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Brad Corner fuhr. Monty saß neben ihm, Gary dahinter auf der Schlafpritsche. Ringo folgte mit dem schwarzen Chrysler. Mit ihm wollten sie gemeinsam zum Flughafen fahren, sobald sie den Peterbilt abgeliefert hatten.

Brad Corner konnte sich nicht vorstellen, dass es die Gangster ehrlich meinten. Aber hätte Goller sonst freiwillig das Geld herausgerückt?

Es war schon dunkel, aber er fand den Weg ohne Mühe. Immer wenn er an Mickey gedacht hatte, hatte ihn das schlechte Gewissen geplagt.

Na, wenigstens Mickey gegenüber konnte er sich ehrlich zeigen, egal, was später mit ihm geschah. Er wollte auch die zweitausend Dollar in der Fahrerkabine zurücklassen, die er von dem gewonnenen Geld behalten hatte. Francis sollte nicht auch noch für seine Schulden aufkommen müssen.

Sie erreichten den Hof und stellten die Zugmaschine ab.

„Wohnt er hier?“, erkundigte sich Monty beiläufig.

„Wer?“

„Na, dein Freund, dem der Truck gehört.“

„Natürlich.“

„Allein?“

Brad Corner atmete schwer. Was sollten diese Fragen? Sie hatten nichts Gutes zu bedeuten.

„Mit seinen drei Brüdern“, log er.

Monty ließ nicht erkennen, ob ihn die angeblichen Brüder beeindruckten.

„Steig aus!“, befahl er. „Ringo hat schon gewendet. Wir können gleich losfahren.“

Brad Corner überlegte fieberhaft. Wenn er jetzt schnell war, konnte er sich vielleicht in das Haus retten. Er wunderte sich ohnehin, warum sich Mickey nicht rührte. Aber wahrscheinlich war er wieder betrunken. Da hörte er nicht einmal seinen Truck.

Er ließ sich aus der Kabine gleiten und schlug die Tür zu. Bis zur Haustür waren es höchstens zwanzig Schritte.

Geduckt rannte er los, ängstlich bemüht, den Lichtbalken der Halogenscheinwerfer auszuweichen.

Hinter ihm dröhnte der Diesel auf. Die bullige Zugmaschine folgte ihm. Sie war schneller als er. Sie würde ihn niederstoßen und zermalmen.

Er verlegte sich auf einen Zickzackkurs, doch dafür war die Distanz zu kurz. Schon spürte er die Hitze des Kühlergrills hinter seinem Rücken. Die kantige Stoßstange war ein gnadenloses Mordwerkzeug.

„Mickey, hilf mir!“, schrie er.

Monty lachte auf und drehte geringfügig am Lenkrad. Gleich hatte er sein Opfer erreicht.

Da traf ihn ein gleißender Lichtstrahl. Irgend so ein Idiot blendete seine Scheinwerfer auf.

„Fahr doch zu!“, brüllte Gary hinter ihm und riss seinen Revolver heraus. Die Maschinenpistolen lagen leider bei Ringo im Chrysler.

Vor ihnen peitschte ein Schuss auf.

Die Windschutzscheibe verwandelte sich in ein milchiges Spinnennetz.

Der Truck donnerte gegen die Mauer. Der Motor erstarb.

„Raus hier!“ Monty ließ dem Ruf die Tat folgen. Er warf sich aus der Kabine heraus und schlug mit dem Hinterkopf auf den Asphalt. Es gab einen hässlichen Laut. Monty rührte sich nicht mehr.

Gary wurde von Panik ergriffen. Sie waren in eine Falle geraten, und er konnte seine Gegner nicht erkennen. Das brachte ihn fast um den Verstand.

Er hechtete aus dem Fahrerhaus und rannte auf den Chrysler zu. Er musste an seine MPi herankommen. Dann wollte er es ihnen schon zeigen.

Dicht vor ihm flammte eine Feuerzunge auf. Sie bohrte sich glühend heiß in ihn hinein. Er starb ohne zu wissen, dass Ringo ihn für einen Gegner gehalten hatte.

Ringo kümmerte sich nicht mehr um seine Komplizen. Er gab entsetzt Gas. Doch der Hof besaß nur eine Zufahrt und vor die schob sich in dem Moment ein Polizeiwagen.

Beamte sprangen heraus, außerdem eine blonde Frau. Er musste sie schon irgendwo gesehen haben.

Er versuchte zwar noch, sich den Weg freizuschießen, doch er wurde von hinten zu Boden gerissen und entwaffnet.

Bount Reiniger richtete sich schwer atmend auf. Er überließ der Polizei den Gangster und kümmerte sich um Brad Corner, der unter dem Peterbilt lag.

„Sind Sie okay?“, rief er.

Brad Corner kam zwischen den Reifen hervor und richtete sich zitternd auf. „Ich glaube schon. Wer sind Sie?“

„Reiniger aus New York. Ihre Schwester hat mich beauftragt, Sie nach Hause zu bringen, und das werde ich tun. Ob Sie wollen oder nicht.“

„Und ob ich will. Aber ich verstehe nicht, wieso Sie hier sind. Gerade im richtigen Moment.“

„Warum ich noch vor Ihnen hier eintraf, weiß ich auch nicht“, bekannte Bount. „Auf jeden Fall erfuhr ich von Mister Large, dass er noch keinen Besuch gehabt hatte. Da habe ich eben auf Sie gewartet.“

„Ich bin einen Umweg gefahren“, gestand der Blonde. „Ich hoffte auf eine Fluchtmöglichkeit, die sich aber nicht bot.“

„Na, immerhin hat Ihnen das das Leben gerettet.“

Bount erkannte zwischen den Polizisten verblüfft June. Er konnte sich ihr Auftauchen nicht erklären.

June legte den Kopf schief. „Da ist kein Geheimnis dabei“, sagte sie. „Ich erfuhr, dass du dich nach der Adresse dieses Mickey Large erkundigt hattest. Da bat ich diese netten Jungs, mit mir herzufahren, um noch ein bisschen mitzumischen. Leider hast du ja schon alles selbst erledigt.“

„Und wo hast du dich die ganze Zeit herumgetrieben?“

June lächelte. „Ohne dich war es natürlich ziemlich langweilig. Ich habe einer gewissen Maggie ein paar Diamanten abgejagt. Aber sonst habe ich eigentlich nichts erlebt. Die Polizei ist Steve Brody und seinen beiden Komplizen bereits auf der Spur. Der beraubte Juwelier hat übrigens eine nette Belohnung für die Wiederbeschaffung der Steine ausgesetzt. Ob wir die brauchen können? Ich meine, der armen Francis können wir doch kein Honorar abnehmen.“

Das taten sie auch nicht, zumal die Inter Trailways nicht nur Lob, sondern vor allem auch einen Scheck für Bount Reiniger und seine Mitarbeiterin hatte.

„Damit werden wir uns endlich eine ausgedehnte Urlaubsreise leisten“, entschied Bount, nachdem er erfahren hatte, dass Mathew Goller auch den letzten seiner Männer verpfiffen hatte.

June war begeistert. „Einverstanden!“, sagte sie. „Aber wenn es sich irgendwie einrichten lässt, möchte ich möglichst nicht mit dem Bus fahren.“

ENDE

Siebenmal ermittelt: Krimi Paket 7 Krimis

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