Читать книгу Romantic Thriller Sommer 2020: 9 Romane um Liebe und Geheimnis - Alfred Bekker - Страница 56

25

Kevin schreckte aus seinem leichten Schlummer auf. Seine Hand griff nach Maggie, wahrscheinlich schlief sie auch. Doch der Platz an seiner Seite war leer. Nun, vielleicht war sie ins Haus gegangen, oder sie sah noch einmal nach den Pferden. Er machte sich jedenfalls keine Sorgen um sie.

Der Tierarzt reckte sich, seine Gelenke waren steif, aber die frische Morgenbrise belebte ihn etwas. Nur seine Kleider stanken nach Rauch, ebenso wie die noch immer qualmenden Trümmer der Stallruine.

Er ging auf das Herrenhaus zu und schaute sich suchend um, aber Maggie war immer noch nicht zu erblicken.

Der Inspektor kam aus dem Haus auf ihn zu.

„Guten Morgen, es ist seltsam, Sie überall da anzutreffen, wo es Ärger gibt.“

„Das muss wohl an Ihrem Beruf liegen“, erwiderte Kevin leicht ironisch. „Haben Sie meine Assistentin, Miss O’Connor, gesehen?“

„Nein, habe ich nicht. Aber haben Sie vielleicht George Felton gesehen?“

So langsam begann Kevin doch, sich Sorgen zu machen. Es waren einfach zu viele Personen, die einfach verschwanden.

„Und Sinclair ist auch nicht da?“, murmelte er mehr zu sich selbst, aber der Inspektor nickte grimmig dazu.

„Clarion Manors scheint mir wie ein bodenloses Loch. Wer wird denn wohl noch alles verschwinden?“

„Sie haben einen ziemlich makabren Humor, Inspektor“, erklärte Kevin missmutig. „Ich wüsste nicht, wohin Maggie verschwunden sein sollte. Wir waren doch vorhin noch zusammen.“

„Dann sollten wir uns noch einmal umsehen“, schlug Glenbright vor und schickte auch seinen Assistenten, sowie den Butler los.

„Keine Spur von ihr“, musste er nach einiger Zeit melden. „Könnte es sein, dass sie nach Hause gefahren ist?“

Kevin schüttelte müde den Kopf. „Ich wüsste nicht, warum. Aber ich werde versuchen, daheim anzurufen. Vielleicht ist sie ja doch da.“ Doch in seinem Haus meldete sich niemand. „Ist sie vielleicht hier irgendwo im Haus?“, mutmaßte er. „Ich glaube, Inspektor, ich sollte Sie darüber aufklären, dass es hier im Haus Geheimgänge gibt.“

Der Inspektor zog die Augenbrauen hoch. „Und womöglich einen verborgenen Schatz, ja?“, meinte er spöttisch.

Kevin hatte keine Lust, weiter darauf einzugehen, denn dann würde er eine lange Geschichte zu erzählen haben. Und so diskutierte er nicht herum, sondern führte den Inspektor in die Bibliothek.