Читать книгу Fünf Mörder: 5 dicke Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 39

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27.


Susanne Wille öffnete die Tür zu ihrem Chef, der zusammengesunken hinter seinem Schreibtisch saß und ins Leere starrte. Er zuckte zusammen, als er sie hörte. „Was wollen Sie?“, fragte er unwirsch.

„Ich möchte gern etwas Wichtiges erledigen", sagte sie. „Ich bin in den nächsten beiden Stunden nicht im Haus.“ Sie wusste, dass es in dieser Beziehung noch nie Schwierigkeiten gegeben hatte. Karsten Romann ließ ihr ziemlich viel Spielraum.

Er nickte nur zustimmend. „Gehen Sie. Ich bin sowieso nicht im Hause, und es liegt auch nichts Wichtiges an. Sorgen Sie dafür, dass alle Anrufe notiert werden.“

„Ja, danke“, erwiderte sie und zog sich zurück. An ihrem Schreibtisch klappte sie ihre Handtasche auf und starrte auf die Waffe, die ihr der alte Mann für viel Geld verkauft hatte. Heute war es soweit. Heute würde der Tod von Klaus gerächt werden.

Sie war überzeugt davon, dass ihre Hände nicht zittern würden. Sie hatte sich alles genau ausgemalt. Und heute war die Gelegenheit günstig. Niemand würde vermuten, dass sie sich auch zu diesem Stelldichein einfinden würde, an dem die Bänder zurückgegeben werden sollten.

Der Privatdetektiv war sicher nicht zu unterschätzen, aber sie hatte keine Angst vor ihm. Sie musste tun, was ihr Gewissen forderte. Karsten Romann musste sterben, es gab keinen anderen Weg.

Als seine Sekretärin ihn verlassen hatte, zog Romann eine Schublade auf, in der eine Stahlkassette lag. Er öffnete sie und nahm eine Pistole heraus. Er ließ das Magazin in seine Hand gleiten und überzeugte sich davon, dass es gefüllt war.

Er drehte die Waffe in der Hand. Damit war sein Bruder erschossen worden. Er bedauerte die Tat nicht. Es wäre auch nie dazu gekommen, wenn Klaus sich nicht so dämlich angestellt hätte.

Es war viel schief gelaufen in dieser Sache, dachte er. Alles hätte so einfach gehen können, aber leider hatten die beiden Männer versagt, und jetzt spielte der Käufer verrückt. Das Schlimmste war, dass er das Geld noch nicht komplett besaß. Der Russe würde erst zahlen, wenn die Bänder in seinem Besitz waren.

Vielleicht gab es aber auch eine andere Möglichkeit. Wenn dieser Schuster recht hatte, und er bekam die Bänder tatsächlich zurück, standen ihm verschiedene Wege offen. Er konnte immer noch verkaufen! In diesem Falle musste er natürlich Schuster auch ausschalten.

Er konnte aber auch den Retter des Vaterlandes spielen und damit das BKA und das Verteidigungsministerium freundlich stimmen. Sie würden dankbar sein. Und ein netter Abend mit Verteidigungsminister Gerhard Schröder würde alles Unangenehme aus der Welt fegen.

Karsten Romann lächelte versonnen und steckte den Pistole in seinen Hosenbund. Was auch immer geschah, er würde die richtige Lösung finden. Schließlich hatte er das bisher immer geschafft. Und er würde jeden ausschalten, der seinen Plänen im Wege stand. Nach so vielen Anstrengungen durfte es keinen Misserfolg mehr geben.

Karsten Romann stand auf und griff nach seinem Jackett. Es wurde Zeit, sich an den vereinbarten Treffpunkt zu begeben. Es war immer besser, ein paar Minuten früher da zu sein. Karsten Romann war ein pünktlicher Mensch.

Fünf Mörder: 5 dicke Strand Krimis

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