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Es gab da wohl einige, die ganz froh waren, dass die Memoiren des Privatdetektivs Amadeo Felmy, aufgepeppt in Buchform gebracht vom Profi-Schreiber und Sensationsreporter Arthur Malkowski wohl niemals erscheinen würden, denn die Manuskriptdatei war unauffindbar.

Verschwunden.

Rudi und ich waren mit einer Mitarbeiterin der Agentur verabredet, die Malkowskis Buch an einen Verlag bringen wollte.

“Malkowski hat so tief in allen möglichen Sumpflöchern herumgewühlt, dass man sich nicht wundern muss, dass das jemandem nicht gepasst hatte”, meinte mein Kollege Rudi während der Autofahrt. “Und mit der brisanten Lebensgeschichte dieses Schnüfflers Amadeo Felmy hatte er sich genau das Richtige ausgesucht, um in tausend Fettnäpfchen zu treten.”

“Amadeo Felmy dürfte eine der schillerndsten Figuren sein, die es in Berlin in den letzten dreißig Jahren gegeben hat”, meinte ich.

Und das war nicht untertrieben. Ein Privatermittler mit dubiosen Kontakten in die Berliner Unterwelt, zu Prominenten und zur Politik. Er hatte für die Verhaftung eines libanesischen Clan-Führers gesorgt, aber man war sich nicht sicher, ob er nicht in Wahrheit auf der Lohnliste seines ärgsten Konkurrenten stand. Dubiose Waffendeals, Wiederbeschaffung von geraubten Kunstgegenständen mit gesetzwidrigen Mitteln und ein totgeprügelter Erpresser von Prominenten - all das und noch viel mehr stand in einem losen Zusammenhang mit Felmy.

Zuletzt war er eitel geworden und hatte sich überlegt, dass es doch schade war, wenn von diesem aufregenden, schillernden Leben nichts weiter blieb als ein volles Bankkonto. Also hatte er Malkowski bereitwillig Auskunft gegeben, damit der ein Buch über ihn schrieb.

Über wen ein Buch geschrieben wurde, der hatte es geschafft.

Wer schreibt, der bleibt, hieß es. Aber noch mehr galt das für diejenigen, über die geschrieben wurde.

Killerland: Krimi Koffer 10 Krimis auf 1300 Seiten

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