Читать книгу Krimi Paket 9 starke Thriller im August 2021 - Alfred Bekker - Страница 23
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ОглавлениеBount traf Miles LaRue vor dem Gerichtsgebäude.
"Wie ist es gelaufen?", fragte der Privatdetektiv ohne Umschweife.
"Sie werden die Sache prüfen", meinte er. "Das Auffinden dieser Anhalterin ist meiner Ansicht nach ein neuer Umstand, der das rechtfertigen könnte. Könnte, wohlgemerkt. Aber ob die Hinrichtung wirklich ausgesetzt wird, müssen wir abwarten." Bount zuckte die Achseln. "Wir werden wohl noch etwas drauflegen müssen."
"Was sollte das sein?"
"Den wahren Mörder zum Beispiel."
Miles blickte auf. In seinen Augen flackerte es. Ein Muskel zuckte unkontrolliert unterhalb des linken Auges. Dann machte er eine ausholende Bewegung und winkte ab. "Das ist illusorisch, Mister Reiniger."
"Es schien auch illusorisch zu sein, die Anhalterin zu finden."
Miles sah Bount jetzt fast ein bisschen ärgerlich an und sagte sehr bestimmt: "Das war schon der Fehler bei Erics Verteidigung! Nach der Taube auf dem Dach zu greifen, an statt den Spatz in der Hand zu nehmen!"
"Hätte er sich wirklich schuldig bekennen sollen, obwohl er Claire nicht getötet hat?"
"Lassen wir das!", meinte er. "Es ist sinnlos, über vergangene Fehler zu diskutieren. Trinken Sie einen Kaffee mit mir?" Bount schüttelte den Kopf.
"Keine Zeit", meinte er.
Miles sah sein Gegenüber einige Augenblicke lang nachdenklich an. Dann nickte er langsam. "Sie wollen es wirklich, nicht wahr?" Er schüttelte den Kopf. "Sie wollen wirklich Claires Mörder stellen!"
"Ich dachte, das sei in Ihrem Sinne! Sie haben mich doch engagiert, um ihren Bruder aus der Todeszelle zu holen!" Miles hob die Augenbrauen.
"Ja, das ist richtig", meinte er mit einem merkwürdigen Unterton, den Bount nicht so recht zu deuten wusste. Dann versuchte er zu lächeln. Er klopfte Bount versöhnlich auf die Schulter. "Entschuldigen Sie", murmelte er dann. "Das war ein anstrengender Morgen für mich. Und die Sache steht noch auf Messers Schneide." Er wandte sich zum Gehen. Seinen Wagen hatte er ein paar Meter weiter am Straßenrand geparkt.
"Mister LaRue!", rief Bount ihm nach.
Miles drehte sich noch einmal herum. "Was ist noch?"
"Wie gut kennen Sie Rosa Montalban?" fragte Bount. Miles runzelte die Stirn kam wieder zurück.
"Was soll die Frage?"
"Warum geben Sie mir nicht einfach eine Antwort?"
"Ich kenne Miss Montalban nur flüchtig."
"Wie kann Sie auf die Idee kommen, dass Sie etwas mit Claires Tod zu tun haben könnten - vorausgesetzt Eric ist unschuldig?"
Miles schluckte. "Ich habe keine Ahnung, Mister Reiniger!", presste er heraus.
"Ich sagte Ihnen schon mal, dass es am besten ist, wenn Sie mir reinen Wein einschenken", entgegnete Bount sachlich. Miles zuckte nur mit den Schultern. "Ich habe Ihnen nichts zu sagen!" sagte er. Dann drehte er sich um und ging davon. Bount sah ihm dabei zu, wie er in den Wagen stieg und davonfuhr.
"Na, Reiniger?", hörte der Privatdetektiv plötzlich eine Stimme in seinem Rücken. Er drehte sich um und sah in das Gesicht von Captain Harris, der säuerlich das Gesicht verzog.
"Sie können es nicht lassen, was?"
"Haben Sie etwas anderes erwartet?"
"Ich dachte, ich hätte sie eindringlich gewarnt!" Bount grinste. "Ich nehme an, Sie wissen es schon..."
"Das mit der Anhalterin?"
"Spricht sich ja schnell herum, nicht wahr? Hat der Staatsanwalt seinen Ärger schon an Ihnen ausgelassen, oder haben Sie das noch vor sich?"
Captain Harris machte eine wegwerfende Geste, aber die Sache nahm er in Wirklichkeit keineswegs so leicht, wie er jetzt tat. "Das war doch nur Wind um nichts! Sie werden diesen Kerl nicht vom Haken bekommen!"
Dann schauten sie beide plötzlich in eine andere Richtung. Autoreifen quietschten, Blech knallte aufeinander, irgendjemand hupte wie verrückt.
Es war der Wagen von Miles LaRue. Er war scheinbar mutwillig in eine Reihe von parkenden Fahrzeugen hineingefahren.