Читать книгу Krimi Paket 9 starke Thriller im August 2021 - Alfred Bekker - Страница 22
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ОглавлениеGegen Mittag des folgendes Tages traf Bount Rosa Montalban in Smiley's Coffee Shop, wo sie ihre knappe Mittagspause verbrachte - sofern die Geschäfte das zuließen. Sie sah so entzückend aus wie vor zwei Tagen, als Bount ihr zum ersten Mal begegnet war. Ihr Blick war angestrengt auf den Inhalt einer Ablage-Mappe gerichtet, während sie mit zwei Fingern den letzten Rest ihres Imbisses hielt. Ein Donut vielleicht, so schätzte Bount.
Sie blickte erstaunt auf, als sie den Privatdetektiv bemerkte und verdrehte dann die Augen. "Sie schon wieder?", ging es ihr nicht gerade erfreut über die Lippen. "Woher wissen Sie überhaupt, dass ich hier bin?"
"Eine Ihrer charmanten Mitarbeiterinnen hat es mir verraten. Haben Sie was dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?"
"Würde es etwas nützen, wenn ich 'Ja' sagen würde?" Bount lächelte. "Käme auf einen Versuch an!"
"Am besten Sie sagen gleich, was Sie diesmal wollen, dann sparen wir eine Menge Zeit. Stöbern Sie immer noch in dieser Mordgeschichte herum?"
Bount Reiniger setzte sich und nickte. "Das ist mein Job", meinte er. "Dafür werde ich bezahlt."
Sie blickte Bount mit ihren dunklen Augen ruhig an. "Sie werden dafür bezahlt, zu glauben, dass dieser Eric LaRue unschuldig ist. Aber ich fürchte, Sie werden im Trüben fischen, Mister Reiniger! Ich glaube nicht an einen Justizirrtum oder dergleichen!"
"Und ich glaube gar nichts", erwiderte Bount. "Ich versuche einfach nur herauszufinden, was passiert ist."
"Ist das nicht eindeutig?"
Bount beugte sich ein wenig vor und erklärte dann: "Eric hat damals angegeben, zur Tatzeit mit dem Wagen unterwegs gewesen zu sein."
"Ja, ich weiß. Ich war im Gerichtssaal. Eine plumpe Lüge, die schwer zu widerlegen ist, weil es keinen Zeugen gibt, wenn man auf dem Highway unterwegs ist, keinen Unfall baut und nirgends tankt."
"Es gab eine Zeugin. Eine Anhalterin."
"Die niemals existiert hat!"
"Wir haben sie gefunden."
Jetzt veränderte sich Rosas Gesicht deutlich.
"Ist das Ihr Ernst?"
"Ich sage Ihnen das, damit Sie begreifen, dass es vielleicht doch lohnt, mal darüber nachzudenken, wer sonst noch für den Mord an Ihrer Freundin Claire in Frage kommt. Denn irgendjemand muss sie ja schließlich getötet haben." Sie überlegte einen Moment und erwiderte dann: "Haben Sie jetzt nicht, was Sie wollen? Jemand, der Eric LaRue ein Alibi gibt. Na bravo! Ich schätze, Sie können bald ins heimatliche New York!"
"So einfach ist das nicht", meinte Bount. "Die Anhalterin ist tot. Goldener Schuss. Aber sie hatte die Tasche noch bei sich, die sie Eric gestohlen hatte. Samt Führerschein." Bount zuckte die Achseln. "Sein Bruder Miles verhandelt gerade mit dem Staatsanwalt und dem Richter."
"Aber es wird nicht reichen, meinen Sie!"
"Da werden einige Leute zugeben müssen, dass sie Fehler gemacht haben - und wer tut das schon gerne? Auf jeden Fall wäre es besser für Eric, wenn ich den wirklichen Täter präsentieren könnte. Sie waren Claires Freundin. Denken Sie nach, wer sie sonst noch hätte umbringen können!"
"Ich habe keine Ahnung."
"Was ist mit diesem Jim Graham?"
"Sie waren erst kurze Zeit zusammen, Claire und Jim. Ich weiß nicht viel über ihn. Aber wenn es dieser Eric LaRue nicht war und Sie unbedingt einen Verdächtigen präsentiert haben wollen, dann würde ich an Ihrer Stelle mal einen Blick auf seinen Bruder werfen."
"Miles?"
"Ja."
Bount kniff die Augen zusammen. "Weshalb?" Rosa stand auf, legte das Geld passend neben ihr Gedeck und wandte sich zum Gehen. "Ich schlage vor, Sie fragen ihn selbst, Mister Reiniger!"
Und damit ließ sie Bount einfach stehen. Er blickte ihr nach, wie sie mit der Mappe unter dem Arm davonging. Den Bruchteil einer Sekunde lang ließ sich der Privatdetektiv dabei von ihrem Hüftschwung hypnotisieren.
Warum nicht?, dachte er dann. Ich werde Miles fragen!