ihm suchen würden. Verwirrung war gut. Der Attentäter verschmolz wieder mit dem stillen Nebel. Sein Meister würde zufrieden sein.