Читать книгу Siebenmal ermittelt: Krimi Paket 7 Krimis - Alfred Bekker - Страница 30
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ОглавлениеBount Reiniger wartete ungeduldig, dass der Aufzug hielt. Als er auf den Gang trat, sah er sich acht Türen gegenüber. Eine sah fast wie die andere aus. Gelber Kunststoff mit braunen Namensschildern.
Welches aber war die richtige? Hinter welcher war der Bursche vom Flugplatz verschwunden?
Bount Reiniger lauschte. Er hörte lärmende Stimmen. Zwei Männer begrüßten sich wie Freunde.
Rasch hatte Bount die Richtung herausgefunden. In seiner Hand lag die Automatic, als er sich durch ein Klingeln bemerkbar machte.
Jäh verstummten die Stimmen. Ein Summen ertönte. Die Tür ließ sich aufdrücken.
Bount Reiniger verbarg die Waffe hinter seinem Rücken und trat ein.
Er sah sich zwei Männern gegenüber, die sich um ein harmloses Aussehen bemühten.
„Ich muss den Boss sprechen“, sagte Bount Reiniger auf gut Glück.
Die beiden erhoben sich und kamen auf ihn zu. Jetzt wirkten sie nicht mehr harmlos.
„Raus!“, befahl der eine.
„Verschwinde!“, der andere.
Da wusste Bount Bescheid. Er befand sich an der richtigen Adresse.
Er gab sich den Anschein, als wollte er gehorchen. Er drehte sich halb um, ließ die beiden Kerle herankommen und drosch dem Burschen zu seiner Rechten den Griff der Automatic gegen die Schläfe. Dem anderen verpasste er einen Schwinger und warf sich durch die gegenüberliegende Tür.
Krachend gab sie seinem Ansturm nach.
Vorsichtshalber warf er sich zur Seite. Nicht einen Augenblick zu früh, denn der Mann vom Flughafen schoss blind auf die Tür und hackte ein Muster hinein, das in dem splitternden Holz gar nicht so tödlich aussah.
Bount wechselte abermals seinen Standort und feuerte zurück.
Der Gangster kreiselte herum und schoss wieder.
Er traf. Allerdings nicht seinen Gegner, sondern Mathew Goller, der es vorgezogen hatte, sein Büro fluchtartig zu verlassen. Ein Held war er nicht. Dafür hatte er seine Männer.
Er lief dem Gangster in die Schussbahn und wurde zurückgeworfen. Stöhnend brach er zusammen.
Der Gangster erschrak, als er begriff, was er getan hatte.
Diese Schrecksekunde nutzte Bount Reiniger. Er warf sich auf den Mann, der die Gefahr zu spät erkannte und herumschnellte. Bounts Faust knallte gegen sein Kinn, und damit war für ihn der Fall gelaufen. Er lächelte töricht und legte sich flach.
Goller hatte einen Steckschuss in der Hüfte. Ein guter Arzt würde ihn wieder zusammenflicken. Es war nur die Frage, ob der Gangsterboss sich das wünschen sollte.
Durch die zerborstene Tür tobten die beiden Vorzimmergorillas, die Revolver schussbereit in den Fäusten.
Bount hielt Mathew Goller die Automatic gegen die Schläfe.
„Pfeif deine Witzblattfiguren zurück, wenn du an deinem Leben hängst“, warnte er.
Goller brachte nur ein Krächzen heraus. Aber es wirkte. Die Gangster warfen sich rückwärts durch die Tür und hauten ab.
„Dass deine Killer nicht zu den Mutigsten gehören, habe ich heute schon einmal festgestellt“, sagte Bount. „Du bist jetzt allein, und wenn du mir nicht verrätst, was ihr mit Brad Corner angestellt habt, werde ich saugrob.“
„Nicht schießen!“, ächzte Mathew Goller. „Ich sage ja alles. Corner lebt. Er bringt gerade den Truck zurück.“
„Allein?“
„N...nein. Die anderen Jungs sind bei ihm.“
„Und sollen ihn umlegen, nicht wahr?“
Der Killerboss nickte schwach.
Bount verstärkte den Druck mit der Automatic, ohne den bewusstlosen Gangster aus den Augen zu lassen.
„Wo soll das geschehen? Häng dich ans Telefon und stoppe sie!“
„Das kann ich nicht. Ich weiß nicht, wo sie hinfahren. Dafür habe ich mich nicht interessiert. Ich schwöre es. Ich kann nichts mehr daran ändern.“
„Dein Pech! Dann kann ich auch nichts ändern.“
„Um Himmels willen, nicht schießen! Ich habe wirklich keine Ahnung. Ich weiß nur, dass der Truck einem Mann hier in der Nähe gehört. Das ist alles.“
Bount glaubte ihm. Dieser Feigling hätte angesichts der auf ihn gerichteten Pistole alles zugegeben.
Er ließ von dem Lumpen ab und rief die Polizei in Last Chance an. Er erkundigte sich nach einem als gestohlen gemeldeten Peterbilt.
„Gestohlen nicht“, erfuhr er. „Aber da hat ein gewisser Mickey Large Anzeige erstattet, weil ihm jemand seinen Truck durch Falschspiel abgegaunert hat.“
Er ließ sich die Adresse geben und drückte die Gabel herunter und rief die Polizei in Colorado Springs an. Seine Meldung war nur knapp: „Kommen Sie sofort in die Chess Avenue 17. Sie finden hier zwei Gangster, die Ihnen eine Menge über die Busüberfälle erzählen werden. Ich kann leider nicht auf Sie warten, denn ich habe noch etwas Wichtiges vor.“
Jede Rückfrage unterband er, indem er den Hörer einfach auf legte.
Er fesselte die beiden Gangster mit Handschellen an die Wasserleitung und verließ eilig die Wohnung. Er fürchtete aber, dass er den Doppelmord nicht mehr verhindern konnte.