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Brad Corner hielt es nicht länger aus. In dem muffigen Keller fühlte er sich wie ein Gefangener. Er sagte sich, dass er in einer Falle saß. Wenn der Taxifahrer ihn verpfiff, kam er hier nicht mehr heraus.

Er musste fort.

Brad entdeckte in einem der Zimmer ein Telefon. Minutenlang stand er davor und kämpfte mit sich, ob er den Hörer abnehmen sollte.

Dann ließ er es.

Er spähte vorsichtig aus einem der Fenster, das auf die Straße zeigte. Bei jedem Wagen, der vorbeifuhr, zuckte er entsetzt zusammen. Aber keiner hielt vor dem Haus.

Brad schlich in die Garage. Ein Auto stand nicht drin. Nur altes Gerümpel und ein paar Gartenwerkzeuge.

Und ein altes, verrostetes Fahrrad ohne Luft in den Reifen.

Brad zerrte das Gefährt hervor und suchte eine Luftpumpe. Das Ding, das er aufstöberte, funktionierte nicht richtig, aber er quälte wenigstens so viel Luft in die Schläuche, dass er fahren konnte.

Er schwang sich auf den Sattel und stieg in die Pedale. Quietschend und knarrend setzte sich das Stahlross in Bewegung. Es verursachte einen solchen Höllenlärm, dass sich jeder auf der Straße nach ihm umdrehte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.

Er wollte möglichst viele Meilen zwischen sich und diesen Ort bringen. Es war völlig egal, welche Richtung er dabei einschlug. Er hatte ohnehin kein Ziel mehr.

Er kam an einem Zeitungskiosk vorbei. Ihm fiel ein, dass vielleicht schon etwas über den Überfall in den Blättern stand.

Er stieg ab und wählte drei verschiedene Zeitungen.

Ein Mann neben ihm verlangte ein Comic. Dann sprach er ihn zögernd an.

„Sie werden entschuldigen, Sir. Ich bin fremd in der Gegend und möchte auf dem kürzesten Weg nach Haxtun. Können Sie mir helfen?“

Brad Corner sah den Mann erschrocken an, atmete aber erleichtert auf. Nein, er kannte ihn nicht. Es gab keinen Grund, sich vor ihm zu fürchten.

Ihm kam eine Idee. Er hatte zwar keine Ahnung, in welcher Richtung Haxtun lag, aber das wusste ja der andere nicht. Wenn er Glück hatte, konnte er das Fahrrad mit einem schnellen Wagen tauschen, und die Gangster würden ihn in Woodrow suchen, bis sie schwarz waren.

„Das trifft sich gut“, behauptete er. „Nach Haxtun muss ich auch. Wenn Sie nichts dagegen haben, steige ich bei Ihnen ein und zeige Ihnen den kürzesten Weg.“

Der andere freute sich. „Großartig! Ihr Fahrrad packen wir in den Kofferraum.“

Es saß noch ein zweiter Mann im Wagen, der nur flüchtig den Kopf hob, als Brad Corner einstieg.

„Geradeaus bis zur 71 und dann immer nach Norden“, sagte Brad Corner und schob die Zeitungen in seine Jacke. Er achtete darauf, dass die Männer den Revolver nicht sahen.

Als sie die Staatsstraße erreichten, bog der Wagen nach Süden ein.

Brad Corner machte den Fahrer auf den Irrtum aufmerksam.

Der lächelte dünn. „Wir sind genau auf dem richtigen Weg, Corner. Der Boss erwartet dich schon.“

Brad Corner glaubte, sein Herz müsse stehenbleiben. Das war doch unmöglich. Er kannte die Gangster. Jeden Einzelnen von ihnen konnte er beschreiben. Diese beiden hier gehörten nicht dazu.

Doch dann begriff er. Natürlich! Die Gang hatte noch mehr Mitglieder. Sie hatten ihn mit unbekannten Gesichtern hereingelegt. Jetzt war alles aus.

Er versuchte zu retten, was noch zu retten war.

„Gott sei Dank!“, sagte er mit gespielter Erleichterung. „Ich habe schon befürchtet, von den Bullen geschnappt zu werden. Ich schätze, der Kerl, den ich abgeknallt habe, ist tot. Ich muss mich verstecken, aber bei euch bin ich ja gut aufgehoben.“

„Worauf du dich verlassen kannst. Wir passen schon auf dich auf. Du hast Bryan tatsächlich voll erwischt. Er war einer unserer Besten. Das verzeiht dir der Boss nie.“

Brad Corner wurde blass. „Bryan? Heißt das, dass ...“

„... dass er zu uns gehörte“, bestätigte der Gangster neben ihm. „Wir hatten dich von Anfang an durchschaut, du Dreckskerl. Aber diesmal machen wir dich fertig.“

Brad Corner spürte Todesangst. Blitzschnell fuhr seine Hand in die Jacke und packte den Revolvergriff.

Er kam aber nicht mehr dazu, die Waffe herauszuziehen. Der Bursche hinter ihm knallte ihm etwas Hartes gegen die Schläfe. Er sackte stöhnend auf seinem Sitz zusammen und kam erst wieder zu sich, als ihm jemand in die Seite trat.

Siebenmal ermittelt: Krimi Paket 7 Krimis

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