Читать книгу 9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006 - Alfred Bekker - Страница 38

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Ich hatte Doc Walter selten so ernst gesehen, obwohl er weiß Gott immer ein ernsthafter Mensch war.

„Ich muss Geräte und Medikamente aus meiner Praxis holen“, sagte er.

„Wie geht es ihr, Doc? Ehrlich heraus damit.“ Ich lehnte mich an die Wand, weil ich mich nicht mehr sicher auf den Beinen fühlte.

„Ihr Zustand ist ernst.“ Doc Walter blickte auf die glas- und schmutzübersäten Dielen zwischen uns.

„Wird das Kind geboren?“

„Wahrscheinlich. Ich muss auch die Hebamme holen. Aber …“

„Was, Doc?“, fragte ich scharf.

„Ich bin nicht sicher, ob sie es schafft, Carringo. Das war einfach zu viel für Manuela.“

Ich trat dicht an ihn heran und war versucht, ihn am Kragen zu packen. „Sie meinen, sie könnte sterben?“

„Ja, das wollte ich damit sagen.“ Doc Walter ging an mir vorbei und verließ das Haus.

Ich wusste nicht, ob ich wach war oder träumte. Und ich war mir auch nicht mehr im Klaren darüber, ob unser Sieg über die Banditen einen Sinn hatte.

Chaco führte mich wie einen Schwerkranken zu einem Stuhl, ohne dass ich es merkte. Jellico lehnte sich gegen mich. Henry Duncan tauchte auch irgendwann auf und nickte mit sorgenumwölkter Stirn.

In der Küche klapperte die dicke Frau mit Töpfen. Doc Walter kehrte mit seiner schwarzen Instrumententasche und zusätzlich einem Karton zurück, aus dem Geräte ragten. Er verschwand hinter der Tür der Kammer, in der Manuela lag und mit dem Tod kämpfte.

„Ich frage mich, was dieses Verbrechen sollte“, murmelte Henry Duncan.

Niemand antwortete ihm, ich auch nicht, aber mir waren seine Worte auch an den Ohren vorbeigerauscht. Mich interessierte im Augenblick nur, ob Manuelas Wille stark genug sein würde, den nächsten Tag zu erleben oder nicht.

ENDE

9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006

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