Читать книгу Krimi Paket 9 starke Thriller im August 2021 - Alfred Bekker - Страница 18
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ОглавлениеBount hatte den Landrover in einer Seitenstraße abgestellt, aber als er dort auftauchte, erlebte er eine unangenehme Überraschung.
Drei Kerle warteten da auf ihn.
Alle drei trugen Motorradhelme. Von ihren Gesichtern konnte Bount nur die Augen sehen, aber das genügte vollkommen, um zu erkennen, dass diese Leute es auf ihn abgesehen hatten.
Einer hatte einen Baseballschläger in der Hand, die beiden anderen schwangen Totschläger.
Der Baseballschläger donnerte indessen auf die Motorhaube des Landrovers und hinterließ dort einen hässlichen Knick. Die drei kamen jetzt näher.
Bount blieb stehen und sondierte die Lage. Es war klar, dass es die drei auf ihn abgesehen hatten, aus welchen Gründen auch immer. Bount drehte sich halb herum und sah, dass er in der Falle saß, denn in seinem Rücken waren jetzt auch zwei Kerle aufgetaucht.
Mit den Augenwinkeln registrierte Bount das Messer, das einer von ihnen in der Hand hatte. Es blinkte bedrohlich in der milchigen Abendsonne.
Bount fragte sich, mit wem er es hier eigentlich zu tun hatte. Eine Motorradgang schied aus, dann hätte man irgendwo in der Nähe die Maschinen gesehen. Außerdem trugen sie keine bedruckten Jacken oder sonst irgendwelche typischen Erkennungszeichen.
Aber für Straßenräuber benahmen sie sich auch ziemlich merkwürdig.
Sie sagten nämlich kein Wort. Und dem Landrover hatten sie eine Beule verpasst, anstatt ihn mitzunehmen.
Als sie heran waren, konnte der Baseballschläger Bount kaum noch überraschen, der urplötzlich in Kopfhöhe durch die Luft schwang.
Bount duckte sich, so dass der Schlag ins Leere ging. Er hörte den Kerl unter seinem Helm ächzen und nutzte die Sekunde, die ihm blieb, ehe sein Gegner erneut ausholen konnte. Ein gezielter Tritt vor den Solar Plexus ließ den Mann stöhnend nach hinten taumeln und raubte ihm erst einmal den Atem, während sich gleichzeitig Bounts Faust in die Magengrube eines Angreifers bohrte, der versucht hatte, sich von hinten an ihn heranzumachen.
Der Kerl hatte Bount festhalten und in den Würgegriff nehmen wollen. Jetzt stöhnte er kurz auf und holte dann mit dem Totschläger aus. Ein trockener Handkantenschlag stoppte ihn, die nachfolgende Rechte, die ihm wie ein Hammer in den Bauch fuhr, setzte ihn erst einmal außer Gefecht. Bount machte einen Satz und drehte sich dann zu den drei verbliebenen Gegnern herum.
Mit so heftiger Gegenwehr schienen die Männer mit den Helmen nicht gerechnet zu haben. Sie wechselten ein paar unschlüssige Blicke, aber Bount ahnte, dass sie nicht so einfach klein beigeben und abziehen würden.
Indessen kam der Kerl mit dem Baseballschläger wieder zu sich, während sich der fünfte Angreifer immer noch die Eingeweide festhielt.
"Jetzt machen wir dich alle!", ächzte es dumpf unter einem der Helme hervor. Aber sie hatten jetzt eingesehen, dass das nicht ganz so einfach werden würde, wie sie sich das vorgestellt hatten.
Bount sah das Messer blitzen und hervorschnellen. Bounts Reaktion war um den Bruchteil einer Sekunde zu spät und so spürte er dann am linken Unterarm, wie die Klinge den Stoff seines Jacketts aufschlitzte und ihm den Arm ritzte. Es blutete stark. Fast gleichzeitig bekam Bount dann auch noch mit dem Baseballschläger einen Hieb in Schulterhöhe. Er taumelte und ging zu Boden.
Die Kerle kreisten ihn ein.
Ein Stiefel trat nach ihm . Es war ein spitzer Cowboystiefel, in dessen Leder eine Art Schlangenmuster eingearbeitet war. Er traf Bount schmerzhaft in der Seite, während einer der anderen Kerle mit dem Totschläger auf ihn einhämmerte.
"Gib's ihm!", grunzte jemand.
Bount wusste, dass es jetzt ums Ganze ging. Im letzten Moment sah er den Baseballschläger erneut herabsausen, wich aber aus. Das Holz krachte auf den Asphalt. Bount riss es dem Kerl aus der Hand und ließ den Schläger seitwärts kreisen, so dass es dem mit dem Messer gegen die Knie krachte und ihn laut aufschreien ließ. Dann rollte sich der Privatdetektiv herum und kam wieder auf die Beine. Den Baseballschläger hielt er fest umklammert. Er ließ ihn ein paarmal hin und her kreisen, aber seinen Gegnern schien plötzlich die Lust an der Sache vergangen zu sein.
"Verdammt, meine Knie!", kreischte der Messer-Mann und raubte seinen Komplizen damit den letzten Nerv.
Der Kerl lag am Boden, versuchte sich aufzurichten, knickte aber ein und musste sich bei einem seiner Kumpane stützen. Die Kerle wechselten ein paar Blicke und begannen dann den ziemlich überstürzten Rückzug.
"Wir sehen uns wieder, Mann!", tönte einer von ihnen. Sie konnten gar nicht schnell genug davonkommen, stiegen in einen verbeulten Chrysler und brausten um die nächste Ecke. Bount ging zum Landrover, wobei er mit der Hand versuchte, die Blutung an seinem Unterarm zu stillen. Das sah nicht gut aus. Er würde zum Arzt gehen müssen.
Den Baseball-Schläger nahm er mit und legte ihn auf den Rücksitz des Rovers. Bount fluchte innerlich. Einer der Kerle hatte offenbar mutwillig den Außenspiegel blind gemacht. Der Privatdetektiv konnte von Glück sagen, dass noch Luft in den Reifen war.