Читать книгу Romantic Thriller Sommer 2020: 9 Romane um Liebe und Geheimnis - Alfred Bekker - Страница 57
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Es qualmte und stank ganz furchtbar in dem Raum, in dem George Felton sich befand. Dies war nun sein dritter Versuch aus den Lumpen, einigen Strohhalmen und dem wenigen Sägemehl ein Feuer zu entfachen, um die Tür zu verbrennen. Bisher war er jedoch jedesmal kläglich gescheitert.
Jetzt waren seine Widerstandskräfte erlahmt. Er wusste nicht, wie lange er sich schon hier befand, und im Grunde hatte er auch keine Hoffnung mehr.
Wenn auch dieser letzte Versuch misslang, dann würde es vielleicht noch zwei oder drei Stunden dauern, bis die Kerze abgebrannt war. Und danach? Es käme wohl nichts mehr.
Felton schichtete das Häuflein Lumpen ordentlich zusammen, Stroh und Sägemehl dazwischen verteilt. Im letzten Moment fiel ihm noch ein, dass sich ein paar Bankauszüge in seiner Tasche befanden. Die wären ihm ohnehin zu nichts mehr nütze, aber das Papier bot eine gute Grundlage für das Feuer. Mit einem Stoßgebet hielt er die Kerze unter das Papier, bis es richtig brannte. Dann steckte er auch die Lumpen an, und diesmal schien es zu klappen. Flackernd und fast widerwillig griffen die Flammen danach, es qualmte und stank, doch endlich schien das Feuer genug Nahrung zu finden, um nicht wieder auszugehen. Mit den Füßen stieß Felton den Brandherd so dicht wie möglich an die Tür. Sauerstoff jedenfalls schien es genug zu bekommen. Jetzt kam es nur noch darauf an, dass das Türholz auch anfing zu brennen.
Nach einiger Zeit begann das Holz der Tür zu knacken und zu knistern, als die Flammen daran hochleckten. Felton begann zu husten, als die Flammen und der Rauch stärker wurden. Die Fledermäuse an der Decke begannen zu protestieren und flogen schließlich hinaus. Er wünschte sich, es ihnen gleichtun zu können, doch er stand hier und schickte ein Stoßgebet nach dem anderen in den Himmel.
Endlich sah er mit Befriedigung, dass es für das Feuer kein Halten mehr gab. Immer höher züngelten die Flammen, aber auch immer dichter wurde der Rauch. Wahrscheinlich war die Öffnung irgendwo über ihm relativ klein, so dass der Qualm nicht gut abziehen konnte.
Felton legte sich flach auf den Boden, starrte die jetzt lichterloh brennende Tür voller Verwünschungen an, und hoffte, dass es nun bald vorbei sein möge. Hatte er vorher gefroren in diesem Felsenkeller, so wurde ihm jetzt doch mächtig warm. Seine Augen brannten, und die Tränen liefen die Wangen herunter.
Doch nun wollte er nicht länger warten. Verzweifelt hoffte er, dass das Feuer die Tür jetzt soweit zerstört hatte, dass er mit einem Tritt eine Öffnung schaffen könnte. So einfach war es denn aber doch noch nicht, wie er feststellen musste.
Trotz eines kräftigen Trittes bewegte sich die Tür keinen Millimeter. Aber dafür fing seine Hose Feuer. Heftig fluchend schlug er die Flammen mit den Händen aus und hustete dabei heftig.
Lange durfte er aber jetzt nicht mehr zögern, die Sauerstoffkonzentration nahm immer mehr ab. Wenn er noch länger abwartete, hätte er keine Kraft mehr, die Tür einzutreten.
Ungeduldig wartete er trotzdem noch einen Moment und machte dann einen neuen Versuch. Er konzentrierte alle Kraft, die ihm noch verblieben war und trat dann mit aller Wucht in die Tür, direkt neben dem Schloss.
Die Tür flog auf, und Felton taumelte hinaus, heftig keuchend und hustend, als frische Luft in seine Lungen drang. Jetzt musste er nur noch feststellen, wo er sich befand, um endlich zurückzukehren.