Читать книгу Krimi Paket 9 starke Thriller im August 2021 - Alfred Bekker - Страница 16
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ОглавлениеDrei Stunden später saß Bount einem breitschultrigen, aber nicht besonders großen Mann gegenüber, dessen kurzgeschorene graue Haare die braungebrannte Kopfhaut hindurch schimmern ließen.
Es war niemand anderes als Captain Bo Harris. Harris grinste schief und rieb sich den mächtigen Stiernacken.
"Tut mir leid, Sir", meinte er scheinheilig. "Irgendwie scheint dieser Landrover in die Liste der gestohlenen Wagen hineingeraten zu sein." Er zuckte mit den Achseln und funkelte Bount dabei mit seinen dunkelbraunen Augen angriffslustig an. "Ich habe auch keine Erklärung dafür. Vielleicht hat sich jemand bei der Nummer vertan..."
Bount lächelte dünn.
Das war nichts als reine Schikane. Wahrscheinlich hatte der junge Detective, mit dem Bount gesprochen hatte, nichts Besseres zu tun gehabt, als aus dem Fenster zu blicken und sich Bounts Wagennummer zu notieren. Dann war er zu seinem Chef gerannt.
"Sie sind Privatdetektiv aus New York", stellte Bo Harris fest. "Und Sie fahren Miles LaRues Wagen..."
"Was dagegen?"
In Harris' Augen blitzte es angriffslustig. "Ich nehme an, Sie arbeiten für LaRue."
"Ich habe nicht die Absicht, mit Ihnen darüber zu reden, Captain!", erwiderte Bount kühl.
"Das brauchen Sie auch nicht. Es liegt ja wohl klar auf der Hand. Genauso, wie klar sein dürfte, weswegen er Sie engagiert hat..." Harris beugte sich etwas vor und verzog das Gesicht.
"Ach, ja?", machte Bount.
"Ich habe ihn angerufen. Er wird hier gleich auftauchen, um Sie abzuholen."
"Zu gütig!"
Harris beugte sich plötzlich und hielt Bount den Zeigefinger wie einen Revolverlauf entgegen. "Sie sollten sich nicht in Dinge einmischen, die nicht Ihre Angelegenheit sind, Reiniger!
Haben Sie mich verstanden? Fliegen Sie zurück nach New York und fangen sie dort ihre Verbrecher!"
"Ich lasse mir nicht gerne Vorschriften machen, Harris!"
"Ich habe mich ein bisschen erkundigt. Es scheint Ihnen ja finanziell nicht so schlecht zu gehen, dass Sie jeden Auftrag annehmen müssen!"
Bount grinste.
"Das ist allerdings wahr!"
"Dann lassen Sie von diesem die Finger, wenn Sie nicht wollen, dass Sie sie sich verbrennen!"
Bount blieb gelassen. Er begriff. Dieser unsympathische Captain sah es nicht gerne, wenn in einer Sache noch einmal herumgerührt wurde, die er für abgeschlossen erklärt hatte.
"Die Sache mit dem Wagen hat sich doch erledigt, oder?", fragte Bount.
"Nun..."
"Dann kann ich ja gehen!"
"Das können Sie, Reiniger! Aber ich warne Sie! Mit Ihrer Halsstarrigkeit werden Sie sich hier keine Freunde machen!"
"Ich werde es verkraften!"
"Der Staatsanwalt sieht das übrigens auch nicht gerne. Er ist dafür bekannt, dass er für die konsequente Anwendung der Todesstrafe eintritt. Auch im Fall Eric LaRue." Bount hob die Augenbrauen. Das war wirklich erstaunlich. Da hatte er kaum zu ermitteln begonnen, und schon hatte er sich den Unwillen einiger einflussreicher Leute zugezogen.
"Grüßen Sie den Staatsanwalt schön von mir, wenn Sie ihm gleich Bericht erstatten!", meinte Bount schneidend. "Und wenn Sie und er wirklich gute Arbeit geleistet haben, wird es wohl niemanden geben, der Eric LaRue noch retten kann. Ich weiß also nicht, was Sie so beunruhigt!"
Bount erhob sich.
"Meinen Führerschein und meine Lizenz hätte ich gerne zurück", forderte er dann.
Captain Harris' Blick war finster. "Sie haben die Wahl, Reiniger... Und wenn Sie sich dafür entscheiden, hier zu bleiben, werden Sie Houston in schlechter Erinnerung behalten!"
"Und dies war ein Vorgeschmack, meinen Sie?"
"Hier ist nicht New York. Sie haben hier kein Heimspiel. Und ich werde dafür sorgen, dass Sie jede Menge Schwierigkeiten bekommen!"
Bount verzog das Gesicht.
"Tut mir leid, aber ich bin nicht sehr ängstlich!"