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Als Bount wieder hinter dem Steuer des Landrovers saß, rief er per Handy June an, die inzwischen versuchte, mit ihrem PC in den Polizei-Computer hineinzuhacken. Vielleicht war die junge Anhalterin ja doch irgendwann einmal aufgegriffen worden. Die Suche der Polizei schien ja nicht sehr intensiv gewesen zu sein.

Aber das Ergebnis von Junes Bemühungen war bislang gleich null.

"Sie hatte einen Akzent", meinte Bount.

"Mexikanisch?", fragte June.

"Eric glaubt, dass es etwas anderes war. Und dann war da noch ein Amulett. Ein Mandala."

"Sonst noch was?"

"Sie könnte drogensüchtig gewesen sein oder sonst wie krank. Eric sagt, dass sie trotz Hitze gefroren hätte."

"Ich werde mal die hiesigen Ärzte durchtelefonieren."

"Mach das. Aber die Notaufnahme der hiesigen Kliniken ist vielleicht viel versprechender. Wer nicht einmal eine Karte für den Bus löst, wird kaum Geld für den Arzt haben."

"Und was machst du jetzt, Bount?"

"Ich nehme mir Billing's Drugstore vor." Wenig später bemerkte Bount im Rückspiegel einen Polizeiwagen, der mit Sirene und Blaulicht an dem Landrover vorbeizog.

Bounts Blick ging zum Tachometer. Aber er fuhr nicht zu schnell. Trotzdem - er wurde an den Straßenrand gewinkt. Zwei Uniformierte mit Sonnenbrille stiegen aus und kamen näher. Bount ließ das Seitenfenster des Landrovers herunter.

"Was gibt's, Officer?", fragte er den ersten.

"Ihren Führerschein!"

Bount kramte ihn aus der Tasche heraus und gab ihn durch das Fenster. Der Cop warf einen kurzen Blick darauf, allerdings ohne die Sonnenbrille abzunehmen. Dann nickte er seinem Kollegen zu. Bount konnte es förmlich spüren, dass hier etwas falsch lief.

"Ist das Ihr Wagen, Mister...Reiniger?"

"Nein, ich habe ihn geliehen."

"Von wem?"

"Von Mister Miles LaRue, dem Besitzer."

"Ich möchte die Papier sehen."

Dagegen war nichts einzuwenden. Bount beugte sich zum Handschuh-Fach, und erstarrte dann, als er mit den Augenwinkeln die Mündung des 38er Revolvers sah, den der Cop urplötzlich herausgerissen hatte.

Die Waffe zeigte ziemlich genau auf Bounts Schläfe. Was immer dieses Theater zu bedeuten hatte, es war im Augenblick wohl das beste, überhaupt nichts zu tun.

"Ganz ruhig!", zischte der Cop und zog dabei den Mund breit. Er kaute auf einem Kaugummi herum und wirkte angespannt. "Nehmen Sie die Hände und falten Sie sie hinter dem Kopf. Und dann steigen Sie ganz vorsichtig aus, Reiniger!" Bount atmete tief durch. Er blickte von einem Cop zum anderen und fragte sich, was er wohl falsch gemacht haben mochte. "Was soll das eigentlich?"

"Mund halten!", knurrte der zweite Uniformierte, der indessen die Wagentür aufriss.

Bount kam heraus, so wie man es ihm gesagt hatte. Ziemlich roh wurde er dann mit dem Oberkörper auf die Motorhaube des Landrovers geschleudert und nach Waffen abgesucht. Aber Bount hatte kein Schießeisen bei sich. Die Automatik, die er in New York trug, hätte er auf seinem Flug nicht mitnehmen können.

Seine Arme wurden gepackt und nach hinten gebogen. Bount hörte die Handschellen klicken. Und während der eine der beiden Cops ihn dann zum Streifenwagen führte, leierte der andere die Rechte herunter, die dem Gefangenen zustanden.

"Vielleicht erklären Sie mir mal, was hier eigentlich vor sich geht!", meinte Bount, als er schon im Wagen saß.

"Was hier vor sich geht?"

Der Cop, der neben Bount Platz genommen hatte verzog das Gesicht und spuckte dann seinen Kaugummi in den Aschenbecher. "Was hier vor sich geht? Da wissen Sie doch sicher hundertmal besser als ich!" Er lachte heiser. "Wir werden jetzt mal in aller Ruhe feststellen, was der Besitzer dieses Landrover dazu sagt, dass Sie sich die Kiste ausgeliehen haben!"

"Könnte ja sein, dass er gar nichts davon weiß!", frotzelte der andere.

"Wollen Sie mich für dumm verkaufen?", rief Bount ärgerlich.

"Um es kurz zu machen: Dieser Wagen ist als gestohlen gemeldet worden!"

Krimi Paket 9 starke Thriller im August 2021

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