Читать книгу Krimi Paket 9 starke Thriller im August 2021 - Alfred Bekker - Страница 34
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Оглавление"Was versprichst du dir davon?", fragte June. "Die Sache scheint doch aufgeklärt! Miles hat gestanden! Und ich habe für morgen unseren Rückflug gebucht!"
"Ich möchte mir einfach noch einmal den Tatort ansehen und den Hergang zu rekonstruieren versuchen, June. Das ist alles. Außerdem komme ich über ein paar Ungereimtheiten nicht hinweg."
Bount ließ den geliehenen Chevy über den Asphalt jagen. Als sie bei Claire Levines Haus ankamen, war dort Betrieb. Zwei Wagen standen auf dem Hof. Einer davon gehörte Rosa Montalban.
Einen Augenblick später kam Rosa mit einem gutgekleideten Paar, beide Mitte dreißig, aus der Tür. Aber die beiden machten ein eher skeptisches Gesicht. Rosa schien das Haus bei ihnen wohl kaum loswerden zu können. Das Paar stieg in den Wagen und fuhr davon.
Indessen hatte Rosa Bount in dem Chevy entdeckt und kam näher. Der Privatdetektiv öffnete die Tür und stieg aus.
"Es ist wohl kaum Zufall, dass Sie hier auftauchen!", meinte Rosa. Sie trug heute etwas Hochgeschlossenes, was sie allerdings kaum weniger sexy wirken ließ.
Bount lächelte.
"Haben Sie das Haus verscherbeln können?"
"Es ist zu teuer! Aber diese Erbengemeinschaft will sich in dieser Hinsicht einfach nicht belehren lassen. Die Zeiten sind schlecht. Wir haben Rezession, da können sich die meisten ein so teures Vergnügen eben nicht mehr leisten." Sie deutete zur Haustür. "Sie wollen sicher hinein!"
"So ist es."
"Was hätten Sie gemacht, wenn ich nicht zufällig hier gewesen wäre?"
Bount grinste. "Es gibt Mittel und Wege, eine Haustür zu öffnen, ohne dass man einen Schlüssel hat!"
Rosa lachte. "Wenigstens sind Sie ehrlich!" Indessen war auch June ausgestiegen. Bount stellte sie kurz vor und Rosa bedachte Bounts Assistentin mit einem kurzen, etwas abschätzigen Blick. Einen Moment später wandte sie sich wieder Bount zu und fuhr fort: "Ich habe versucht, Sie zu erreichen."
"Ist Ihnen doch noch jemand eingefallen, der Claire getötet haben könnte?"
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und macht ein unbestimmtes Gesicht. Offenbar war sie sich nicht so ganz sicher, ob sie mit der Sprache herausrücken sollte. "Haben Sie mit Miles gesprochen?"
"Habe ich."
"Und?"
Aber Bount hatte keine Lust, ihr die Geschichte zu erzählen.
"Was wollten Sie mir sagen, Rosa?"
"Nun, ich hatte diese Sache schon so gut wie vergessen, weil es schon ziemlich lange her ist. Noch bevor Claire und Eric sich kennenlernten."
"Erzählen Sie!"
"Da war ein Kerl, der Claire mehr oder weniger belagert hat. Er hat sie angerufen, er hat sie fotografiert, er stand mitten in der Nacht an ihrem Fenster..."
"Was hat Claire dagegen unternommen?"
"Zunächst nichts. Er war nicht bösartig, sondern nur aufdringlich. Und er gab einfach nicht auf. Als dann ihre Beziehung mit Eric anfing, wurde es noch schlimmer."
"Inwiefern?"
"Erst hat Claire das Ganze nicht so richtig ernst genommen. Vielleicht schmeichelte es ihr sogar, dass dieser Mann so hartnäckig war. Aber als sie sich mit Eric einließ, wurde es anders."
Bount hob die Augenbrauen. "Was wurde denn anders?"
"Nun, die Zuneigung dieses Mannes schlug in so etwas wie Hass um. Claire hat mir erzählt, dass er mitten in der Nacht bei ihr anrief und sie eine Nigger-Hure nannte... Ich weiß nicht, wie lang dieser Terror ging. Ich war ein paar Woche in Kanada, und als ich zurückkam und sie fragte, sagte sie, die Sache sei erledigt. Vielleicht hat sie ihn angezeigt oder ihm damit gedroht. Ich weiß es nicht."
"Ist er danach noch einmal bei Claire aufgetaucht?"
"Keine Ahnung. Ich hatte eine Zeitlang ziemlich viel zu tun und deshalb habe ich Claire nicht mehr so oft getroffen."
"Wissen Sie, wie der Mann aussieht?"
"Ich habe ihn einmal gesehen. Mittlere Größe, braune, ziemlich kurz geschnittene Haare. Damals jedenfalls. Ach ja, er trug einen kleinen Ohrring." Sie blies sich eine Strähne aus den Augen und lächelte. "Name und Adresse wären Ihnen wahrscheinlich lieber, nehme ich an!"
"Schlecht wäre das nicht!", gab Bount zurück.
"Tut mir leid." Sie gab Bount den Hausschlüssel. "Hier! Bringen Sie ihn bei Gelegenheit bei mir vorbei!"
"Keine Sorge!"